95:83-Heimsieg gegen Chemnitz – Bamberg festigt Platz acht

95:83-Heimsieg gegen Chemnitz – Bamberg festigt Platz acht
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Brose Bamberg beendet seinen kleinen Negativlauf und verschafft sich etwas Luft im Playoff-Kampf

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie – das Aus im FIBA Europe Cup & Heimniederlage gegen Rostock – ist Brose Bamberg wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. In der vorgezogenen Partie vom 31. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga setzten sich die Oberfranken in heimischer Halle vor 3.029 Zuschauern mit 95:83 gegen die NINERS Chemnitz durch und festigten ihre Position im Kampf um das Postseason-Ticket. Erfolgsgarant war einmal Mehr Bambergs Ausgeglichenheit in der Offensive, denn von acht eingesetzten Spielern trugen sich fünf mit einer zweistelligen Punktausbeute in die Statistik ein – am häufigsten Gerel Simmons, dem 17 Zähler gelangen.

Dennoch tat sich Brose im insgesamt vierten Duell mit den NINERS (FIBA Europe Cup und BBL) bis Mitte des dritten Viertels schwer, einen richtigen Offensivrhythmus zu finden und hatte über die komplette Spielzeit hinweg Probleme beim Rebound. Angeführt von Kevin Yebo, der neben seinen 20 Punkten noch elf Rebounds (acht davon am offensiven Brett) abgriff, dominierten die Sachsen die Bretter, schnappten sich insgesamt 20 Offensivrebounds (Bamberg 11) und generierten daraus 23 Wurfversuche mehr als die Brose-Boys, die ihre Abschlussmöglichkeiten dafür effektiver nutzten (48:37 Prozent) und zudem 13 Punkte mehr an der Freiwurflinie sammelten.

Chemnitz findet schneller in den Rhythmus, Bamberg mit nächstem Verletzungsschock?

Zu Beginn der Partie brauchten beide Mannschaften zunächst eine kurze Anlaufphase, um ihre Nervosität abzulegen und in einen Spielrhythmus zu kommen. Diesen fanden dann zunächst die Chemnitzer, die die Vorgaben ihres Coaches – im Angriff sollte der Ball gut bewegt werden und defensiv wenige Bamberger Wurfchancen zugelassen werden – gut umsetzten. Insbesondere beim Rebound arbeiteten die Sachsen extrem gut und konnten sich so auch am Bamberger Korb etliche zweite und dritte Wurfchancen erarbeiten. Brose auf der Gegenseite hatte das Problem, dass der einzig verbliebene etatmäßige Point Guard, Patrick Miller, früh zwei Fouls sammelte, sodass der Ballvortrag des öfteren in den Händen von Jaromir Bohacik, Spencer Reaves oder Patrick Heckmann lag.

Nachdem der erste Feldkorb erst in der dritten Spielminute fiel und Chemnitz vom Start weg in Front lag, kämpfte sich Brose seinerseits langsam in die Partie – vor allem von der Freiwurflinie. Insgesamt zwölf der 20 Bamberger Punkte fanden von der Linie ihr Ziel (allein Heckmann war bei sieben Versuchen sieben Mal erfolgreich). So schafften die Gastgeber in der Schlussphase von Viertel eins die erfolgreiche Aufholjagd und gingen sogar kurzzeitig in Führung (18:16, 9. Min.). Chemnitz zeigte sich unbeeindruckt und schlug postwendend zurück, während ganz Bamberg nach einer Abwehraktion von Spencer Reaves und dessen humpelnden Abgang in die Kabine den Atem anhielt – der Guard versuchte es nach kurzer Behandlung in der Kabine zwar noch einmal, es sollte am Ende allerdings bei einem Kurzeinsatz bleiben.

Dank Wes Clark führte Chemnitz so nach zehn Minuten knapp mit 21:20 und bestimmte das Spielgeschehen auch im zweiten Abschnitt, allen voran dank ihrer zwölf Offensivrebounds, die den Gästen bis zur Pause satte 17 Wurfversuche mehr ermöglichten, aus denen sie jedoch aus ihrer Sicht zu wenig Kapital schlagen konnten. Brose konnte dieses Defizit mit der insgesamt besseren Trefferquote und einem deutlichen Plus an Freiwürfen (22:9 Versuche / 18:7 Treffer) ausgleichen, sodass sich die Partie nach einem weiteren Miller-Freiwurf auch beim Pausenstand von 43:43 ausgeglichen darstellte und es auch bis Mitte des dritten Viertels blieb, obwohl Brose dank seines Kapitäns Christian Sengfelder gut in die zweite Halbzeit startete.

Bamberger Spielkontrolle ab Minute 26 dank Gerel Simmons

Nach dem erneuten Chemnitzer Anschlusstreffer zum 54:53 durch den früheren Brose-Spieler Nelson Weidemann (Freiwürfe) platzte bei den Hausherren offensichtlich der Knoten. Zunächst traf Kevin Wohlrath einen seiner insgesamt vier Dreier und gab damit den Startschuss zu einem 13:4-Run, den zwischen der 26. und 28. Spielminute Gerel Simmons als Alleinunterhalter (acht Punkte in Serie) befeuerte. Chemnitz hatte in dieser Phase jegliche Bindung zum Spiel verloren und brachte im Angriff kaum noch etwas zu Stande. Bambergs Run bedeutete die erste zweistellige Führung (67:57, 28. Min.), die Chemnitz in den folgenden drei Minuten mit aller Kraft noch einmal auf sieben Zähler reduzieren konnte (71:64, 31. Min.). Über Simmons, Chachashvili und Wohlrath blieb Brose jedoch weiter am Drücker, fand im Angriff die bevorzugten Spots für gute Abschlüsse und hielt defensiv die Intensität aufrecht.

Chemnitz versuchte zwar einigermaßen dran zu bleiben, doch näher als neun Punkte ließ Bamberg seinen Gast nicht mehr kommen. Gut drei Minuten vor dem Ende war es schließlich Patrick Heckmann, der nach seinem Karrierebestwert an der Freiwurflinie (elf Treffer bei zwölf Versuchen) seinen einzigen Treffer aus dem Feld von „downtown“ zum 90:75 – und damit den Dagger – setzte. Nach weiteren Freiwurftreffern von Miller und Bohacik, der zwar „nur“ vier Punkte verbuchte, dafür allerdings Amir Bell im Spuelaufbau mit acht Assists extrem gut vertrat und noch acht Rebounds einsammelte, setzte ein krachender Dunk vom ebenfalls stark aufspielenden Gabriel Chachashvili (13 Punkte, elf Rebounds, fünf Assists) den Schlusspunkt und besiegelte den 95:83-Heimsieg.

Brose Bamberg: Simmons (17 Punkte), Sengfelder (15), Heckmann (14), Wohlrath (14), Chachashvili (13), Miller (9), Young (9), Bohacik (4), Reaves
NINERS Chemnitz: Yebo (20), Clark (19), Uguak (15), Filipovity (11), Velicka (10), Weidemann (6), Osborne (2), Lockhart, Susinskas, George

Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:

„Der Sieg gehört Amir Bell. Wir haben nicht gut begonnen, aber die Jungs haben großes Herz gezeigt. Wir haben irgendwann Spencer Reaves verloren, dazu ist Christian Sengfelder wieder umgeknickt. Wir haben uns davon nie beeinflussen lassen. Das dritte Viertel hat das Spiel entschieden. Wir haben versucht, ihre Ballbewegung so gut wie möglich zu verhindern. Zudem kam das Selbstvertrauen in der Offensive. Jetzt fahren wir nach Berlin und wollen dem Favoriten einen starken Kampf bieten.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm