Paukenschlag in Basketball-Bamberg: Brose zieht sich zurück

Paukenschlag in Basketball-Bamberg: Brose zieht sich zurück
Sport

Das Automobil-Unternehmen steigt zum 1. Juli als Gesellschafter aus

In einer unfreiwilligen basketballlosen Zeit muss Brose Bamberg einen weiteren herben Rückschlag hinnehmen. Wie der Verein bekannt gab, wird die Brose-Unternehmensgruppe zum 1. Juli als Gesellschafter aus der Bamberger Basketball GmbH aussteigen. Die frei gewordenen Anteile sollen von anderen, neuen Gesellschaftern übernommen werden.

„Die massiven Veränderungen in der Automobilindustrie, verstärkt durch die Nachfrageeinbrüche als Folge der Corona-Virus-Maßnahmen, haben bei der Brose Unternehmensgruppe zu erheblichen Ergebniseinbrüchen geführt. Deshalb muss Brose seine weltweiten Sponsoringaktivitäten deutlich reduzieren. Betroffen davon ist natürlich auch die größte Einzelposition, der Bamberger Basketball. Der Betrieb einer Profisportorganisation gehört nicht zu den Kernaufgaben eines Automobilzulieferers“, begründet Ex-Brose-Chef Michael Stoschek diesen drastischen Schritt, der nach seiner Aussage zum 30. Juni in Kraft treten wird. Gleichzeitig betont Stoschek aber, dass Brose auch in den kommenden Jahren Haupt- und Namenssponsor der Bamberger Basketballmannschaft sein wird.

„Zunächst einmal möchte ich mich bei der Brose Unternehmensgruppe und Michael Stoschek für die außerordentliche Unterstützung in den letzten Jahren bedanken. Darüber hinaus freut es mich, dass die Brose Gruppe unseren Club auch in den kommenden drei Spielzeiten maßgeblich unterstützen wird“, bringt Brose Bamberg-Geschäftsführer Arne Dirk sein Statement mit einem weinenden und einem lachenden Auge zum Ausdruck und weiß, dass die Fortführung des Haupt- und Namenssponsorings in der aktuellen Lage nicht selbstverständlich ist.

Auf Arne Dirks und sein Team in der Geschäftsführung kommt somit nun eine Menge an Arbeit zu. „Die Bamberger Basketball GmbH durchlebt momentan – wie viele andere Profisportclubs auch – eine herausfordernde Zeit. Für die Zukunft bedeutet dies, dass wir die seit Anfang 2019 eingeleitete Konsolidierung des Unternehmens in großen Schritten weiter vorantreiben müssen“, beschreibt der Diplom-Kaufmann sein Aufgabenfeld.

Unterstützung erhält Dirks dabei auch von Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke. Aufgrund der außerordentlichen Bedeutung des Basketballsports für den Bekanntheitsgrad und die Finanzkraft der Stadt Bamberg hat das Stadtoberhaupt die Koordination des Gesellschafterwechsels übernommen. Gespräche hierzu werden bereits geführt.

Stellungnahme der Stadt Bamberg zur Zukunft des Bamberger Basketballs und zum Ausstieg der Firma Brose zum 1.7.2020 als Gesellschafter der Bamberger Basketball GmbH

Die Stadt Bamberg bedankt sich von Herzen für das langjährige und äußerst erfolgreiche Engagement von Michael Stoschek und der Firma Brose für den Bamberger Basketball. Ohne Michael Stoschek hätte es die nationalen und internationalen Erfolge nicht gegeben. Bamberg hat enorm vom Basketball profitiert. Wir bedauern natürlich seinen Rückzug als Gesellschafter, können dies angesichts der aktuellen Herausforderungen durch die Coronakrise für die Automobilzulieferindustrie jedoch nachvollziehen.

Der Oberbürgermeister hat sich selbstverständlich bereit erklärt, bei der Gewinnung von neuen Gesellschaftern und Sponsoren koordinierend tätig zu werden. Die gesamte Verwaltungsspitze ist eingebunden worden, um den Oberbürgermeister bei dieser Tätigkeit zu unterstützen.

Oberbürgermeister Andreas Starke: „Wir sind zuversichtlich, eine nachhaltige und gute Lösung für den Bamberger Basketball zu finden, möglichst aus der Region und aus der Bamberger ‚Basketballfamilie‘ heraus. Ich freue mich, wenn Michael Stoschek und die Firma Brose, den Bamberger Basketball auch in Zukunft unterstützen werden.“

Text „Stellungnahme der Stadt“: Medieninformation Pressestelle Stadt Bamberg