Bamberg Baskets stehen im BBL-Pokal TOP FOUR

Bamberg Baskets stehen im BBL-Pokal TOP FOUR
Sport

Zunächst einmal die Fakten: Den Bamberg Baskets gelingt vor 3.140 Zuschauern die Revanche für die Bundesliga-Niederlage bei RASTA Vechta und das Team von Headcoach Oren Amiel qualifiziert sich nach einem 88:87-Sieg im BBL-Pokal-Viertelfinale für das TOP FOUR-Turnier.

Was aber bitte war das für ein Spiel am frühen Samstagnachmittag? Bei so manchem Fan der Baskets dürfte noch lange nach der Schlusssirene der Puls in ungesund hohen Sphären gewesen sein. Das letzte Viertel bereitetet den rund 40 mitgereisten Baskets-Schlachtenbummlern im RASTA Dome eine emotionale Achterbahnfahrt. Knapp acht Minuten vor dem Ende führten die Baskets mit 82:61 und hatten scheinbar alles fest im Griff. Dann aber kamen die Gastgeber nochmals zurück. Ihre Zonenverteidigung traf den Nerv der Baskets und ein 23:1-Lauf brachte RASTA 102 Sekunden vor dem Ende wieder mit 84:83 in Front. 25 Sekunden vor dem Ende führten die Gastgeber gar mit 87:85, doch der in dieser Partie überragende Zach Copeland konnte das Spiel mit seinem insgesamt sechsten Dreier und seinen Zählern 31, 32 und 33 nochmals zu einem, über die gesamte Spielzeit gesehen, letztlich verdienten Bamberger Sieg zurückbiegen.

„Zunächst einmal Kompliment an RASTA Vechta. Sie haben uns im letzten Viertel mit ihrer Zone ein wenig überrascht und auch aus dem Spiel gebracht. Im letzten Angriff wusste ich, dass sie Zonenverteidigung spielen werden und ich wahrscheinlich eine Eins-gegen-Eins-Situation haben würde. Ich liebe es, diese letzten Würfe für meine Mannschaft zu nehmen. Alles in allem war es ein verrücktes Spiel und ich bin froh, dass wir es am Ende gewonnen haben.“

Zach Copeland

Der Spielverlauf:

Die Gastgeber kamen deutlich besser in die Partie und fanden schnell zu ihrem Spiel. Die Baskets, die ohne den erkrankten Justin Gray auskommen mussten (bei Vechta fehlte der ebenfalls erkrankte Center Johann Grünloh), lagen schnell zurück. Gerade einmal 2:12 Minuten waren gespielt, als Headcoach Oren Amiel in einer Auszeit beim 2:10 nachjustieren musste. Richtig viel besser wurde das Bamberger Spiel zunächst aber dennoch nicht. Adrian Nelson erzielte per Dreier das 7:15 (5.) doch die sieben Ballverluste auf Baskets-Seite im ersten Viertel erklärten beinahe allein den 14:23-Rückstand nach den ersten zehn Minuten.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts taute dann einer auf: Adrian Nelson führte sein Team mit sechs Punkten in Folge, darunter ein Poster-Dunk beim 20:25 (13.) wieder heran. Die Gastgeber reagierten aber stark, legten nach und nach einem And-One von Joschka Ferner lag RASTA wieder deutlich in Front (20:32/14.). Nun aber übernahm Zach Copeland auf Bamberger Seite quasi im Alleingang. Elf Zähler des Shooting Guards in Serie bedeuteten das 31:32 (16.). Wenig später glich EJ Onu mit einem And-One die Partie bei 34:34 aus, ehe Copeland 3:12 Minuten vor der Halbzeit Bamberg wieder mit 36:34 in Führung brachte. 16 Zähler, alle erzielt im zweiten Viertel, hatte Copeland zur Pause auf seinem Konto und die Bamberg Baskets führten 42:39.

Wie schon zu Beginn des Spiels, gehörte der Start in die Halbzeit den Gastgebern. Zwei schnelle Dreier brachten das Team von Headcoach Ty Harrelson wieder in Front. Nun aber begann die wohl stärkste Bamberger Phase des Spiels. Zunächst holte Filip Stanic mit seinem Korberfolg in der Zone die Führung zurück (48:47), die die Baskets nun mit einer hervorragenden Trefferquote von jenseits der 6,75-Meter-Linie Punkt um Punkt ausbauten. Zwei Dreier von Copeland, zwei von EJ Onu sowie zwei erfolgreiche Distanzwürfe von Trey Woodbury schraubten die Bamberger Führung auf 73:56 nach 30 gespielten Minuten.

Die Baskets hatten das Spiel hier komplett im Griff und legten weiter nach. 80:59 führte man 8:24 Minuten vor dem Ende, als Ty Harrelson seine Mannschaft zur Auszeit rief. Ab hier war das Spiel der Bamberger plötzlich wie abgerissen. Vechta holte Punkt um Punkt auf und 6:24 Minuten später, nach dem Dreier von Ryan Schwieger, lag Vechta nach einem 25:3-Lauf wieder in Führung (83:84/39.). Bamberg in Person von Patrick Heckmann konterte zum 85:84, doch Joschka Ferners fünfter Dreier bedeutete 25 Sekunden vor dem Ende den erneuten Führungswechsel. Bamberg brauchte Punkte und wer sonst als Zach Copeland wäre jetzt die richtige Adresse? Der US-Amerikaner übernahm die Verantwortung und netzte 12 Sekunden vor dem Ende per Dreier zum 88:87 ein. Die Spannung stieg während der RASTA-Auszeit ins Unermessliche. Thommy Kuhse sollte es für die Gastgeber richten, doch seinen Wurf konnte EJ Onu sauber blocken. Der letzte Wurf des Spiels, ein weiterer Dreier von Joschka Ferner, ging jedoch daneben und Patrick Heckmann sicherte den Rebound und so Bambergs Einzug ins TOP FOUR um den BBL Pokal.

Das sagten die Coaches:

„Ich glaube, dass wir am Ende den Sieg verdient haben. Zu Beginn haben wir ein wenig schlampig gespielt, aber im zweiten Viertel haben wir dann die Kontrolle übernommen und das Spiel komplett bestimmt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Dann hat uns ihre Zonenverteidigung jedoch ein wenig durchgeschüttelt und wir haben unser Selbstvertrauen verloren. Am Ende aber ist der härteste Weg etwas zu schaffen meist auch der Süßeste. Der Sieg ist für unsere Mannschaft, die täglich so hart arbeitet, eine tolle Leistung und auch für mich persönlich ist es in dieser wirklich harten Zeit ein Glücksmoment.“

Oren Amiel (HeadCoach Bamberg Baskets)

„Ich möchte mich bei den Fans bedanken, denn diese Halle hier ist ein magischer Ort. Wir hatten das vor zwei Wochen im Spiel gegen Bayern München und heute wieder. Das Problem für unsere Mannschaft heute war jedoch, dass wir uns ein Loch gegraben haben, aus dem es sehr schwer war, sich wieder herauszukämpfen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, denn wir haben uns nochmals die Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen. Wir hatten den letzten Angriff hier im RASTA Dome, aber Bamberg hat ein großartiges Play gemacht, um das Spiel am Ende zu gewinnen.“

Ty Harrelson (Headcoach RASTA Vechta)

RASTA Vechta vs. Bamberg Baskets 87:88 (23:14 – 16:28 – 17:31 – 31:15)

RASTA Vechta: van Slooten 6, Kayil, Diallo, FERNER 18, KUHSE 21, Schwieger 10, Williams, AMINU 8, IWUNDU 12, Flanigan, Reaves 2, ARIRIGUZOH 10.
Bamberg Baskets: Herzog, Copeland 33, JOHNSON 7, NELSON 9, TADDA 0, WOHLRATH 1, Kameric, Woodbury 15, Heckmann 8, Onu 9, STANIC 6.

Bamberg Baskets im Pokal-Halbfinale gegen den FC Bayern Basketball

Nach dem Einzug ins TOP FOUR um den BBL Pokal mit einem 88:87-Auswärtssieg bei RASTA Vechta wurde bei den Bamberg Baskets mit Spannung die Auslosung der Halbfinal-Paarungen erwartet. Im Anschluss an das letzte Viertelfinalspiel zwischen den Telekom Baskets Bonn und dem FC Bayern München Basketball am Sonntagabend nahmen der Geschäftsführer der easyCredit Basketball Bundesliga, Dr. Stefan Holz, und Boxer Nelvie Tiafack die Auslosung vor. Gleich als erste Kugel wurde die mit dem Logo der Bamberg Baskets aus dem Lostopf gezogen. Es folgte die des FC Bayern. Demnach werden es die Baskets im Halbfinale mit dem Titelverteidiger aus München zu tun bekommen, der sich in seinem Viertelfinal-Spiel mit 86:78 in Bonn durchsetzen konnte.

Die Partien des BBL-Pokal TOP FOUR im Überblick:

17. Februar 2024
Bamberg Baskets vs. FC Bayern München Basketball
ALBA BERLIN vs. ratiopharm ulm

18. Februar 2024
Finale

Der Austragungsort für das TOP FOUR Turnier steht noch nicht fest und wird unter den im Wettbewerb verbliebenen Teams ausgeschrieben.

Text: Medieninformation Bamberg Baskets
BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm