Bambergs „magische Nacht“ in Nürnberg

Bambergs „magische Nacht“ in Nürnberg
Sport

Brose Bamberg kämpft sich nach Katastrophenviertel noch zum Sieg über Barcelona

Brose Bamberg hat in einer „magischen Nacht“ am 7. Spieltag der Turkish Airlines EuroLeague gegen den FC Barcelona Lassa mit 84:81 gewonnen. Magisch deshalb, da der deutsche Meister nach dem ersten Viertel mit 12:38 zurücklag. Angetrieben von den über 8.000 Zuschauern in der ausverkauften ARENA NÜRNBERGER Versicherung gelang Brose jedoch eine Aufholjagd, wie es sie bisher in Europas Königsklasse noch nicht gegeben hat. Mitte des letzten Viertels brachte Dorell Wright sein Team mit 75:74 in Führung. Und die gaben die Bamberger bis zum Schluss nicht mehr ab. Die gesamte Mannschaft trug zu diesem Sieg bei, bester Werfer war Wright mit 16 Punkten.

easyCredit BBL 17/18 - 9. Spieltag: Brose Bamberg vs. Fraport SkylinersAndrea Trinchieri: „Es ist das erste Mal, dass mir so etwas widerfahren ist. Minus 26 gegen ein großes Team. Das erste Viertel war ein Alptraum. Ich glaube, wenn ich einen meiner Spieler gefragt hätte: ‚Wie ist dein Name?‘ Er hätte es nicht gewusst. Wir waren nicht bereit. Im zweiten Viertel sind wir dann defensiv besser rein gekommen und haben dadurch angefangen an uns zu glauben. Ich glaube nicht an Wunder. Die passen nicht zu Basketball, die sind für wichtigere Dinge. Ich glaube aber, wenn du hart arbeitest und an dich selbst glaubst, kannst du Möglichkeiten schaffen. Und das haben wir heute getan, wir haben Möglichkeiten geschaffen, dieses Spiel zu gewinnen. Und dann haben wir an uns selbst geglaubt. Alle haben ihren Beitrag geleistet. Das ist der größte Teamsieg, den ich mir vorstellen kann.“

Über das erste Viertel gibt es nicht viel zu erzählen. Brose kam gut in die Partie, führte nach einem Hickman-Dreier mit vier Punkten (6:2, 2.). Anschließend allerdings ein kompletter Bruch. Nichts ging mehr. Weder offensiv noch defensiv. Die Folge: Barcelona kam ins Laufen und überrollte die Hausherren. Ein 25:2-Lauf der Gäste sorgte für einen 26-Punkte-Rückstand nach zehn Minuten: 12:38.

Andrea Trinchieri fand die richtigen Worte in der Viertelpause. Brose war nun fordernder in der Verteidigung und auch vorne fielen ein paar Würfe. Taylor, Lô und Rubit verkürzten den Rückstand auf unter 20 Zähler (21:40, 15.). Und die Treffer zeigten Wirkung: die Zuschauer in der ausverkauften Nürnberger Arena waren nun da, die Brose-Spieler bekamen von Sekunde zu Sekunde mehr Selbstbewusstsein. Das zweite Viertel gewann der deutsche Meister mit 25:11 und lag somit zur Pause nur noch zwölf Punkte zurück: 37:49.

Turkish Airlines Euroleague 17/18 - 6. Spieltag: Brose Bamberg vs. Fenerbahce Dogus IstanbulDie zweite Halbzeit begann, wie die erste endete: mit fokussierten Bambergern und immer verunsicherteren Gästespielern. Augustine Rubit verkürzte den Rückstand gleich zu Beginn des dritten Viertels durch ein Drei-Punkt-Spiel in den einstelligen Bereich (41:49, 21.). Zwei Dreier von Maodo Lô und Bryce Taylor, der noch einen spektakulären Dunking folgen ließ, sorgten nach 29 Minuten für das 56:63. Brose war zurück im Spiel, vor allem, nachdem Ricky Hickman zum Viertelende ein Vier-Punkt-Spiel draufpackte: 62:66.

Den Beginn des letzten Viertels dominierten die Dreierschützen auf beiden Seiten. Wright traf zweimal für Brose, Moerman und Hanga für Barcelona (68:74, 34.). Hickman mit drei Punkten in Folge, Rubit und nochmals Dorell Wright holten die Führung dann kurz darauf zurück zum Heimteam. Erstmals nach den Anfangsminuten lag Brose vorne (75:74, 36.). Nikos Zisis übernahm nun die Verantwortung. Sechs Punkte steuerte der Veteran in den letzten drei Minuten bei, darunter sein insgesamt 2.000 der EuroLeague-Karriere. Er, Bryce Taylor und eine starke Verteidigung waren es am Ende, die den Bamberger Sieg unter Dach und Fach brachten. Mit 84:81 gewann der deutsche Meister sein viertes Spiel der diesjährigen Saison.

Brose Bamberg: Hickman 14, Wright 16, Zisis 9, Nikolic 5, Staiger, Mitrovic 8, Lô 7, Olinde, Rubit 10, Heckmann, Radosevic 2, Taylor 13

Text: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm