Playoffs, Baby! Brose fordert den Ligaprimus

Playoffs, Baby! Brose fordert den Ligaprimus
Sport

Bambergs Basketballer starten in Ludwigsburg in die Postseason

Endlich ist sie da, die heißeste Zeit im Basketballjahr! Am Mittwoch starten in der Basketball Bundesliga die diesjährigen Playoffs. Das Auftaktmatch bestreitet dabei ab 19 Uhr Brose Bamberg, das es als Tabellenachter der Hauptrunde mit dem Spitzenreiter aus Ludwigsburg zu tun hat.

easyCredit BBL 20/21 - 31. Spieltag: Brose Bamberg vs. MHP RIESEN LudwigsburgDie Viertelfinale wird zwar wieder, wie gewohnt, im Modus „best of five“ ausgetragen, dennoch gibt es in diesem Jahr eine Veränderung. Anstatt die maximal möglichen fünf Begegnungen im regelmäßigen Wechsel auszutragen, hat sich die Liga dazu entschieden, die Serien im Format 2-2-1 spielen zu lassen. Das bedeutet konkret, dass die Mannschaft mit Heimrecht die ersten zwei Partien auf dem eigenen Parkett austragen darf und dann zum dritten und möglichen vierten Spiel auswärts antreten muss, ehe eine entscheidende fünfte Begegnung wieder beim besser platzierten Team stattfindet.

Ludwigsburg – DAS Team der Hauptrunde

Demnach startet Brose Bamberg mit zwei Auftritten in der Ludwigsburger MHPArena in die Playoffs – ein Ort, an dem sicherlich keines der BBL-Teams gerne antritt, denn die Ludwigsburger haben aus ihrer Halle eine uneinnehmbare Festung gemacht. Die letzte Heimniederlage datiert vom 28. September 2019, damals unterlag Ludwigsburg im Pokalachtelfinale den Basketball Löwen Braunschweig. Seitdem gab es nur noch Siege auf heimischem Parkett, in Summe 26 in Folge. Den letzten Heimsieg feierte das Team von Coach John Patrick vor gut eineinhalb Wochen am letzten Hauptrundenspieltag, als man den FC Bayern München Basketball eine 91:77-Abfuhr erteilte.

Damit krönten die Schwaben, die als Vizemeister in die Saison gestartet sind, eine aus ihrer Sicht geschichtsträchtige Hauptrunde. Gerade einmal vier Niederlagen mussten die MHP RIESEN bislang hinnehmen – eine davon am 31. Spieltag allerdings gegen Brose Bamberg. Nichtsdestotrotz, die Schwaben spielen die beste Saison ihrer Vereinsgeschichte, flogen von Rekord zu Rekord: 18 Siege am Stück gab‘s zwischenzeitlich und bis dato noch nie, ebenso nicht den frühzeitigen Playoff-Einzug am 23. Spieltag.

Gute Mischung

easyCredit BBL 20/21 - 31. Spieltag: Brose Bamberg vs. MHP RIESEN LudwigsburgGegen die Bayern zuletzt überragte einmal mehr Jordan Hulls. Der quirlige US-Guard war vor allem von der Dreierlinie nicht zu stoppen und traf fünf seiner sechs Versuche. Die Partie zeigte auch erneut, dass die Mannen um MVP-Kandidat Jaleen Smith zu den offensivstärksten Teams der Liga gehören. In ihren 34 Hauptrundenspielen haben die Ludwigsburger insgesamt 3027 Punkte erzielt, im Schnitt pro Spiel also 89,03 Zähler. Lediglich Oldenburg ist da noch etwas besser. John Patrick lässt dabei einen sehr schnellen Basketball mit zahlreichen Abschlüssen (67 pro Partie im Schnitt) spielen. Hinzu kommt Ludwigsburgs aggressive Defense, die durchschnittlich 8,3 Steals generiert, sowie eine geringe Anzahl an eigenen Ballverlusten (10,7) – alles Werte im Spitzenbereich der Liga.

Mit Jaleen Smith hat Coach Patrick zudem einen Spieler in seinem Team, der übernimmt, wenn es darauf ankommt. Der US-Boy führt teamintern alle relevanten Statistiken an: 15,7 Punkte, 5,3 Rebounds, 5,6 Assists im Schnitt stehen auf seiner Habenseite. Der Anwärter auf den MVP-Titel ist dabei mit 27 Jahren auch noch im besten Basketballalter und im Kader der Schwaben einer von vier Spielern zwischen 20 und 30. Neben einigen jungen Spielern (19 und jünger) hat John Patrick mit Tremmell Darden, Jordan Hulls, Jamel McLean, Yorman Polas Bartolo, Andrew Warren und Jonas Wohlfahrt-Bottermann gleich sechs erfahrene Akteure jenseits der 30 in der Rotation und somit die perfekte Mischung aus jugendlicher Unbekümmertheit und der notwendigen Erfahrung.

Ludwigsburg mit den eigenen Waffen schlagen

easyCredit BBL 20/21 - 31. Spieltag: Brose Bamberg vs. MHP RIESEN Ludwigsburg„Wir wissen, was wir zu tun haben“, so die kurze, aber präzise Aussage von Brose-Cheftrainer Johan Roijakkers, der dann weiter ausführt: „Sie holen viele Offensivrebounds, forcieren viele Ballverluste und haben selbst wenige. Am Ende haben sie mehr Würfe als der Gegner und gewinnen so die Spiele.“ Daher hat es sich der Niederländer mit seinem Team zum Ziel gesetzt, den Spieß umzudrehen. Seine Jungs müssen „selbst Ballverluste erzwingen und den Rebound kontrollieren“, fordert der Übungsleiter, der aber auch weiß, dass diese Viertelfinal-Aufgabe alles andere als leicht wird. Zudem werde es ohne Devon Hall, der sich nach seinem Handgelenksbruch inzwischen wieder in den USA befindet, dort erfolgreich operiert wurde und jetzt aus der Ferne täglich mit seinen Teamkameraden mit fiebert, wie sein Instagram-Account verrät, auch nicht einfacher.

Gegen Ludwigsburg müssen nun andere Spieler nach vorne treten und eine größere Rolle übernehmen. Die Systeme ohne Topscorer Hall durchzulaufen, war der Hauptpunkt auf der Trainings-Agenda der letzten Tage. Und Coach Roijakkers hat Vertrauen in seine Mannschaft: „Unsere Wurfquoten sind aber über das ganze Jahr gut, und wenn jeder Spieler einen kleinen Schritt nach vorne macht, haben wir eine Chance.“

Das zweite Viertelfinalspiel findet bereits zwei Tage später, am Freitag um 20:30 Uhr, erneut in der MHPArena statt, weshalb Brose Bamberg auch bis dahin in der Barockstadt verweilen wird. Anschließend wandert die Serie nach Bamberg, wo am Sonntag um 15 Uhr Spiel drei ansteht.

Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild & Fotos: Matthias Schramm