Gala im Kulturboden – Hochkaräter und Sams-Musical im Programm
Das Bamberger Literaturfestival beging am Mittwochabend einen Auftakt nach Maß. Die Gäste im Kulturboden in Hallstadt erhielten Einblicke in die zweite Auflage des mehrwöchigen Festivals. Am Donnerstag liest Christoph Ransmayr, es folgen über 50 weitere Lesungen im Raum Bamberg, ein Leonard-Cohen-Abend und erstmalig ein Sams-Musical.
„Eigentlich hasse ich Literaturfestivals“, rief Christoph Ransmayr den versammelten Gästen per Videobotschaft entgegen. Nicht nur Bambergs drei Bürgermeister, Bezirkstagspräsident Günter Denzler und Landrat Johann Kalb dürften ob des ungewöhnlich-selbstironischen Einstiegs überrascht gewesen sein.
Warum es den ehrenamtlichen Verantwortlichen um Asli Heinzel, Wolfgang Heyder und Klaus Stieringer gelang, den Autor zu überzeugen, wird den Zuhörern in Hallstadt schnell klar. Das Buch- & Medienhaus Hübscher, Veranstaltungsservice und Stadtmarketing, als die drei Säulen des Festivals haben sich richtig ins Zeug gelegt. Das diesjährige Programm ist beeindruckend, es geizt nicht an großen Namen: Die weißrussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch liest über sowjetische Soldatinnen, Wigald Boning schildert seine Erfahrungen über 200-tägiges Dauer-Zelten und Peer Steinbrück denkt über die Bundesrepublik nach. Rita Falk gibt Anekdoten von „Dorfsheriff“ Franz Eberhofer zum Besten. Tierisch wird’s dagegen bei der einzigen Martin-Suter-Lesung in Bayern: Der Züricher präsentiert seinen neuen Roman „Elefant“.
Neben den 19 Abendveranstaltungen gibt es unter Beteiligung des St. Michaelsbund 36 kostenlose Lesungen für Kinder. Insgesamt erwarten die Veranstalter zwischen dem 2. und 18. Februar 5.000 Besucher. Tickets gibt es hier. Mehr als zehn Veranstaltungen sind ausverkauft, die derzeitige Gesamt-Auslastung liegt bei 85 Prozent.