Michael Ehlers über unser Datengefängnis

Michael Ehlers über unser Datengefängnis
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Bamberger Autor präsentiert sein neuestes Buch im Hübscher

Internet, Smartphones und Navigationsgeräte machen unseren Alltag bequemer, bergen aber auch Risiken. Wie wir die Chancen und Gefahren des technischen Fortschritts abwägen können, erklärte der Rhetoriktrainer Michael Ehlers in seinem neuen Buch „Herzlich Willkommen im Datengefängnis“ am Dienstagabend im Hübscher.

Buchpräsentation: Michael Ehlers über unser Datengefängnis

Der Bamberger Autor Michael Ehlers stellte am Dienstagabend sein neues Buch vor.

Am Dienstag, den 26. April, stellte der Kommunikationsexperte und Rhetoriktrainer Michael Ehlers sein neues Buch „Herzlich Willkommen im Datengefängnis“ im Buch und Medienhaus Hübscher vor. Schon mit seinem Ratgeber „Der Fisch stinkt vom Kopf“ hatte Ehlers die Gäste in seiner Wahlheimat Bamberg unterhalten.

In seinem neuesten Buch stellt Ehlers fest, dass jeder in diesem Datengefängnis unserer heutigen vernetzten Welt gefangen ist. „Wir können nicht mehr entscheiden, ob wir mitmachen wollen“, erklärt er, „wir sind schon mittendrin.“ Und wer kennt das nicht: Man bekommt Seitenweise AGBs vorgelegt, in kleinster Schrift und höchstem Fachchinesisch und soll am Ende bestätigen, alles gelesen zu haben.

„Und warum klicken wir trotzdem akzeptieren an, obwohl wir nichts verstanden haben?“, fragt der gekonnte Redner sein Publikum. Die Antwort liegt auf der Hand: Die vielen Apps, Softwares und Programme machen unseren Alltag viel bequemer. Ob mit Navigationsapps das nächste Restaurant gefunden werden kann oder die potentiellen Dating-Partner mit nur einem Wisch ausgesucht werden.

Eine stärkere Vernetzung und damit gleichzeitig auch Überwachung hat für den Nutzer jedoch nicht nur Vorteile, sondern birgt zugleich Risiken. Wenn die Polizei durch Computerprogramme Verbrechen voraussagt, ohne dass diese überhaupt stattgefunden haben oder eine Einkaufsapp den Nutzer im Kaufhaus sofort zum gewünschten Produkt führt und sogar gleich eine Onlinebestellung aufgibt, dann ist das zum einen praktisch, aber auch unheimlich.

Innovationen seien aber notwendig, um bei der Schnelllebigkeit unserer modernen Gesellschaft mithalten zu können, auch wenn wir Deutschen dazu neigen würden, Neuem generell skeptisch gegenüberzustehen.

Ehlers spricht das Publikum an, kitzelt Antworten aus seinen Gästen und nimmt ihnen die rosarote Brille. „Big Data wird diesen Planeten wahnsinnig verändern und vieles möglich machen“, prophezeit er. Trotzdem sei nicht das Werkzeug an sich schlecht. „Wir müssen neue Mittel erlernen, um mit den eigenen Daten umzugehen“, so Ehlers.

Text: Jule Dressler, Fotos: Frank Märzke