Bambergs Basketballer brauchen im Rückspiel gegen Saragossa den Sieg
Nach zwei Auswärtsniederlagen zum Start der Playoff-Gruppe L in der Basketball Champions League steht für Brose Bamberg nun endlich das erste Heimspiel an. Dabei stehen die Oberfranken am Dienstagabend (18:30 Uhr) im Rückspiel gegen Casademont Saragossa unter großem Erfolgsdruck.
„Ein Sieg gegen Saragossa ist beinahe Pflicht, wenn wir die Chance aufs Final8 in der eigenen Hand behalten wollen“, fasst Dominic Lockhart die Ausgangslage seiner Truppe vor dem dritten Gruppenspiel zusammen. Während sich Brose aktuell mit zwei Niederlagen am Tabellenende wiederfindet, grüßt die Mannschaft aus Saragossa mit zwei Siegen auf der Habenseite vom Platz an der Sonne. Und dennoch gehen beide Teams mit umgekehrten Vorzeichen in diese Partie.
Brose Bamberg kommt mit dem Schwung von vier Liga-Siegen in Serie – der längste Winning-Streak der Oberfranken in der laufenden Spielzeit. Den letzten Erfolg holte sich das Team von Headcoach Johan Roijakkers, der abgesehen von den Langzeitverletzten Tyler Larson und Joanic Grüttner Bacoul personell wieder aus dem Vollen schöpfen kann, am vergangenen Samstag. Beim SYNTAINICS MBC setzten sich Christian Sengfelder & Co. mit 100:89 durch. Dabei zeigte sich wieder einmal die Ausgeglichenheit des Bamberger Kaders. Insgesamt sechs Spieler kamen am Ende auf eine zweistellige Punktausbeute, der Ball wurde mit 25 Assists wieder sehr gut bewegt und auch beim Rebound packten Sengfelder, Kravish & Co. wieder ordentlich zu.
Bamberg im guten Flow
„Wir sind aktuell in einem guten Flow. Man hat gegen den MBC gemerkt, dass uns die Woche Mannschaftstraining gutgetan hat. Vor allem offensiv hat war doch schon ganz in Ordnung. Das müssen wir konservieren und weiter ausbauen“, blickt Rückkehrer Dominic Lockhart, den die Bamberger im Hinspiel ähnlich schmerzlich vermissten wie Devon Hall, auf die letzte Partie seines Teams zurück. Dabei verliert der Nationalspieler aber auch die Schwachpunkte nicht aus dem Auge, denn in der Verteidigung offenbarte das Roijakkers-Team vor allem im ersten Durchgang doch große Lücken. „Auf der anderen Seite müssen aber wieder fokussierter in der Verteidigung stehen. Das ist etwas, das uns bislang in der Champions League ausgemacht hat“, so Lockhart, der mit seiner Aussage darauf anspielt, dass Brose in der kompletten BCL-Saison bislang 1,01 Punkte pro gegnerischem Angriff kassiert – das ist der beste Wert unter allen BCL-Teams. In erster Linie liegt das an der starken Dreierverteidigung. Gerade einmal 27,5 Prozent aller Versuche der Gegner fanden den Weg in den Bamberger Korb – auch das ist BCL-Spitze. Gegen Saragossa zeigte sich Bamberg hierbei sogar noch besser und gestattete den Spaniern, die in der Regel über 37 Prozent ihrer Distanzwürfe im gegnerischen Korb unterbringen, eine Erfolgsquote von nur 22,7 Prozent.
Dass die Partie im Nordosten Spaniens dennoch mit 65:77 verloren ging, lag zum einen an der damals noch sehr angespannten Personaldecke der Oberfranken, die zudem noch frisch aus einer fünftägigen Quarantäne kamen und nur einmal mit dem Ball trainieren konnten. Auf der anderen Seite zeigte Saragossa, warum man international bislang gut dasteht und bestrafte, angetrieben von den beiden deutschen Spielern Elias Harris (Topscorer mit 17 Punkten) und Robin Benzing (13), jeden Bamberger Fehler. Insbesondere im dritten Viertel sah es so aus, als würde den Brose-Boys die Luft ausgehen. Doch m Schlussabschnitt bäumten sich David Kravish, der wie schon über die gesamte Saison hinweg gegen spanische Konkurrenten groß aufspielte und am Ende mit 17 Punkten und neun Rebounds nur knapp das Double Double verpasste, und seine Kollegen noch einmal auf und verhinderten eine deutlichere Niederlage.
Saragossa strauchelt in der ACB
Seit diesem Aufeinandertreffen sind zwei Wochen vergangen, in denen Saragossa auf nationaler Ebene zwei Niederlagen hinnehmen musste. In der heimischen ACB setzte es zunächst ein 88:107 beim FC Barcelona, am Samstag unterlag die Mannschaft Zuhause gegen Estudiantes Madrid mit 104:113 nach Verlängerung. Dort ging der Truppe von Cheftrainer Sergio Hernandez in den fünf Zusatzminuten die Puste aus, verlor sie die Overtime mit 10:19. Auch 23 Punkte von Ex-Bamberger Harris änderten nichts an der insgesamt 16 Niederlage der Saison.
Durch die Spielverlegungen aufgrund der Corona-Erkrankungen bei Dinamo Sassari steht für die Bamberger in der kommenden Woche ein BCL-Doppelspieltag gegen Nymburk (Dienstag in Bosnien-Herzegowina) und Sassari (Donnerstag in Bamberg) an. Davor wartet in der Liga mit dem Heimspiel gegen ratiopharm ulm am Samstag eine zusätzlich unangenehme Aufgabe.