Brose mit Selbstkritik vor Spiel zwei

Brose mit Selbstkritik vor Spiel zwei
Sport

Brose Bamberg muss auch im zweiten Playoff-Viertelfinale der easyCredit Basketball Bundesliga bei ALBA BERLIN antreten. Spielbeginn ist am Sonntag um 18 Uhr. Die Partie findet aufgrund einer Veranstaltung in der Mercedes-Benz Arena in der Max-Schmeling-Halle statt.

Das Positive vorneweg: es war nicht alles schlecht in Spiel eins. Vor allem offensiv spielte Brose stark, erzielte 89 Punkte und damit 17 mehr, als Berlin in der kompletten Saison bisher durchschnittlich zuließ. Nahezu jeder zweite Versuch aus dem Zweierbereich fand den Weg in den Berliner Korb, ebenso von jenseits der 6,75m-Linie. Das war mehr als solide. Einzig bei den Freiwürfen (9/16) gibt es punktetechnisch verbesserungsbedarf. Damit aber kommen wir zu den weniger positiven Dingen des freitäglichen Abends – und die spielten sich nahezu ausschließlich in der Defensive ab. Die war nämlich lediglich im ersten Viertel einigermaßen vorhanden, über die restlichen 30 Minuten aber nur schwer ausfindig zu machen. Als „zu soft“ sollte Oren Amiel die physische Einstellung seiner Mannschaft im Nachgang bezeichnen. Eine Zahl, die das belegt: Brose ließ 14 Berliner Offensivrebounds zu, die die Hauptstädter nahezu allesamt durch zweite Chancen verwerten konnten. Insgesamt verlor Bamberg das Reboundverhältnis mit 29:42. Allerdings gehören zu solchen Quoten auch immer zwei Mannschaften. Manchmal lässt die eine auch nicht mehr zu. So auch teilweise am Freitagabend. Berlin nämlich war auf den Punkt voll da und vor allem – noch besser als Brose – extrem treffsicher. Die Albatrosse trafen 56 Prozent ihrer Würfe, alleine 15 der insgesamt 32 Dreipunktversuche fanden den Weg in den Bamberger Korb. Hinzu kam eine 62-prozentige Quote aus der Nahdistanz. All das zusammengenommen ergab am Ende das 89:114 aus Bamberger Sicht und damit den 0:1-Rückstand in der „best of five“-Serie.

Den gilt es am Sonntag in Spiel zwei bestenfalls zu egalisieren. Dazu wird und muss Brose sein Spiel anpassen. Vor allem physisch muss Bamberg mehr dagegenhalten. Noch ließen die Mannen von Oren Amiel die Playoff-Mentalität vermissen. Das war bereits Thema in der Kabinenansprache direkt nach Spiel eins. Am Samstag dann gab es einen gemeinsamen Teambrunch, ehe einer Videosession ein rund 90-minütiges (Regenerations-)Training folgte. Dort wurden auch ein paar neue taktische Elemente einstudiert, die am Sonntag zum Tragen kommen sollen. Denn, auch das ist trotz der 25-Punkte-Niederlage Fakt: in den Playoffs zählt die Höhe einer Niederlage nichts. Niederlage ist Niederlage. Egal ob mit einem Punkt oder mit 25. Es steht lediglich 0:1. Alles ist noch drin. Eventuell kommt Brose auch der Hallenwechsel zugute. Da die Mercedes-Benz Arena belegt ist, wird die Partie in der Max-Schmeling-Halle ausgetragen. Dort trugen die Berliner bis 2008 ihre Heimspiele aus, ehe sie in die damals unter dem Namen O2 World firmierende neue Arena umzogen. Dabei hält das Spiel Berlin gegen Bamberg nach wie vor einen Rekord in den altehrwürdigen Mauern: am 8. Juni 2003 waren beim 3. Finale 10.500 Zuschauer in der Halle – die meisten Fans bis dato in einer deutschen Basketballhalle bei einem Bundesligaspiel.

„Jeder von uns muss nach Freitag in den Spiegel schauen und sich überlegen, was er will. Wollen wir sagen, schön, wir sind in den Playoffs, danke, das reicht uns. Oder wollen wir sagen, hey, wir sind zurecht in den Playoffs und wollen hier etwas reißen. Wir müssen vor allem unsere Intensität am Sonntag hochschrauben. Das war eines Playoffteams nicht würdig. Das Gute aber ist: es steht nur 0:1, die Serie ist weiterhin offen. Vor allem unseren Fans, die wieder diesen weiten Weg auf sich genommen und uns über die kompletten 40 Minuten lautstark unterstützt haben, sind wir es schuldig, dass wir am Sonntag eine Schippe draufpacken.“

Oren Amiel

Nach Spiel zwei wechselt die Serie den Ort und kommt nach Bamberg. Dort findet am Donnerstag um 19 Uhr das dritte Viertelfinale statt.

Text: Medieninformation Brose Bamberg
BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm