Ober- trifft Unterfranken: Bamberg erwartet Würzburg

Ober- trifft Unterfranken: Bamberg erwartet Würzburg
Sport

Bambergs Basketballer wollen im Frankenderby wieder in die Erfolgsspur finden

Derby-Time in der Basketball Bundesliga. Im Nachholspiel des vierten Spieltages trifft Brose Bamberg am Mittwochabend ab 20:30 Uhr auf seinen unterfränkischen Rivalen s.Oliver Würzburg. Beide Kontrahenten gehen zwar mit unterschiedlichen Vorzeichen ins Spiel, das Ziel von beiden ist aber das Gleiche: Ein Sieg, durch den man den Anschluss zu den Playoff-Plätzen halten kann.

Aktuell weißen beide Teams mit zwei Siegen und drei Niederlagen eine negative Bilanz auf und rangieren damit im Niemandsland der Tabelle. Lediglich die bessere Korbdifferenz sorgt aktuell dafür, dass Bamberg als Zehnter und Würzburg als Elfter ins Rennen geht. Trotz dieser tabellarischen Nachbarschaft sind die Vorzeichen derzeit unterschiedlich: Während die Brose-Boys trotz einer über 35 Minuten guten Performance mit einer Niederlage in Berlin im Gepäck antreten, kommt Würzburg mit dem Schwung eines Sieges (76:67 in Chemnitz) in die Domstadt.

Würzburg mit aufsteigender Formkurve

Überhaupt zeigten die Unterfranken in ihren letzten Partien, dass sie – im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen mit Bamberg im Pokal (89:68-Erfolg für Brose) – sich deutlich weiterentwickelt haben. Vor dem Erfolg beim Aufsteiger aus Sachsen gab es noch einen Sieg am zweiten Spieltag in Vechta. Trotz Niederlage zeigte Würzburg aber auch in Braunschweig eine ansprechende Leistung. Lediglich die Partie in Ulm und das Heimspiel gegen Hamburg dürften so gar nicht nach dem Geschmack von Coach Denis Wucherer gewesen sein.

Trotz der ansteigende Formkurve sieht Wucherer seine Mannschaft beim Auftritt in Bamberg nicht zwingend in der Favoritenrolle. „Bamberg hat am Sonntag gegen ALBA BERLIN über 35 Minuten eine gute Vorstellung gezeigt, auch international spielen sie bisher auf einem hohen Niveau. Mit dieser Mannschaft sind sie eindeutig ein Playoff-Kandidat, entsprechend schwer wird es für uns“, so der unterfränkische Cheftrainer auf der Vereinshomepage. Dabei muss den Unterfranken gar nicht Angst und Bange sein, denn in der vergangenen Spielzeit gelang ihnen erstmals das Kunststück bei den Oberfranken den Sieg zu entführen. Mit 72:69 setzte sich s.Oliver Würzburg vor etwas mehr als einem Jahr in der BROSE ARENA durch – damals wie heute sind mit Felix Hoffmann, Florian Koch, Joshua Obiesie, dem gerade erst wieder genesenen Brekkott Chapman und Youngster Nils Haßfurther noch fünf Akteure im Kader. Fehlen wird am Mittwoch vermutlich aber der gebürtige Bamberger Haßfurther aufgrund einer Mandelentzündung.

Um die Schlagkraft und die Erfahrungswerte der ansonsten jungen Würzburger Mannschaft nochmal zu erhöhen, haben die Unterfranken zuletzt einen Deal mit dem FC Bayern eingefädelt und Routinier Alex King auf Leihbasis zurück nach Würzburg geholt. King, der bereits von 2011 bis 2013 am Main aktiv war, zeigte gleich bei seinem ersten Auftritt für seinen alten und neuen Arbeitgeber mit 16 Punkten, dass er es immer noch draufhat. Bisheriger Topscorer der Unterfranken ist Taylor Persons mit knapp 14 Punkten pro Partie. Eine weitere Stütze ist Justin Sears. Der Big Man kommt allerdings auch von einer Verletzung zurück und hat erst zwei Saisonspiele (14,0 PpS., 5,5 RpS.) bestritten.

Die Bamberger ihrerseits dürfen sich vom Aufstreben des kommenden Gegners nicht beirren lassen. Aus der Hauptstadt brachte Coach Johan Roijakkers zwei Erkenntnisse mit. Erstens: Seine Schützlinge haben dem deutschen Meister über 35 Minuten ein Duell auf Augenhöhe geliefert und sind also in der Lage, mit jedem Team mitzuhalten. Zweitens: In den letzten Minuten der Partie traf man einige falsche Entscheidungen, die dann letztlich doch den Ausschlag für die Niederlage gegeben hatten. Unter anderem hatten diese Fehlentscheidungen 19 Ballverluste zur Folge. Daran haben die Bamberger in der Zeit zwischen dem Berlin- und dem Würzburg-Spiel gearbeitet.

Hall und Kravish führen Bamberg an

Die konstantesten Akteure im Brose-Spiel sind aktuell Devon Hall und David Kravish. Hall zeigte in Berlin wieder einmal seine Allround-Qualitäten und schrammte mit elf Punkten, neun Rebounds und acht Assists nur knapp am Triple-Double vorbei. Kravish ist mit seinen 19,2 Punkten und 8,2 Rebounds nicht nur Bambergs Top-Spieler, er befindet sich mit diesen Werten auch ligaweit unter den Top Drei der jeweiligen Kategorie. Beide tragen somit maßgeblich dazu bei, dass Brose bislang 88 Zähler pro Partie – bei 51,8 Prozent Trefferquote – erzielt. Auf der Gegenseite kassieren die Roijakkers-Jungs aber auch 89 Punkte im Schnitt, was definitiv zu viel ist.

„Wir finden uns immer besser zurecht. Leider passieren aber auch immer noch teilweise zu einfache Fehler. Das müssen wir schnellstmöglich abstellen“, bringt es Big Man Kravish auf den Punkt. Broses Center erinnert sich auch noch gut an das Pokal-Duell mit den Unterfranken und weiß, wo er und seine Kollegen ansetzen müssen: „Würzburg ist eine gute Mannschaft, die uns in dieser Saison bereits über 30 Minuten geärgert und richtig guten Basketball gespielt hat. Jetzt sind sie nochmal stärker. Daher müssen wir alles dafür tun, dass wir sie nichts ins Laufen kommen lassen und selbst die Akzente setzen.“

Nach dem Frankenderby gegen Würzburg bleibt Brose Bamberg einmal Mehr nur wenig Vorbereitungszeit. Schon am Samstag steht das nächste BBL-Heimspiel auf dem Plan. Zu Gast in der BROSE ARENA sind dann die Telekom Baskets Bonn, Sprungball ist ebenfalls um 20:30 Uhr.

BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm