Brose Bamberg feiert gegen Jena klaren Erfolg ohne selbst zu glänzen
Brose Bamberg hat sich vom erneuten Euroleague-Drama gut erholt. Auch im zweiten Aufsteiger-Duell binnen sechs Tagen – nach Vechta ging es dieses Mal gegen Science City Jena – hatte der Meister keine Mühen und fuhr einen 79:54-Arbeitssieg ein. Aus einer geschlossenen Bamberger Mannschaftsleistung ragten Maodo Lô (14 Punkte, vier Assists) und Daniel Theis (neun Punkte, zehn Rebounds) heraus.
Beide Mannschaften hatten vor Beginn der Partie mit kurzfristigen Personalausfällen zu kämpfen. Während Brose-Coach Andrea Trinchieri mit Fabien Causeur und Leon Radosevic zwar gleich auf zwei Akteure verzichten musste, fehlte auf Jenaer Seite ausgerechnet der frühere Bamberger Julius Jenkins – immerhin zweitbester Punktesammler der Thüringer.
Dennoch startete die Mannschaft von Trainer Björn Harmsen gut in die Partie, was in erster Linie BBL-Topscorer Marcos Knight zu verdanken war. Der US-Amerikaner, der bereits in Baunach für Furore sorgte, legte gut los und sammelte bis zur Halbzeit bereits neun Punkte. Aber auch der Meister zeigte sich nach dem neuerlichen Nackenschlag in der Euroleague gut erholt. Bis Mitte des ersten Viertels verlief die Begegnung beinahe ausgeglichen (13:10, 6. Min.), ehe der Titelverteidiger eine Schippe drauf legte und sich Stück für Stück weiter absetzen konnte.
Bamberg mit starkem Zug zum Korb
Brose Bamberg, insbesondere Maodo Lô, attackierte immer wieder konsequent den Gästekorb und erarbeitete sich bereits bis zur Pause 14 Freiwürfe (14 Treffer). Auf der anderen Seite hatten die Hausherren dank der exzellenten Arbeit von Nicoló Melli (5 Rebounds) und Daniel Theis (6 Rebounds) die klare Lufthoheit (27:14), was letztendlich zur deutlichen 44:27-Pausenführung führte.
Die Oberfranken blieben auch nach dem Seitenwechsel das spielbestimmende Team, wenngleich deutlich spürbar war, dass Maodo Lô & Co. einen, am Ende sogar zwei Gänge nach unten geschaltet haben. Coach Andrea Trinchieri gönnte sich im zweiten Durchgang den Luxus und schonte mit Janis Strelnieks, Nicoló Melli und Nikos Zisis gleich drei weitere Leistungsträger. Im Gegenzug wurde die Gelegenheit genutzt, um Rückkehrer Vladimir Veremeenko nach seiner Verletzungspause wieder in die Mannschaft zu integrieren.
Ein Knight ist zu wenig, Jena fehlt mit Jenkins Offensivpower
Jena gab sich zwar zu keinem Zeitpunkt auf, doch Marcos Knight als Alleinunterhalter (21 Punkte) war zu wenig, um den Champion ins Wanken zu bringen. Ohne Julius Jenkins bekam Knight zu wenig Entlastung und stand so klar im Fokus der Bamberger Defense. Zudem haderte die Mannschaft von Björn Harmsen ohne ihren Dreierspezialisten mit ihrer Trefferquote aus der Distanz (31 Prozent), sodass Brose wenig Mühe hatte, seinen Vorsprung konstant zu verteidigen.
Am Ende stand für die Domstädter beim 79:54 der 13. Sieg im 13. Spiel fest, was weiterhin Tabellenplatz eins bedeutet. Dabei waren die Hausherren ihrem Kontrahenten in jeder Kategorie überlegen und nutzten insbesondere ihre körperliche Überlegenheit eiskalt aus. Jenas Neuzugang, Shaquille Goodwin, deutete mit zehn Rebounds (sechs offensiv) zwar an, dass er für Entlastung sorgen kann, doch auch der athletische US-Boy konnte nichts an Bambergs Rebounddominanz (41:32) und der klar besseren Trefferquote aus dem Zwei-Punkt-Bereich (53:31 Prozent) ändern.
Durch den zeitgleichen Erfolg von Ratiopharm Ulm in Tübingen dürfen sich die Fans am kommenden Sonntag auf ein absolutes Topspiel freuen, wenn die beiden noch ungeschlagenen Teams aus Bamberg und Ulm in der Ratiopharm Arena aufeinander treffen. Vorher steht für das Trinchieri-Team allerdings noch der nächste Auswärtstrip in der Euroleague an. Dieser führt am Mittwoch nach Israel zu Maccabi Tel Aviv mit dem ehemaligen Bamberger Maik Zirbes.
Brose Bamberg: Lô (14 Punkte), Heckmann (11), Harris (9), Theis (9), Staiger (8), Nikolic (7), Veremeenko (6), Miller (6), Melli (4), Strelnieks (3), Olinde (2), Zisis
Science City Jena: Knight (21), Haukohl (8), McElroy (7), Schmidt (5), Bernard (5), Goodwin (5), Frease (2), Clay (1), Wolf, Reyes-Napoles, Mackeldanz
Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:
„Jena und unser Team haben unterschiedliche Saisonziele. Die Mannschaft hat eine gute Einstellung. Ich bin mit unserer Verteidigung sehr zufrieden. Unsere Bankspieler haben sich gut ins Spiel eingefunden, so dass wir unsere Veteranen schonen konnten.“