15 katastrophale Minuten verbauen Siegchance frühzeitig

15 katastrophale Minuten verbauen Siegchance frühzeitig
Sport

Brose Bamberg muss sich trotz Leistungssteigerung auch in Ludwigsburg geschlagen geben

Brose Bamberg muss in der easyCredit Basketball Bundesliga weiter auf den ersten Sieg in der noch jungen Saison warten. Beim Gastspiel in Ludwigsburg verschliefen die Mannen von Coach Oren Amiel die ersten 15 Minuten nahezu komplett, steigerten sich anschließend zwar, dennoch setzte es beim 78:92 die vierte Niederlage im vierten Ligaspiel. Mit Justin Wright-Foreman (24 Punkte) und Christian Sengfelder (19) hatten die Oberfranken an diesem Abend zwar zwei starke Performer, die jedoch zu wenig Unterstützung vom Rest des Teams erhalten haben.

easyCredit BBL 22/23 - 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. HAKRO Merlins CrailsheimDie Ludwigsburger auf der Gegenseite verteilten die Scoringlast gleichmäßiger auf mehreren Schultern. Aus dem Kollektiv der Schwaben ragte dennoch Jhonathan Dunn heraus. Der 24jährige US-Guard in Reihen der Ludwigsburger markierte nicht nur starke 26 Punkte, sondern setzte alleine auch sechs der insgesamt 14 erfolgreichen Dreier der Heimmannschaft. Vier weitere Distanzwürfe kamen von Isaiah Whitehead, der insgesamt 18 Zähler für sich verbuchen konnte. Die erfolgreichen Dreier machten an diesem Abend auch den Unterschied – Bamberg traf nur sieben Mal (bei 30 Versuchen) von jenseits der 6,75m-Linie. Durch ihre Steigerung in Halbzeit zwei schafften es Chris Sengfelder & Co. sogar, das Reboundduell zu gewinnen und am Ende mehr Wurfversuche in der Statistik zu haben, als die Hausherren, was am Ende aber wieder nicht vom Erfolg gekrönt wurde.

Ludwigsburg übernimmt ab Minute vier

Obwohl die Gäste über Solomon Young (vier Punkte) und Vaidas Kariniauskas gut aus den Startlöchern kamen und in den ersten drei Minuten auch defensiv gut standen, wurde jedoch auch schnell deutlich, dass die Brose-Boys an beiden Enden des Parketts große Probleme bekommen sollten. Nach dem 6:4-Zwischenstand in der dritten Spielminute übernahm Ludwigsburg die Spielkontrolle – und zwar komplett. Während bei den Hausherren alles klappte, drohten die Gäste phasenweise komplett auseinander zu fallen. Bamberg konnte defensiv weder Ludwigsburgs Physis matchen, im Rebound dagegenhalten, noch einen offensiven Rhythmus entwickeln.

Allen voran in Person von Jhonathan Dunn und Isaiah Whitehead hatten die Mannen von MHP-Coach Josh King Spiel und Gegner fest im Klammergriff und spielten die Oberfranken stellenweise an die Wand. Fast minütlich wuchs der Vorsprung der Riesen an und erreichte beim 42:20, Mitte des zweiten Viertels, seinen Höhepunkt. Nach einer Auszeit von Bambergs israelischem Headcoach, der neben dem Rückstand auch das schnelle vierte Foul von Jaromir Bohacik (bis hierhin 3:33 Minuten Einsatzzeit) hinnehmen musste, schien dann aber doch ein Ruck durch die Mannschaft gegangen zu sein. Plötzlich wurden die unnötigen Turnover eingestellt, beim Rebound ordentlich zugepackt und in Person von Christian Sengfelder und Justin Wright-Foreman entwickelte tatsächlich so etwas wie Offensivrhythmus. Bis zur Pause konnte man das 22-Punkte-Defizit immerhin noch bis auf 13 Punkte (40:53) reduzieren.

Bamberg kämpft sich in Halbzeit zwei zurück

easyCredit BBL 22/23 - 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. HAKRO Merlins CrailsheimAn die verbesserte Leistung aus den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit konnten die Amiel-Jungs nach dem Seitenwechsel jedoch erst einmal nicht weiter anknüpfen. Zwar konnte man defensiv dem Ludwigsburger Transition-Spiel etwas besser entgegenwirken, allerdings nicht konstant über eine längere Spielsequenz, sodass der Rückstand aus Brose-Sicht wieder größer wurde, da auch die Würfe im eigenen Angriff zu unkonstant den Weg in den Korb fanden. Bis auf 17 Zähler zog der Gastgeber wieder davon, ehe Bamberg sich nach einer frühen Auszeit dieses Mal schneller wieder stabilisierte.

Während wechselnde Verteidigungsvarianten die MHP Riesen aus dem Rhythmus brachten, übernahm im Angriff wieder Justin Wright-Foreman. Der US-Amerikaner schulterte Bambergs Offensive fast im Alleingang und konnte dabei von keinem Ludwigsburger gestoppt werden. Dank der starken Performance von Broses Scoringmaschine konnte der Rückstand so zu Beginn des Schlussviertels noch einmal in den einstelligen Bereich (65:71, 31. Min.) gedrückt werden. Im Anschluss verpassten es Sengfelder & Co. jedoch, weitere Gelegenheiten zu ihren Vorteilen zu nutzen, sodass des MHP-Korbjägern vereinzelte Nadelstiche genügten, um die Oberfranken auf Abstand zu halten.

Da diese jedoch spätestens mit Beginn des zweiten Durchgangs die bessere Mannschaft waren und mit deutlich mehr Energie und Physis agierten, witterten die Bamberger Morgenluft und fighteten weiter verbissen um ihren ersten Saisonsieg. Bis auf 74:78 kam Brose durch den Treffer von Jaromir Bohacik, der ansonsten einen rabenschwarzen Tag erwischte, noch einmal heran. Doch in der Crunchtime konnte sich RIESEN-Coach Josh King auf seine Scharfschützen Dunn und Whitehead verlassen, die die Partie mit ihren Treffern von „downtown“ entschieden. Final hatte Brose Bamberg auch im vierten Ligaspiel gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg mit 92:78 das Nachsehen.

MHP RIESEN Ludwigsburg: Dunn (26 Punkte), Whitehead (18), Johnson (11), Polas Bartolo (11), Hubb (9), Ja. Patrick (6), Edigin (5), Miller (4), Bähre (2), Roberson, Jo. Patrick, Hartmann
Brose Bamberg: Wright-Foreman (24), Sengfelder (19), Young (9), Chachashvili (7), Heckmann (6), Bell (4), Bohacik (4), Reaves (3), Kariniauskas (2), Wohlrath

Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:

„Sie haben die Partie von Beginn an dominant gespielt. Wir haben sie die ganze Zeit gejagt, doch das ist schwer gegen ein physisch starkes Team. In der zweiten Halbzeit wurde es dann besser, wir haben gezeigt, dass auch wir Basketball spielen können. Aber es war augenscheinlich nicht genug. Ich wiederhole mich: wir müssen lernen, was uns diese Liga abverlangt, nämlich Schnelligkeit, Physis, Aggressivität.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild & Fotos: Matthias Schramm