Brose Bamberg will in Tallinn vorlegen

Brose Bamberg will in Tallinn vorlegen
Sport

Brose Bamberg gastiert zum Viertelfinalhinspiel des FIBA Europe Cups beim BC Kalev/Cramo in Tallinn. Spielbeginn ist am Montag um 17.30 Uhr. Zu sehen ist die Partie wie gewohnt auf dem YouTube-Kanal des Basketballweltverbandes unter youtube.com/fiba.

Mit dem BC Kalev/Cramo trifft Brose in der KO-Phase des FECs auf eines der erfolgreichsten Sportteams Estlands. Zwölf Meisterschaften, acht Pokalsiege und ein Sieg der gemeinschaftlichen lettisch-estnischen Liga stehen in den Rekordbüchern. Den größten Erfolg verbuchten die Mannen aus Tallinn im Jahr 2021, als sie sich als erster estnischer Club überhaupt für die Basketball Champions League qualifizierten. In dieser Saison spielen sie im FIBA Europe Cup und sicherten sich die Viertelfinalteilnahme durch den Gruppensieg in Runde eins und einen zweiten Platz in der Zwischenrunde. Da behielten sie unter anderem zweimal gegen die HAKRO Merlins Crailsheim die Oberhand. Überhaupt ist gewinnen eines der Stichworte der Saison. In der Liga gab es bis dato nämlich starke 20 Siege, bei lediglich fünf Niederlagen. Den letzten Erfolg verbuchte das Team von Heiko Rannula am vergangenen Freitag, als es Ventspils in heimscher Halle beim 91:72 keinerlei Chancen ließ. Kalev ist enorm heimstark, hat im FEC sieben seiner acht Spiele in der Kalevi Spordihall für sich entscheiden. Die Partien in der lediglich knapp 1.800 Zuschauer fassenden Arena sind dabei meistens ausverkauft – so auch am Montagabend gegen Brose. Der Verein setzt überwiegend auf einheimische Talente, hat acht Esten in seinem Kader. Topscorer auf internationalem Parkett sind dann aber doch zwei Amerikaner. Alterique Gilbert und Wesley van Beck führen die interne Punkteliste mit im Schnitt 13,1 Zählern an. Aufbauspieler Gilbert ist mit durchschnittlich verteilten 4,2 zudem bester Assistgeber, während der 2,08m große lettische Center Martins Meiers mit im Schnitt 5,5 die meisten Rebounds abgreift. Kalev spielt sehr mannschaftsdienlich, gehört mit durchschnittlich verteilten 19,1 Assists pro Partie zu den vorlagenstärksten Teams des Europe Cups. Das Team scort einigermaßen ausgeglichen, hat insgesamt vier Spieler, die bislang im Schnitt zweistellig ablieferten. Zudem sind sie solide von der Dreierlinie, treffen mehr als jeden dritten ihrer abgegebenen Distanzwürfe. Im letzten Ligaspiel beim Sieg gegen Ventspils waren es sogar 44,4 Prozent. Apropos Spiele: da haben die Esten bereits einige auf dem Konto, stecken bereits 48 Spiele in den Beinen des Teams um Kapitän Martin Dorbek.

Brose Bamberg reist mit viel Selbstvertrauen nach Estland. Direkt nach dem 88:83-Erfolg bei den Veolia Towers Hamburg ging es für das Team von Oren Amiel nach Berlin, wo nach vier Stunden Schlaf in einem Hotel direkt am BER der Flug nach Tallinn anstand. Die Stimmung war, trotz des geringen Schlafvolumens, selbstredend gut, denn der Erfolg in Hamburg war der wettbewerbsübergreifend sechste Sieg in Serie und bedeutete – zumindest vorübergehend – den Sprung auf einen Playoff-Platz. In der Hansestadt überzeugten die Bamberger dabei vor allem in der zweiten Hälfte. Hatten sie in der ersten noch defensiv einige Probleme, konnten die in den zweiten 20 Minuten merklich verbessert werden. So kam Hamburg nur noch zu 35 Punkten. Offensiv stotterte der Motor nach einem starken ersten Viertel im zweiten Abschnitt etwas, jedoch war vor allem in der Crunchtime das Visier wieder bestens eingestellt, traf Kevin Wohlrath den wichtigen und vorentscheidenden Dreier eine Minute vor Schluss und aus der Bedrängnis heraus mit Ablauf der Shotclock. Vor allem die defensive Leistung aus der zweiten Hamburger Hälfte will und muss die Mannschaft mit nach Estland nehmen. Der BC Kalev/Cramo ist ein unangenehmer Gegner, der vor allem vor seinen verrückten heimischen Fans immer noch eine Schippe drauflegen kann. Daher wird es für Patrick Miller und Co. darauf ankommen, den Fokus über die kompletten 40 Minuten hochzuhalten. Apropos Miller: der hat an Tallinn (ansatzweise) gute Erinnerungen, schoss er vor zwei Jahren seine Mannschaft – damals Juventus Utena – durch 27 Punkte ins Finale in der Qualifikation zur Basketball Champions League. Gegner damals: Brose Bamberg. Und Miller weiß auch, wie viel der Heimvorteil bei Kalev ausmachen kann, denn im anschließenden Endspiel musste er sich eben den Gastgebern geschlagen geben. Der Aufbauspieler führt aktuell die Bamberger Topscorerliste mit im Schnitt erzielten 16,8 Punkten vor Christian Sengfelder (15,2) an. Broses Kapitän ist bester Rebounder (6,6/Spiel), Miller verteilte bislang die meisten Assists (4,7).

„Der Sieg in Hamburg war wichtig. Für die Tabelle, aber auch fürs Selbstvertrauen. Wir hatten zuvor knapp drei Wochen Pause, da weiß man immer nicht genau, wo man eigentlich noch steht. Vor allem defensiv haben wir in der zweiten Halbzeit einen guten Job gemacht und müssen genau diese Intensität auch am Montag wieder zeigen. Sie haben viele Spieler, die heiß laufen können. Das müssen wir verhindern. Allerdings schauen wir eher auf unser Spiel. Wir wollen uns eine gute Ausgangslage für das Rückspiel sichern. Dazu müssen wir bereit sein, 40 Minuten an unser Limit zu gehen – offensiv und defensiv.“

Solomon Young

Nach der Rückkehr am Dienstagnachmittag steht für Brose Bamberg ab Mittwoch die Vorbereitung auf das nächste Spiel in der easyCredit Basketball Bundesliga an. Das findet wiederum auswärts statt und steigt am Samstag um 20.30 Uhr beim SYNTAINICS MBC. Das nächste Heimspiel ist am Mittwoch, 15. März um 20 Uhr und ein entscheidendes, nämlich das Viertelfinalrückspiel im FIBA Europe Cup.

Text: Medieninformation Brose Bamberg
Logo: Brose Bamberg
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm