Brose Bamberg ist am 3. Spieltag des FIBA Europe Cups Gastgeber für Golden Eagle Ylli. Spielbeginn ist am Mittwoch um 20 Uhr. Die Begegnung wird live auf dem YouTube-Kanal der FIBA unter youtube.com/fiba übertragen.
KB Ylli ist einer der ältesten Vereine im Kosovo, wurde 1975 gegründet. Der Club war jahrelang Mitglied der ersten kosovarischen Liga, der Kosovo Superleague, zog sich aus dieser aber 2008 aufgrund finanzieller Probleme zurück. Erst sechs Jahre später waren diese durch den Einstieg von „Golden Eagle“, einem Getränkeunternehmen, vergessen und die „Sterne“ (Übersetzung von Ylli) durch eine Wildcard wieder in der national höchsten Spielklasse vertreten. Nach einem zweiten Platz 2018 und dem Vizepokaltitel 2019 erklommen sie 2021 und 2022 den kosovarischen Basketballthron und sicherten sich damit auch die Teilnahme am internationalen Wettbewerb. Dort setzte es zunächst in der Qualifikation zur Basketball Champions League eine Niederlage gegen Benfica Lissabon, was Ylli in den FIBA Europe Cup brachte. Doch auch dort gab es bislang nicht viel zu holen für das Team von Cheftrainer Aziz Bekir. In den beiden bislang absolvierten Partien gingen die Kosovaren beide Male als Verlierer vom Parkett. Letzte Woche setzte es ein empfindliches 60:90 in Chemnitz. In der heimischen Liga jedoch konnte Ylli zuletzt einen 76:73-Erfolg über Bashkimi verbuchen, steht mit drei Siegen und zwei Niederlagen national im Mittelfeld der Tabelle. Auf internationalem Parkett punkteten bislang die beiden US-Amerikaner Rashun Davis (16) und Jay Threatt (12,5) im Schnitt am besten. Bester Rebounder ist Chris Harris mit durchschnittlich neun abgegriffenen Abprallern.
Anders als sein Gast steht Brose Bamberg im FIBA Europe Cup verlustpunktfrei auf Platz eins der Gruppe A. Beide Siege wurden dabei auswärts bei den vermeintlich stärksten Gruppengegnern eingefahren, nämlich in Chemnitz (89:85) und letzte Woche in Elion (98:86). Durch den Fakt jedoch, dass ein Sieg zwei Tabellenpunkte bringt, eine Niederlage jedoch auch einen, ist der Bamberger Vorsprung lediglich ein Punkt, steht Brose aktuell bei vier Zählern, Chemnitz und Elion haben drei. Und dennoch ist bei Brose Bamberg aktuell eher Kater- denn Jubelstimmung. Was international funktioniert, läuft national momentan eher mau. Am vergangenen Wochenende setzte es die vierte BBL-Niederlage. Zwar kam man auch in Ludwigsburg nach einem teilweise 22-Punkte-Rückstand zurück, konnte das Spiel aber einmal mehr nicht drehen. Wieder mal waren es dabei einige schlechte Minuten, die Brose den Sieg kosteten. Die Bamberger waren in allen Kategorien vorne, im Endergebnis aber wieder hinten. Dennoch, dass es die Mannschaft kann, zeigte sie bislang in jedem Spiel. Aber eben nicht konstant über 40 Minuten. Daran gilt es zu arbeiten. Oren Amiel und sein Team müssen es schaffen, die Power über die gesamte Spielzeit aufs Parkett zu bringen. Dann kommen auch die Siege, die vor allem mental aktuell wichtig wären. Anders als national läuft es, wie beschrieben, international besser. Zwar waren auch da die bisherigen zwei Partien nicht durchgängig gut, aber erfolgreich. Angeführt wird Brose von Kapitän Christian Sengfelder, der im Schnitt für 22,5 Punkte verantwortlich zeichnete, zudem durchschnittlich sechs Rebounds holte. Bester Bamberger Assistgeber ist Vaidas Kariniauskas mit vier verteilten direkten Korbvorlagen im Schnitt. X-Faktoren zuletzt in Elion aber waren Spencer Reaves und Kevin Wohlrath, die beide in entscheidenden Phasen Verantwortung übernahmen und durch erfolgreiche Dreier in der Offensive und starke Hustle-Plays in der Verteidigung den Grundstein für den späteren Erfolg legten.
„Wir dürfen uns vom Tabellenbild nicht täuschen lassen. Dennoch müssen wir das Spiel gewinnen. Das ist unser Anspruch, vor allem vor unseren Fans. Wir müssen es dabei schaffen, dass wir über 40 Minuten konzentriert zu Werke gehen. Das ist uns in dieser Saison bislang noch nicht gelungen. Wir arbeiten aber täglich hart daran, um die Fehler zu vermeiden. Denn dass wir Basketball spielen können, haben wir in jedem Spiel bislang gezeigt – nur eben nicht über die gesamte Spielzeit. Das wollen und müssen wir schnellstmöglich in den Griff bekommen.“
Spencer Reaves
Das Spiel gegen Ylli ist Auftakt für eine Serie von drei Heimspielen in Folge. Nach dem Aufeinandertreffen mit den Kosovaren gastieren keine 48 Stunden später die Veolia Towers Hamburg am Freitag (18.30 Uhr) in der BROSE ARENA, ehe am nächsten Mittwoch mit der Partie gegen die NINERS Chemnitz (20 Uhr) die Rückrunde im FIBA Europe Cup eingeläutet wird.