Strelnieks ballert Brose zum Sieg

Strelnieks ballert Brose zum Sieg
Sport

Brose Bamberg feiert wichtigen Erfolg gegen Tel Aviv

Deutschlands Basketball-Meister hat sich in der europäischen Königsklasse eindrucksvoll zurückgemeldet. Gegen Maccabi Tel Aviv behielt Brose Bamberg nach einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdient mit 90:75 die Oberhand und greift noch einmal im Kampf um die Playoff-Plätze ein.

Turkish Airlines Euroleague - 21. Spieltag: Brose Bamberg vs. Maccabi FOX Tel Aviv

Maodo Lô zeigt gegen Tel Aviv vor allem im zweiten Viertel seine Scoring-Qualitäten .

Am Vorabend der Partie wartete Maccabi Tel Aviv noch mit einem Paukenschlag auf, in dem man den unter Doping-Verdacht stehenden Sonny Weems kurzerhand vor die Tür setzte. Aus der daraus vermeintlich resultierenden Verunsicherung innerhalb der israelischen Mannschaft wollte Brose Bamberg frühzeitig Kapital schlagen und startete gut in die Partie. Ab der dritten Minute war allerdings auch Tel Aviv im Spiel angekommen, sodass sich zunächst ein offener Schlagabtausch entwickelte.

Maodo Lô dreht auf und bringt Bamberg zurück

Zwei Minuten vor der ersten Viertelpause mussten die Brose-Boys den fünfmaligen Euroleague-Champion dann erstmals vorbeiziehen lassen. Durch diesen Führungswechsel schien Bamberg ein wenig den Faden zu verlieren, während auf der Gegenseite Maccabi zusehends stärker wurde. Viertelübergreifend zogen die Israelis mit einem 8:2-Run auf 24:18 davon. Bamberg kämpfte, doch der Abstand pendelte sich bei diesen sechs Zählern ein. Angeführt von Andrew Goudelock schnupperten die Gäste kurzzeitig sogar an der zweistelligen Führung (31:38), doch Brose-Coach Andrea Trinchieri hatte noch ein Ass im Ärmel: Maodo Lô. Bambergs junger Nationalspieler kam Mitte des zweiten Viertels aufs Parkett und erzielte in 5:44 Minuten starke elf Punkte (3/4 Dreier). Damit war Lô im Alleingang dafür verantwortlich, dass der Gastgeber wieder ins Spiel zurückkam und zur Pause „nur“ mit 41:43 im Hintertreffen lag.

Nach dem Seitenwechsel setzte Brose Bamberg alles daran, die Partie wieder unter Kontrolle zu bekommen. Zwar kassierte dabei Nikos Zisis früh sein drittes Foul, doch für den Griechen kam Janis Strelnieks zurück – und wie. Der Lette riss das Spiel im dritten Viertel komplett an sich, führte klug Regie und schloss hochprozentig ab. Bambergs Nummer 13 riss damit auch seine Teamkollegen mit sich und so steigerten die Oberfranken nicht nur ihre eigenen Trefferquoten, sondern drehten Maccabi in der Defense den Saft ab.

Turkish Airlines Euroleague - 21. Spieltag: Brose Bamberg vs. Maccabi FOX Tel Aviv

Janis Strelnieks dreht nach der Pause auf und führt Brose zum Sieg. Selbst zwei Verteidiger können den Letten nicht stoppen.

Der eiskalte Lette ist „on fire“

Angetrieben vom frenetischen Publikum und dem weiterhin entfesselt aufspielenden Strelnieks, der allein im dritten Spielabschnitt 13 Punkte markierte, ging Bamberg seinerseits wieder in Front und blieb es bis zur Schlusssirene. Zwischen der 26. und 32. Spielminute hatte Brose seine stärkste Phase und bog dank eines 15:0-Zwischenspurts zum 69:53 auf die Siegerstraße ein.

Im Gefühl der sicheren Führung ließ Bambergs Konzentration dann allerdings drastisch nach, was Maccabi, angeführt von Andrew Goudelock (22 Punkte) sofort zu nutzen wusste und den Rückstand nochmals auf sechs Zähler (70:76, 37. Min.) reduzierte. Näher ließ der deutsche Meister seinen Kontrahenten aber nicht mehr kommen. Im Gegenteil: Nach einer Auszeit brachte Andrea Trinchieri seinen „Man of the Match“, Janis Strelnieks, zurück, der sein Werk an diesem Abend vollendete und seine Farben zum überlebenswichtigen 90:75-Sieg führte.

Der lettische Scharfschütze avancierte am Ende mit starken 25 Punkten zum Topscorer der Partie. Zusätzlich verteilte der Guard noch vier Assists. Ihm zur Seite standen in erster Linie Darius Miller (17), Maodo Lô (13) und Daniel Theis (10). Auf der Gegenseite setzten sich einzig Andrew Goudelock (22) und D.J.Seeley (19) nennenswert zur Wehr. Insgesamt kommte Maccabi Tel Aviv trotz seines großen Namens den Brose-Jungs zu wenig entgegensetzen. Die Oberfranken waren ihrem Gegenüber in allen statistischen Kategorien, sodass ein leichtes Ungleichgewicht bei den Freiwürfen (17:9 für Tel Aviv) keine Rolle spielte.

Brose Bamberg: Strelnieks (25), Miller (17), Lô (13), Theis (10), Melli (8), Zisis (7), Radosevic (4), Causeur (3), Veremeenko (3), McNeal, Heckmann
Maccabi Tel Aviv: Goudelock (22), Seeley (19), Alexander (9), Smith (8), Pnini (6), Mekel (4), Rudd (2), Iverson (2), Landesberg

Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Ich habe es vor dem Spiel gesagt: wir wollten nach sieben Spielen auswärts nach Bamberg zurückkommen und gewinnen, egal wer der Gegner ist. Wir hatten eine mäßige erste Halbzeit. Das entscheidende daher für mich: wir sind heute ein Stück erwachsen geworden. Erwachsene Teams wissen nämlich, wie man solche Spiele zu spielen hat. Du brauchst Geduld. Wir wussten, Maccabi kommt hierher und hat nichts zu verlieren. Du spielst, kämpfst und wenn der Moment kommt, dann machst du einen Run und gewinnst das Spiel. Exakt das ist heute passiert. Ich bin sehr stolz, dass wir ein bisschen erwachsen geworden sind und in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht gezeigt haben.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm