Diskussion um Dientzenhofer-Gymnasium hält an

Diskussion um Dientzenhofer-Gymnasium hält an
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Standortwechsel, Generalsanierung oder Neubau vor Ort?

Ob das Dientzenhofer-Gymnasium (DG) saniert, neu erbaut oder künftig in den Landkreis verlegt wird, ist eine Frage, die die Schulfamilie der technologisch-sprachlichen Bildungseinrichtung bewegt. Ein Gutachten zu den Schülerströmen soll dem Kreistag nun als Entscheidungshilfe dienen.

Dientzenhofer Gymnasium Bamberg

Unter dem Motto: „Diskussions-STOP – Investitions-START“ formiert sich die Schulfamilie am DG. Ziel ist der Erhalt des aktuellen Standortes.

Seit gut 50 Jahren drücken die Schüler des Dientzenhofer-Gymnasium, benannt nach einer Baumeisterfamilie aus dem 17. Jahrhundert, die Schulbank in der Feldkirchenstraße 20–22. Geht es nach Landrat Johann Kalb, gleichzeitig Vorsitzender im Zweckverband der Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg, könnte mit dieser generationsübergreifenden und strukturell gewachsenen Tradition bald Schluss sein.

Gutachtenerstellung: Sechs Monate Abwarten

Die Idee: Da das DG sanierungsbedürftig ist und sich das Einzugsgebiet der technikaffinen Inklusionsschule über den Landkreis erstreckt, ist ein Umzug, etwa nach Memmelsdorf, Hirschaid oder Scheßlitz denkbar. Derzeit sind laut Kultusministerium 85 Lehrkräfte aktiv, die Schülerzahl liegt bei rund 1000. Unter anderem erhielt Alt-Bürgermeister Werner Hipelius hier sein schulisches Rüstzeug für die spätere Laufbahn. Droht nun der Exodus eines städtischen Gymnasiums?

Dientzenhofer Gymnasium Bamberg

Der Standort des DG steht weiterhin zur Disposition. Nun soll ein Gutachten weitere Erkenntnis bringen.

Die Gespräche laufen seit Herbst. Seither regt sich Widerstand gegen derlei Gedankenspiele. So übergaben Vertreter der Schülerschaft Oberbürgermeister Andreas Starke im Mai über 3.400 Unterschriften, deren Unterzeichner auf Initiative des Elternbeirates (EB) eine Verlegung des Gymnasiums ablehnen. Unter dem EB-Vorsitzenden Christoph Truè lautet das Motto: „Diskussions-STOP – Investitions-START“. Das Stadtoberhaupt plädierte dagegen für einen ergebnisoffenen Dialog.

Welcher Standort ratsam erscheint, soll nun ein unabhängiges Gutachten klären. Der Kreistag votierte in seiner jüngsten Sitzung am Montag, 3. Juli 2017, mehrheitlich für dessen Ausfertigung. Die zugrunde liegende Erhebung zu den Schülerströmen soll im September starten und wird aller Voraussicht Zeit bis nach den Zwischenzeugnissen in Anspruch nehmen. Bis dahin winkt der Schulfamilie eine Atempause, gleichfalls droht ein weiterer Sanierungsstau für das kommende Schuljahr.