Bambergs Basketballer landen gegen Bologna den nächsten Sieg
Brose Bamberg konnte in der Basketball Champions League auch nach dem für die Oberfranken bedeutungslosen letzten Gruppenspieltag seine weiße Weste wahren. Trotz deutlich erweiterter Rotation gelang der Mannschaft von Coach Johan Roijakkers gegen das sieglose Gruppenschlusslicht aus Bologna ein souveräner 83:68-Erfolg. Am 2./3. März starten die Brose-Boys damit als einzig ungeschlagenes Team in die Playoff-Phase. Die Auslosung erfolgt am 2. Februar.
Im Vorfeld des letzten Gruppenspiels kündigte Broses Cheftrainer Johan Roijakkers an, den Spielern, die bislang weniger Minuten auf dem Feld standen, mehr Spielanteile zu geben – und das setzte der Niederländer auch von Beginn an konsequent um. Neben Neuzugang Alex Ruoff stand auch Joanic Grüttner Bacoul in der Startformation, von der Bank kamen dann noch Mateo Seric (20:41 Minuten) und Bambergs zweiter Neuzugang, Shevon Thompson (15:33 Minuten), ins Spiel. Die wenigste Einsatzzeit erhielt an diesem Abend Dominic Lockhart mit knapp unter zehn Minuten und war auch der einzige Bamberger, der in einem homogenen Mannschaftsgefüge punktlos aus der Partie ging.
Auf und ab vor der Pause
Die vielen Wechseleien während des Spiels machten sich vor allem in Halbzeit eins nicht immer positiv bemerkbar. Zwar kam Bamberg durch zwei schnelle Dreier von Chase Fieler und Alex Ruoff gut aus den Startlöchern (7:1, 3. Min.), doch der gute Rhythmus konnte nicht aufrecht gehalten werden. Auf der anderen Seite konnten die Italiener diesen Umstand nicht zu ihrem Vorteil nutzen, da sie aufgrund von Einzelaktionen im Angriff zu harmlos agierten. So konnte der Hausherr auch über die erste Viertelpause (16:14) hinweg stets einen knappen Vorsprung verteidigen. Erst Mitte des zweiten Viertels, als auch defensiv bei Bamberg nicht alles klappte, konnte Bologna durch einen Dreier von Pietro Aradori mit 26:24 (14. Min.) in Führung gehen.
Davon offensichtlich angespornt, erhöhten die Brose-Boys die Intensität und agierten fortan konzentrierter und physischer. Die Folge war ein 15:0-Run, der zwei Minuten vor dem Ende von Halbzeit eins die erste zweistellige Führung (39:26) mit sich brachte. Sehr zum Ärger von Coach Roijakkers verabschiedeten sich seine Mannen dann mental aber zu früh in die Pause, sodass Bologna nochmals mit einem eigenen 10:0-Zwischenspurt kontern und das Ergebnis (39:36) somit fast ausgeglichen gestalten konnte.
Bamberg macht ernst
Trotz eines AND1 von Devon Hall zum Start in die zweiten 20 Minuten ließen sich die Gäste nicht abschütteln und glichen die Partie abermals aus. Nach dem Treffer zum 42:42 machten die Brose-Boys aber endgültig ernst und zeigten, zu was sie offensiv und defensiv im Stande sind. Ruoff (2), Vitali, Sengfelder und Hall sorgten für einen Dreierregen, dazu wurde der Ball auch immer wieder unter den Korb zum freien Mann gebracht. Die Punktdifferenz zwischen den Teams wurde so sukzessive wieder größer und Kapitän Chase Fieler machte die Führung nach gut 27 Minuten beim 55:44 wieder zweistellig.
Diese baute der einzige deutsche Vertreter im Wettbewerb bis Viertelende auf 15 Zähler (66:51) aus. In den finalen zehn Minuten versuchten sich die Italiener in Person von Adrian Bank noch etwas zu wehren und kamen ein letztes Mal auf neun Zähler (60:69, 34. Min.) heran. Mehr ließ Bamberg aber nicht zu und machte über weitere Dreier von Sengfelder und Hall den Deckel drauf. Am Ende stand mit 83:68 der sechste Sieg im sechsten Gruppenspiel zu Buche.
Brose Bamberg: Kravish (11 Punkte), Ruoff (9), Seric (9), Hall (9), Vitali (9), Sengfelder (9), Fieler (8), Ogbe (7), Grüttner Bacoul (4), Thompson (4), Hundt (4), Lockhart
Fortitudo Bologna: Saunders (16), Banks (15), Hunt (10), Aradori (9), Cusin (7), Fantinelli (6), Sabatini (3), Withers (2), Tote
Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:
„Ich bin sehr froh und glücklich für meine Mannschaft und die gesamte Organisation, dass wir einen weiteren Sieg einfahren und damit die Gruppe ohne Niederlage beenden konnten. Wir hatten zwei Ziele in diesem Spiel. Zum einen wollten wir Zuhause weiter ungeschlagen bleiben. Das haben wir geschafft. Zum anderen wollten wir, in der Gewissheit, dass wir in 48 Stunden ein schweres und wichtiges BBL-Spiel haben, die Minuten gut verteilen. Auch das haben wir hinbekommen. Alles in allem haben wir unseren Job gut erledigt.“
Playoff-Auslosung am 2. Februar – System kurz erklärt
Mit Beendigung des sechsten Gruppenspieltages stehen nun alle 16 Mannschaften fest, die an der Playoff-Phase der Champions League teilnehmen. Diese wird coronabedingt nun ebenfalls in vier Vierergruppen ausgetragen, startet am 2./3. März und endet am 6./7. April. Achtel- und Viertelfinalserien sowie das Top Four gibt es in dieser Saison nicht. Nach der Playoff-Gruppenphase wird der BCL-Sieger in einem Top8 ausgespielt.
Die Auslosung der Gruppen, aus den wieder jeweils die zwei Erstplatzierten weiterkommen, findet am 2. Februar statt. Als ungeschlagener Erster der Gruppe F befindet sich Brose Bamberg in einem der ersten beiden Lostöpfe und kann dem entsprechend nur auf einen weiteren Gruppensieger, zudem auf zwei Zweitplatzierte treffen.
Ausschlusskriterien, wie etwa aus der Vorrunde, wo keine zwei Mannschaften aus einem Land aufeinandertreffen dürfen, gibt es in der Zwischenrunde eigentlich nicht. Es wird lediglich nicht passieren, dass keine zwei Teams, die bereits in der nun abgeschlossenen ersten Gruppenphase gespielt haben, wieder in eine gemeinsame Gruppe gezogen werden.