Zum 13. Mal trifft Ober- auf Unterfranken

Zum 13. Mal trifft Ober- auf Unterfranken
Sport

Brose Bamberg trifft auf s.Oliver Würzburg mit Dirk Bauermann

Am Sonntag heißt es wieder einmal „It´s Derbytime in der BROSE ARENA!“ Ab 18 Uhr trifft der deutsche Meister aus Bamberg auf seinen unterfränkischen Rivalen aus Würzburg. Dieser kommt dabei nicht nur mit neuem Schwung in die Domstadt, sondern bringt auch einen guten alten Bekannten mit: Headcoach Dirk Bauermann.

easyCredit BBL - 14. Spieltag: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets Bonn

Nach dem Sieg gegen Tel Aviv ist „Freak City“ nun bereit für das Frankenderby am Sonntag.

Der mittlerweile 59jährige Erfolgstrainer stand von 2001 bis 2008 auf der Bamberger Kommandobrücke und legte den Grundstein zur heutigen Erfolgsgeschichte der Oberfranken. Bauermann führte Bamberg 2005 und 2007 zu den ersten zwei von inszwischen insgesamt acht Meistertiteln und 2006 als erstes deutsches Team ins TOP16 der Euroleague.

Bauermann soll jetzt auch Würzburg zum Spitzenteam formen

Ähnliche Taten erhoffen sich nun auch Fans und Verantwortliche in Würzburg. Am 31. Dezember ließen die Unterfranken nach einer enttäuschend verlaufenden Hinrunde die Bombe platzen und ersetzten ihren bisherigen Cheftrainer Douglas Spradley durch Dirk Bauermann. In der noch jungen Ära des neunmaligen Meistertrainers (7x mit Bayer Leverkusen in den 90er Jahren) konnten die Würzburger zwar noch keinen Sieg einfahren, doch insbesondere das letzte Spiel – zuhause gegen den FC Bayern München Basketball – machte bereits Bauermanns Handschrift sichtbar. Die Korbjäger vom Main zeigten sich defensiv stark verbessert und hielten die sonst so offensivstarken Oberbayern bei einer Trefferquote von 34 Prozent.

easyCredit BBL - 12. Spieltag: Brose Bamberg vs. Science City JenaLediglich in der Offensive haperte es noch. Hier konnten die beiden Nachverpflichtungen Mustafa Shakur und Michael Cobbins noch keinen allzu großen Einfluss nehmen. „Unsere defensive Leistung gegen Bayern München hat gezeigt, dass unsere Arbeit gefruchtet hat. Das war schon ein sehr hohes Niveau in der Verteidigung. Jetzt konnten wir eine weitere Woche gut trainieren und die beiden neuen Spieler besser integrieren. Daher gehe ich davon aus, dass man in Bamberg auch im Angriff eine Verbesserung und weniger Fehler als gegen München sehen wird“, fasste Bauermann in der Würzburger Spielvorschau das München-Spiel und die vergangene Trainingswoche zusammen.

Bislang lag Würzburgs Offensive meist in den Händen des US-Quartetts Jake Odum, Lamonte Ulmer, Brendon Lane und Marshawn Powel. Zusammen sind die Importspieler für durchschnittlich 51,7 Punkte pro Partie gut und sorgen damit für den Löwenanteil der 78,3 Punkte pro Spiel. Ziel von Dirk Bauermann ist es mit dem aus Ludwigsburg bekannten Shakur seinen Starting-Point Guard Jake Odum zu entlasten, der als einziger Würzburger durchschnittlich länger als 30 Minuten auf dem Parkett stehen muss.

Strelnieks erwartet einen gefährlichen Gegner

Trotz der Neuausrichtung der Würzburger Mannschaft geht Brose Bamberg im heimischen Wohnzimmer als der Favorit ins Spiel. In der Liga kennen die Oberfranken das Wort „Niederlage“ eigentlich nicht und sind mit bislang einer Saisonpleite immer noch schärfster Verfolger des ungeschlagenen Tabellenführers aus Ulm. Nach dem klaren Erfolg in Vechta am vergangenen Sonntag fand das Team von Headcoach Andrea Trinchieri am Donnerstag auch auf internationalem Parkett in die Erfolgsspur zurück. Gegen den direkten Kontrahenten Maccabi Tel Aviv setzte sich der deutsche Meister am Ende mit 90:75 souverän durch.

easyCredit BBL - 14. Spieltag: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets BonnAllen voran Janis Strelnieks lief dabei so richtig heiß. Der lettische Guard zündete vor allem nach der Pause ein Feuerwerk und lieferte am Ende das perfekte Spiel: 25 Punkte bei 100 Prozent Trefferquote. „Mr. cold as Ice“ netzte fünf von fünf Würfen aus dem Zwei- und fünf von fünf aus dem Drei-Punkt-Bereich ein. Trotz seines Gala-Auftritts warnt Strelnieks vor Überheblichkeit. Ihm sei bewusst, dass Würzburg bisher vielleicht nicht die beste Saison spiele. Aber: „Sie sind ein gutes Team und ein gefährlicher Gegner.“

13. Frankenderby – Fluch oder Segen für Bamberg?

Da Coach Andrea Trinchieri aufgrund der hohen Anzahl an Spielen für seine Mannschaft vor allem im nationalen Wettbewerb eine deutlich größere Rotation spielt, verschieben sich die Rollen für Sonntag wohl wieder etwas. In der Liga hat daher inzwischen Jerel McNeal die Rolle des Bamberger Topscorers übernommen und glänzt in seinen bisherigen zwei Ligaspielen mit durchschnittlich 14,5 Punkten. Seinen Durchbruch hatte der US-Defensivspezialist dabei am letzten Spieltag in Vechta, als er 18 Punkte einnetzte. Auch Maodo Lô, für den auf der Guard-Position ein deutsches Duell gegen den früheren Bamberger Maurice Stuckey ansteht, sieht in der BBL wesentlich mehr Minuten. Aber: Durch sein starkes Auftreten in Vechta (sechs Assists) holte sich der Nationalspieler offenbar neues Selbstvertrauen, welches er gegen die Israelis prompt zu nutzen wusste. Mit starken 13 Zählern (3/4 Dreiern) war es Lô im ersten Durchgang beinahe im Alleingang, der Bamberg im Spiel hielt und den Weg zum späteren Erfolg ebnete.

Gegen aufstrebende Unterfranken ist trotz Favoritenrolle einmal Mehr ein fokussierter und konzentrierter Auftritt der gesamten Mannschaft nötig, um auch im 13. Frankenderby in Serie erfolgreich zu sein.

Fotos: Matthias Schramm