Bamberg empfängt den Meister und Tabellenführer mit zwei Ex-Spielern
Selten stimmt der Satz „Das Beste kommt zum Schluss“ so wie dieses Mal. Im letzten Spiel des Kalenderjahres 2018 trifft Brose Bamberg am Sonntag (30.12.) auf den FC Bayern München Basketball. Das Duell der beiden bayerischen Großmächte beginnt um 20:30 Uhr in der BROSE ARENA.
Die Bayern-Basketballer kommen als ungeschlagener Tabellenführer nach Oberfranken. In der Liga eilen die Münchner trotz Euroleague-Stress derzeit von Sieg zu Sieg, markieren dabei etwas mehr als 88 Punkte pro Spiel und gestatten ihrem Gegner dabei gerade einmal durchschnittlich 72,75 Zähler. Auch in der Basketball-Königsklasse sind die Oberbayern im Soll, liegen nach 14 Spielen mit einer ausgeglichenen Bilanz auf Rang acht (Bayern spielt allerdings am Freitagabend noch in eigener Halle gegen Podgorica).
Den bislang einzigen Seitenhieb kassierte die Mannschaft von Dejan Radonjic kurz vor Weihnachten. Im Pokal-Viertelfinale unterlag der FCBB im heimischen Audi Dome mit 70:78 gegen Alba Berlin und musste sich damit frühzeitig aus dem ersten Wettbewerb verabschieden. Dass der Pokal-K.O. aber nicht weiter am bayerischen Selbstbewusstsein kratzt, machten die Bayern am zweiten Weihnachtsfeiertag deutlich, als man Würzburg abfertigte (87:69).
Wiedersehen mit zwei Ex-Spielern
Die Landeshauptstädter reisen aber nicht nur mit viel Selbstvertrauen nach Bamberg. Im Gepäck von Coach Radonjic befinden sich mit Leon Radosevic und Maodo Lô auch zwei Spieler, die in der letzten Saison noch das Bamberger Trikot getragen haben. Ohne Aussicht auf Euroleague-Basketball entschieden sich aber beide Akteure im Sommer für die Offerten der „Roten“ – vor allem der Abgang von Lô schmerzte den Brose-Verantwortlichen sehr, hätte der Nationalspieler doch eine tragende Säule im Bagatskis-System sein sollen.
In der Bayern-Rotation sind beide zwei von zwölf Bestandteilen, ohne großartig herauszustechen. Die Aufmerksamkeit ziehen in München vor allem Derrick Williams, Danilo Barthel und „Viel-Arbeiter“ Vladimir Lucic auf sich. Williams und Barthel sind mit 13,4 beziehungsweise 11,7 Zählern pro Partie die Topscorer, Lucic steht von allen Bayern-Spielern am längsten auf dem Feld (23:09 Minuten). Hinter dem Duo Williams/Barthel stellt sich Münchens Offensive breit auf – es folgen fünf Spieler, die regelmäßig für acht bis elf Punkte gut sind.
Über die Defense zum Erfolg
Die breit aufgestellte Offense des Gegners zeigt, worauf es für Bamberg am Sonntag ankommt: Defense – und das mit voller Konzentration über 40 Minuten! Ins Kräftemessen mit den Isar-Jungs kann Brose Bamberg zwar an sich ebenfalls mit breiter Brust gehen (wettbewerbsübergreifend gab es zuletzt acht Siege in Serie), doch genau in der Verteidigung liegt oftmals die Schwachstelle des Bamberger Spiels. Die so immer wieder entstehenden Nervenkrimis sind die Basketball-Fans aus der Domstadt inzwischen gewohnt und werden sich auch für Sonntag wieder auf einen solchen einstellen.
Bambergs letzter Drahtseilakt ist dabei noch gar nicht so lange her. Nachdem man vor Weihnachten im ersten Teil des Göttinger Doubleheaders problemlos siegte und ins Pokal-Halbfinale einzig, musste man vergangenen Mittwoch beim Liga-Spiel buchstäblich bis zur letzten Hundertstelsekunde um den Sieg zittern. Trotz des 78:77 zeigte sich Coach Ainars Bagatskis nach Spielschluss äußerst unzufrieden: „Wir haben in der zweiten Halbzeit aufgehört zu spielen. In der ersten Hälfte haben wir eines unserer besten Spiele gezeigt, aber im dritten und vierten Viertel haben wir wie Kinder gespielt.“
Momentaufnahme genießen
Trotz der positiven Entwicklungen der letzten Wochen dämpft Sportdirektor Ginas Rutkauskas die Euphorie: „Sicherlich haben wir momentan einen kleinen Lauf, davon dürfen wir uns aber nicht täuschen lassen. Was passiert, wenn man zu sicher in ein Spiel geht, haben wir in Göttingen gesehen. Daher ist das nur eine Momentaufnahme, die wir genießen, aber richtig einzuschätzen wissen.“
Neben der eigenen Leistung und der des Teams hat Bryce Taylor für Sonntag noch einen dritten Erfolgsfaktor ausgemacht – Freak City! „Wir spielen Zuhause. Das ist ein großer Faktor für uns, denn unsere Fans sind schon die gesamte Saison unglaublich. Das ist der Extrapush, der es am Ende für uns richten kann“, glaubt „Flight44“ an einen Sieg von Brose Bamberg gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber aus München.
Nach dem Südschlager zum Jahresabschluss startet Brose Bamberg ebenfalls mit einem Kracher ins neue Jahr. Am 3. Januar gibt sich Medi Bayreuth zum Oberfrankenderby die Ehre in der BROSE ARENA.