Letztes Hauptrunden-Auswärtsspiel „wird nicht einfach“

Letztes Hauptrunden-Auswärtsspiel „wird nicht einfach“
Sport

Brose Bamberg reist zum Aufsteiger nach Heidelberg und braucht den Sieg

Für Brose Bamberg steht am 33. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga das letzte Auswärtsspiel in der Hauptrunde an. Dieses bestreiten die Oberfranken am Freitagabend ab 20:30 Uhr beim Aufsteiger MLP Academics Heidelberg.

Während die Bamberger angesichts noch bestehender Playoff-Chancen und der Klatsche aus der Vorwoche in Berlin (57:89) gehörig unter Druck steht, kann Heidelberg befreit aufspielen. Seit gut einer Woche kann man sich im Lager der MLP Academics sicher sein, den Klassenerhalt geschafft zu haben und wird auch in der Spielzeit 2022/2023 in Deutschlands höchster Spielklasse vertreten sein – dann allerdings ohne Cheftrainer Branislav „Frenki“ Ignjatovic, dessen zum Saisonende auslaufender Vertrag nach Vereinsangaben unter der Woche nicht verlängert werden soll.

Heidelberger Klassenerhalt trotz aktueller Talfahrt

„Heidelberg hat den Klassenerhalt sicher, kann daher befreit und ohne Druck aufspielen. Es ist deren letztes Heimspiel, daher werden sie alles daransetzen, ihren Fans nochmals einen guten Abschied zu bescheren“, weiß auch Dominic Lockhart, dass die Baden-Württemberger ihr Saisonziel bereits erreicht haben und erwartet dennoch eine engagierte Leistung. Zumal auch die Heidelberger ihren Fans gegenüber in der Pflicht stehen, nachdem es in den letzten Partien nicht wie gewünscht lief. In den zurückliegenden Wochen mussten sich die Neckarstädter viermal in Folge geschlagen geben. Das letzte Erfolgserlebnis gab es Anfang April (95:81-Heimerfolg über Gießen). Von den jüngsten Pleiten gegen Crailsheim, Ulm, Bonn und letzten Samstag Oldenburg dürfte insbesondere die gegen die Huntestädter besonders schmerzen. Auf eigenem Parkett waren die Mannen von Coach Ignjatovic über drei Viertel das spielbestimmende Team und lagen rund neun Minuten vor Schluss mit 79:65 in Front. Doch die EWE Baskets konterten mit einem 30:11-Lauf, fingen die Heidelberger noch auf der Zielgeraden ab und nahmen die Punkte aus dem SNP Dome mit nach Hause. MLP-Topscorer Shyron Ely zeigte sich daher nach der Schlusssirene frustriert und kommentierte die Niederlage so: „Konzentration spielt eine große Rolle. In der Videoanalyse sehen wir nach jedem Spiel die gleichen Fehler.“ Damit trifft Heidelbergs Routinier den Nagel auf den Kopf, denn es war nicht das erste Mal, dass die Academics nach teilweise deutlichen Führungen den Faden verloren und die Partien am Ende noch aus der Hand gaben.

Dennoch können die Verantwortlichen insgesamt positiv auf die Saison zurückblicken. Bis dato haben die Universitätsstädter elf Siege – darunter gab es zu Saisonbeginn auch einen gegen Ludwigsburg und in den letzten Wochen die wichtige Erfolge gegen Frankfurt, Gießen, Braunschweig und Weißenfels. Punktemäßig angeführt wird das Team von Brekkott Chapman (14,1 Punkte/Partie), Robert Lowery (13,3), Jordan Geist (12,8) und Kelvin Martin (10,7). Point Guard Lowery, der mit 4,3 Korbvorlagen Heidelbergs Top-Assistgeber ist, wird am Freitag allerdings fehlen, da er sich im Spiel gegen Bonn zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und von der Liga für drei Spiele gesperrt wurde. Fasst man Heidelbergs Offensive zusammen, gehören sie zu den offensivschwächeren Mannschaften der Liga (bislang etwas mehr als 78 Punkte im Schnitt). Eine Stärke der MLP-Korbjäger, die vorwiegend über Einzelaktionen zum Erfolg kommen, oder sich an die Freiwurflinie bringen (21 Versuche/Spiel), sind eben jene Freiwürfe (76,5 Prozent als Team, Top3 der Liga).

Bamberg darf sich keine Patzer mehr erlauben

Gerade auch deshalb muss Brose Bamberg mit vollem Fokus in sein letztes Hauptrunden-Auswärtsspiel gehen und darf die MLP Academics nicht unterschätzen. „Unser Ziel muss es sein, sie von Beginn an aus ihrem Konzept zu bringen, ihnen unser Spiel aufzuzwingen. Vor allem defensiv müssen wir dabei viel besser agieren, als zuletzt. Aber auch offensiv muss vieles besser laufen, als in Berlin“, verrät Dominic Lockhart, der im Hinspiel (72:68-Heimsieg am vierten Spieltag) mit 15 Punkten noch zu Bambergs Erfolgsgaranten gehörte, einen Teil des Gameplans und wirft auch einen Blick zurück. Da erlebte Brose in der Hauptstadt beim Deutschen Meister mit 57:89 ein Debakel und musste mit der höchsten Saisonniederlage im Gepäck die Heimreise antreten. „Uns ist bewusst, dass so ein Spiel wie gegen Berlin nicht nochmal vorkommen darf. Das war nichts. Umso mehr kommt es nun aber darauf an, dass wir es hinter uns lassen und mit vollster Konzentration in die letzten drei Hauptrundenspiele gehen“, hat Bambergs Nationalspieler seine Playoff-Hoffnungen noch längst nicht aufgegeben.

Um die Postseason auf den letzten Drücker doch noch zu erreichen, brauchen die Jungs rund im Cheftrainer Oren Amiel aus den letzten drei Spielen drei Siege und müssen zudem noch auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Ein Auftritt, wie eben zuletzt in Berlin, der zu ängstlich und mit viel zu wenig Selbstvertrauen war, ist dabei das genaue Gegenteil von dem, was Bambergs israelischer Übungsleiter von seiner Mannschaft, die punktemäßig weiterhin von Christian Sengfelder (16,9 PpS), Akil Mitchell (12,9), Chris Dowe (12,6), Justin Robinson (12,5) und Omar Prewitt (12,3) angeführt wird, sehen will.

Keine 48 Stunden nach der Schlusssirene in Heidelberg wartet am Sonntag (1. Mai) für Brose Bamberg die nächste Hürde in Richtung Playoffs. Am Tag der Arbeit treffen die Bamberger um 18 Uhr auf die Basketball Löwen Braunschweig. Eine Woche später, wenn zum Hauptrundenabschluss die Hamburg Towers in Bamberg gastieren, könnte es aus Brose-Sicht dann zum großen Saisonfinale kommen.

BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm