Ready to BAM: Bamberg startet in die BBL-Saison

Ready to BAM: Bamberg startet in die BBL-Saison
Sport

In Hamburg wollen die Brose-Boys „von der ersten bis zur letzten Minute fighten“

Die lange Zeit des Wartens hat nun endlich ein Ende. Am Sonntagnachmittag (15 Uhr) startet Brose Bamberg in die neue Spielzeit der Basketball Bundesliga. Den Hauptrundenstart absolviert die Truppe von Cheftrainer Johan Roijakkers, die ja bereits vier Pflichtspiele (Pokal und BCL) hinter sich hat, bei den ebenfalls runderneuerten Hamburg Towers.

Im Gegensatz zu Brose ist die Partie am Sonntag für die Hamburger die erste unter „echten“ Wettkampfbedingungen. Als 17. Der Vorsaison hatten die Hansestädter kein Startrecht im BBL-Pokal. Dafür hatte Hamburgs Neu-Coach Pedro Calles aber genug Zeit, um seine nahezu komplett neu aufgestellte Mannschaft auf das Auftaktmatch vorzubereiten. In der Pre-Season traten die Norddeutschen zu sieben Testspielen an und machten dabei mit sechs Siegen deutlich, dass man im zweiten BBL-Jahr nach Höherem strebt. Erst am vergangenen Wochenende setzte es für die Towers bei den EWE Baskets Oldenburg mit 74:94 die erste und einzige Testspielniederlage.

Hamburg personell angeschlagen, aber gefährlich

Doch damit nicht genug: In dieser Partie, zu der die Hamburger verletzungsbedingt ohne vier Leistungsträger antraten, zog sich Nachwuchshoffnung Hendrik Drescher zudem noch einen Kreuzbandriss zu, der die Saison für den Youngster beendet, bevor sie überhaupt begonnen hat. Während der Ausfall des Deutschen somit sicher feststeht, stehen hinter den Einsätzen von Ex-Bamberger Bryce Taylor und Hans Brase (kam aus Ludwigsburg) noch Fragezeichen. Doch auch so scheinen die Nordlichter in diesem Spieljahr die richtigen Mittel an Bord zu haben, um in der Liga oben mitzumischen – zumindest, wenn es nach der Meinung von Broses Headcoach geht. „Hamburg ist ein Team, das um die Top vier in der Liga mitspielen wird. Sie haben einen sehr guten Etat, einen starken Trainer und ein gutes System. Dazu haben sie sehr clevere Spieler“, lobt Johan Roijakkers den Gegner und erwartet für sein eigenes Team ein „schweres Spiel“.

Zu diesen „cleveren Spielern“ zählt der Niederländer bestimmt auch den zweiten Ex-Bamberger in Towers-Reihen, Kameron Taylor. Der US-Amerikaner scheint bereits bestens im Calles-System integriert zu sein. In Oldenburg legte der Guard 22 Punkte auf. Überhaupt wirkt die Hamburger Mannschaft nach dem Totalumbruch im Sommer – mit Hollatz, Rich und Ogunsipe verblieben lediglich drei Akteure aus der Vorsaison – und trotz aller Widrigkeiten in der Vorbereitung durch Verletzungen bereits sehr gefestigt. Dabei gab es nicht nur beim spielenden Personal gravierende Veränderungen, denn mit dem Spanier Pedro Calles an der Spitze wurde auch ein neues Trainerteam in der Hafenstadt installiert. Mit dem Verlauf der Pre-Season zeigt sich der Mann auf der Kommandobrücke aber zufrieden. „Aufgrund der deutschlandweit unterschiedlichen Regelungen im Umgang mit dem Corona-Virus war die Vorbereitung für jedes Team sicherlich unterschiedlich. Bei uns kam auch noch Verletzungspech hinzu. Einige Spieler haben die komplette Saisonvorbereitung verpasst, weswegen wir als Team noch nicht so weit sind, wie wir es eigentlich sein wollten“, so Calles auf der vereinseigenen Website.

