Zu viele Fehler: Bamberg unterliegt in Berlin

Zu viele Fehler: Bamberg unterliegt in Berlin
Sport

Brose-Boys spielen in der Hauptstadt gut mit, lassen aber zu viele Möglichkeiten ungenutzt

Brose Bamberg hat das Topspiel des sechsten Spieltags der Bundesliga verloren. Beim Deutschen Meister Alba Berlin unterlag die Truppe von Coach Johann Roijakkers am Ende mit 70:82. Die Oberfranken ließen zwar nichts unversucht und blieben durch gute Runs zwischendurch immer im Spiel, doch zu viele Ballverluste (19) und Defezite beim Reboundduell machten am Ende den Unterschied.

Die Bamberger kamen zwar offensiv halbwegs gut in die Partie, taten sich allerdings defensiv extrem schwer. Die Berliner ihrerseits machten Bambergs „Kleinsten“, Bennet Hundt, aufgrund seiner Größe als Schwachpunkt aus und attackierten ihn mit ihren längeren Guards konsequent. Schnell zogen die Hausherren dann auf zehn Zähler davon (16:6, 6. Min.), ehe Broses Coach Johan Roijakkers seine Mannen auf Kurs brachte.

Nach einer Auszeit des Niederländers steigerten sich seine Schützlinge vor allem defensiv und machten den Berlinern das Leben schwer. Getragen von David Kravish kämpften sich die Oberfranken zurück ins Spiel und lagen zur ersten Viertelpause „nur“ mit zwei Zählern (20:22) im Hintertreffen. Bis zur Pause sollte es allerdings keinen Führungswechsel zugunsten Brose Bambergs geben, da auch Berlin wieder mehr Intensität in der Verteidigung an den Tag legte und im Angriff von einem bärenstarken Johannes Thiemann, der ja auch eine Bamberger Vergangenheit in seiner Vita hat, profitierte. Der Big Man legte allein in den zweiten zehn Minuten zehn Punkte auf und war maßgeblich an der klaren 41:31-Pausenführung beteiligt. Die Mannen von Johan Roijakkers versteckten sich zwar keineswegs, hatten jedoch zu viele Turnover (neun), Probleme beim Rebound (14:21 – 3:7 offensiv) und der Dreier wollte nicht wie gewünscht fallen (2/12).

Bamberg mit mehr Energie nach der Pause, Berlin cleverer

In der Pausenansprache fand Coach Roijakkers dann offenbar die richtigen Worte, denn seine Akteure kamen deutlich fokussierter und mit mehr Intensität zurück aufs Feld. Zwar zogen die Albatrosse, die zu Beginn der zweiten Halbzeit kurzzeitig mit einer Zone überraschten, zwischenzeitlich noch bis auf 14 Punkte (54:40) davon, doch Bamberg ließ sich davon nicht abschrecken. Gepusht von Kapitän Chase Fieler, der mit zwei erfolgreichen Dreiern voranschritt, startete Brose eine Aufholjagd – ein 15:2-Run brachte die Oberfranken wieder auf 55:56 (29. Min.) heran.

Mit der erneuten Umstellung von Mann-Mann-Verteidigung auf Zone versuchten die Spreestädter daraufhin erneut den Bamberger Rhythmus zu brechen, was teilweise gelang. 6:56 Minuten vor dem Schlusspfiff gelang den Brose-Boys über Fieler der 62:62-Ausgleich. Danach gab es ein Timeout um im Bamberger Spiel riss der Fanden wieder, was Berlin sofort zu nutzen wusste. Über Dreier von Peyton Siva, Louis Olinde und Luke Sikma konterten die Hauptstädter mit einem 12:0-Run und sorgten beim 74:62 – rund zweieinhalb Minuten vor dem Ende – für die Vorentscheidung. Berlin stellte in den entscheidenden Phasen seine Euroleague-Klasse unter Beweis, sodass den Bambergern am Ende nur die Erkenntnis blieb, dass man mit einem so hochkarätigen Gegner zeitweise auf Augenhöhe agieren kann. Die Partie ging schlussendlich mit 70:82 verloren.

Alba Berlin: Siva (22 Punkte), Thiemann (18), Giffey (11), Granger (8), Sikma (8), Olinde (4), Mattisseck (4), Schneider (3), Lô (2), Nikic (2)
Brose Bamberg: Kravish (20), Hall (11), Vitali (10), Fieler (10), Ogbe (8), Sengfelder (5), Hundt (4), Lockhart (2), Grüttner Bacoul, Odiase, Plescher

Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:

„Gratulation an ALBA und Coach Aito zum verdienten Sieg. Ich hatte gehofft, dass wir in der ersten Halbzeit mit mehr Energie rauskommen. Das ist leider nicht passiert und wir hatten zu viele Ballverluste. In der zweiten Hälfte waren wir aggressiver und haben energievoller gespielt. Wir haben besser auf den Ball aufgepasst und uns wieder rangekämpft. Nach dem Ausgleich hatten wir die Chance in Führung zu gehen. Wenn der Ball reingeht, kippt das Spiel vielleicht. Aber in den letzten Minuten hat ALBA seine Klasse und seine höhere Qualität in Person von Spielern wie Siva oder Sikma gezeigt.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
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Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm