Die, die (nicht) immer lacht

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Kerstin Ott tritt beim Rösler Open air im Juli in Schloss Eyrichshof auf – Interview nach dem Fernsehauftritt bei Florian Silbereisen

Ebern/Berlin – Am Samstag stand sie noch zusammen mit Helene Fischer, Howard Carpendale und weiteren Stars auf der Bühne im Berliner Velodrom bei Florian Silbereisens Suche nach dem Schlagerchampion vor Millionen von ARD-Fernsehzuschauern, am Mittwoch wurde sie 42 Jahre alt, am Donnerstag, 25. Juli, tritt sie beim Rösler open air im Hof von Schloss Eyrichshof auf: Kerstin Ott.

Bei Silbereisens Schlagerchampion stellte die Norddeutsche ihre neue Single „Alte Liebe rostet nie“ vor, die tags zuvor erschienen ist. Am 18. Oktober folgt ein neues Album, das fünfte. Auch trat sie zusammen mit Ben Zucker auf, der im vergangenen Jahr die Besucher im Eyrichshöfer Schlosshof begeisterte, und präsentierte im Duett das aktuelle Gemeinschaftswerk „An diesen Tagen“. Unmittelbar nach dem vielumjubelten Fernsehauftritt hatte unsere Zeitung die Gelegenheit, mit Kerstin Ott zu sprechen: „Bei Silbereisen ist es mit all den lieben Kollegen aus dem Schlager-Genres immer sehr schön und lustig – und natürlich eine Riesen-Plattform mit vielen Zuschauern.“

Frage: Du hast Dir für 2024 ein ambitioniertes Tour-Programm vorgenommen. Wie kam’s dazu?
Kerstin Ott: Naja, die Hallentour, die im Mai in der Lanxess in Köln endet, ist eigentlich die Fortsetzung der „Best Ott“-Tour im Herbst. Und dann folgen die Open air-Konzerte meist an historischen Orten, worum sich meine Agentur (Anm. d. Red: Semmel Concerts mit Hauptsitz in Bayreuth) je nach Nachfrage gekümmert hat.

Eine Station ist neben vielen anderen Schlössern und Burgen das Schloss in Eyrichshof, wo Ben Zucker im Vorjahr auftrat. Hast Du Dich mit ihm über seine Erfahrungen ausgetauscht, oder sonst über die Location informiert?

Kerstin Ott: Nein, da hatte ich noch keine gar keine Zeit für. Aber da vertraue ich Semmel Concerts komplett. Mit Ben Zucker, dessen Karriere so ziemlich zeitgleich mit meiner gestartet ist, wollte ich schon seit Jahren etwas gemeinsam machen, aber irgendwie hat es zeitmäßig nie funktioniert. Aber wir haben denselben Produzenten und wir haben auch denselben Sinn für Humor und mit „An diesen Tagen“ hat es jetzt endlich geklappt. Den Song spiele ich auch bei den Konzerten. Bei Hallenkonzerte ist die Produktion etwas aufwändiger, aber ich verspreche auch für die Open air-Auftritte alle Hits und viele Gefühle. Vielleicht kommen im Verlauf des Jahres auch noch ein, zwei Single-Auskoppelung aus dem neuen Album hinzu. Begleitet werde ich von einer sechsköpfigen Band, mit der ich seit Jahren zusammen arbeite.

Deine Texte sind sehr ehrlich und persönlich, woher holst Du als Singer/Songwriterin Deine Inspirationen?
Kerstin Ott: Das ist nicht alles biografisch, einiges aber schon. Meine Themen ziehe ich aus Gesprächen oder auch aus der Presse, wenn mich etwas bewegt und ich meine Gedanken dazu ausdrücken möchte. Wenn ich dazu etwas sagen möchte, muss das nicht gleich tiefschürfend sein. Und auch nicht nur traurig oder nur Party – es soll für jeden etwas dabei sein.

Welche Musik hört sich denn Kerstin Ott, wenn sie nicht selbst Musik macht oder auf der Bühne steht?
Kerstin Ott: Ich höre gerne Pink oder auch Tracey Chapman, aber auch House und Oldies – also ein ganz breites Spektrum

Beim Stichwort „Oldies“ bietet sich auch ein Reinhör-Tipp an: Bei der aktuellen Single „Alte Liebe rostet nie“ blickt Kerstin Ott anschaulich auf die Jugendzeit zurück und die Musik, die sie bei ihren ersten Liebeserfahrungen begleitet hat, raffiniert unterlegt mit Einspiel-Schnipseln von Ben E. Kings „Stand by me“. Ansonsten lohnt natürlich das Anhören des Durchbruch-Hits „Die immer lacht“, der vom traurigen Song für eine kranke Freundin von einem Produzenten- und DJ-Duo aus dem Erzgebirge mit einem Disco-Beat unterlegt wurde und zum Hit des Jahres 2016 durchstartete.

Du hattest eine nicht unbedingt glückliche, behütete Jugend und bist von der Lackierin und Malerin zum Schlagerstar aufgestiegen. War das Glück oder harte Arbeit?
Kerstin Ott: Das gehört zusammen. Es spielte Glück mit, aber auch viel Fleiß und Arbeit. Ich mache halt Musik, die die Leute mögen, was ich nicht unbedingt mit meiner Jugendzeit in Verbindung stehen sehe.

Die Konzerte beim Rösler open air auf Schloss Eyrichshof:

Mittwoch, 24. Juli: Clueso
Donnerstag, 25. Juli: Kerstin Ott
Freitag, 26. Juli: Saltatio mortis
Samstag, 27. Juli: Stahlzeit
Sonntag, 28. Juli: VNV Nation
Montag, 29. Juli: Martina Schwarzmann
Dienstag, 30. Juli: Haindling

Text: Ralf Kestel
Foto: Nona Studios