Stoschek: „Fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen!“
Andrea Trinchieri wollte sich auf eine Journalistenfrage nach dem 88:90 gegen ZSKA Moskau nicht zum Thema Schiedsrichter äußern. „Ich würde die Büchse der Pandora öffnen, wenn ich dieses Thema jetzt anfange“, so Broses Headcoach nach der achten Niederlage im zehnten Spiel der diesjährigen Turkish Airlines Euroleague-Saison.
Deutlicher wurde da Michael Stoschek: „Ich habe den Eindruck, dass in der Euroleague nicht die Spieler, sondern die Schiedsrichter das Spiel entscheiden“, so Bambergs Aufsichtsratsvorsitzender. „Wir fühlen uns nun nach mehreren engen Spielen, die wir mit dem letzten Spielzug verloren haben, ungerechtfertigt auf dem letzten Platz der Tabelle. Wäre nur eine einzige zweifelhafte Entscheidung nicht zu unseren Ungunsten gefallen, hätten wir diese Spiele gewinnen können. Wir werden eine DVD mit den auffälligsten Schiedsrichterentscheidungen gegen unsere Mannschaft aus der bisherigen Saison zusammenstellen und veröffentlichen. Dies sind wir unseren Spielern, unserem Trainerteam und unseren Fans schuldig.“
Auch gegen Moskau gab es, vor allem in den letzten zwei Minuten, einige fragwürdige Pfiffe der drei Unparteiischen. Da sahen sie – und nur sie – drei Fouls in Folge an Moskaus Milos Teodosic, übersahen dabei jedoch auf der Gegenseite ein klares Unsportliches Foul des Serben. Zu diesem Zeitpunkt hatte der deutsche Meister einen teilweise 18-Punkte-Rückstand wettgemacht. Der resultierte unter anderem aus 14 Ballverlusten alleine in der ersten Halbzeit und einem sicher von der Dreierlinie treffenden Teodosic.
Brose allerdings zeigte, angetrieben von Nicolò Melli (26 Punkte, fünf Rebounds) und Daniel Theis (19 Punkte, neun Rebounds), ein großes Herz, kämpfte sich zurück in die Partie und konnte vier Minuten vor Schluss durch zwei Melli-Freiwürfe mit 75:74 in Führung gehen. Diese wechselte – auch aufgrund der einseitigen Foulpfiffe und daraus resultierender Moskauer Freiwürfe – bis Ende der Partie hin und her. 1,7 Sekunden waren beim Stand von 88:88 noch auf der Uhr, als Moskau unter dem Bamberger Korb Einwurf hatte. Der amtierende Euroleague-Champion fand Vitaly Fridzon, der mit der Sirene die Bamberger Niederlage besiegelte.
Durch die achte Niederlage im zehnten Spiel rutscht Brose Bamberg auf den letzten Tabellenplatz. Nächster Gegner ist am kommenden Mittwoch Maccabi Tel Aviv.