Bamberg will mit Hall an Bologna-Leistung anknüpfen

In Bamberg ist man hier schon einen kleinen Schritt weiter. Zwar erzielte man beim BBL-Pokal nicht das gewünschte Ergebnis, zeigte aber in zwei von drei Spielen zum Teil sehr gute Ansätze. Diese krönte die Truppe um die Doppel-Kapitäne Tyler Larson und Chase Fieler dann mit einem Gala-Auftritt zum BCL-Start in Bologna. Beim 100:63-Auswärtssieg in Italien zeigten die Roijakkers-Jungs, was in ihnen steckt. Helfen, die gezeigte Leistung nun auch in die BBL zu transportieren, soll fortan auch Devon Hall. Der US-Amerikaner kam vergangenes Wochenende in der Domstadt an und nahm nach den erfolgreichen bzw. negativen (Corona-)Tests den Trainingsbetrieb mit der Mannschaft, die nach dem Bologna-Trip drei freie Tage genießen durfte, auf.

Trotz der positiven Stimmung der letzten Tage gilt es, sich voll und ganz auf ein ambitioniertes Hamburger Team, das endlich den ersten BBL-Heimsieg der Vereinsgeschichte einfahren will, zu konzentrieren. „Wir müssen bereit sein“, fordert Bennet Hundt und holt weiter aus: „Es darf uns nicht wie gegen Ludwigsburg passieren, dass wir lasch ins Spiel gehen. Gegen Bologna haben wir das bereits gut umgesetzt. Hamburg hatte lange Zeit, sich auf uns vorzubereiten. Dementsprechend werden sie heiß und voller Energie rauskommen. Da müssen wir in jedem Fall dagegenhalten. Dass wir es können, haben wir bereits gezeigt. Daher: mit vollem Engagement in die Partie rein, von der ersten bis zur letzten Minute fighten – dann bin ich sicher, dass wir uns durchsetzen können.“

Dass die Bamberger das können, steht – vor allem nach dem Bologna-Spiel – außer Frage. Um in einer leeren edel-optics.de-Arena in Hamburg-Wilhelmsburg zu gewinnen, bedarf es allerdings eines über 40 Minuten vorne und hinten engagierten Basketballs. Auch muss man wieder als starke Einheit agieren. In Bologna erreichten vier Spieler zweistellige Punktzahlen und als Team wurden 29 Assists verteilt.

Nach dem BBL-Auftakt verweilt der Brose-Tross noch eine weitere Nacht in der Hansestadt, bevor er am Montagmorgen via Amsterdam nach Bilbao reist. Dort steht am kommenden Dienstag das zweite Spiel in der Basketball Champions League gegen RETAbet Bilbao auf dem Programm.

Bamberg stellt fünf Nationalspieler ab

Ende des Monats (23. bis 30. November) steht das erste FIBA-Fenster der noch jungen Saison an. Zu diesem wurden gleich fünf Brose-Spieler für ihr jeweiliges Land in die Auswahlkader berufen. Während Christian Sengfelder, Bennet Hundt, Dominic Lockhart und erstmals auch Kenneth Ogbe für den DBB auflaufen, führt Michele Vitali als Kapitän die Auswahl Italiens an.

Coronabedingt finden die EM-Qualifikationsspiele in sogenannten „Bubbles“ statt. Die deutschen Korbjäger bestreiten ihre Partien im französischen Pau am 27. November gegen Montenegro und am 29. November gegen Frankreich. Als Gastgeberland ist Deutschland zwar bereits für die EM qualifiziert, spielt aber dennoch die (unbedeutende) Qualifikation.

Die Italiener um Michele Vitali dagegen müssen vollen Einsatz zeigen. Sie müssen in ihrer Gruppe B im estnischen Tallin gegen Mazedonien (28.11.) und Russland (30.11.) antreten. Nachdem die „Squadra Azzurra“ bereits die ersten beiden Spiele für sich entscheiden konnte, wären zwei weitere Erfolge ein großer Schritt Richtung Europameisterschaftsteilnahme.

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Hintergrundbild: Matthias Schramm