Bamberger Machtdemonstration in Bologna

Bamberger Machtdemonstration in Bologna
Sport

Brose Bamberg zeigt beim Champions League-Auftakt seine ganze Klasse

Brose Bamberg ist mit einem Statement-Sieg in die neue Saison der Basketball Champions League gestartet. Im ersten Spiel der Gruppe F setzten sich die Jungs von Headcoach Johan Roijakkers bei Fortitudo Bologna deutlich mit 100:63 durch. Angeführt von Tyler Larson, der mit 23 Punkten, acht Assists und fünf Rebounds sein ganzes Repertoire auspackte, zeigte der einzige deutsche Vertreter von Minute eins an eine dominante Vorstellung.

Vor leeren Rängen in der Unipol Arena kam Brose Bamberg sehr gut aus den Startlöchern und machte von Beginn an deutlich, dass man hier auf Wiedergutmachung nach dem Debakel gegen Ludwigsburg aus war. Allen voran Tyler Larson fand schnell einen guten Rhythmus und war im ersten Durchgang hauptverantwortlich dafür, dass seine Farben von Minute eins an in Führung lagen. Bambergs Starting-Point Guard überzeugte dabei jedoch nicht nur mit seinem Scoring (15 Punkte in Halbzeit eins), sondern vergaß trotz eigener sehr guter Quoten auch seine Mitspieler nicht. Vier Mal legte Larson den Ball in Durchgang eins für seine Kollegen auf und sorgte so dafür, dass auch sie früh eine Bindung zur Partie fanden. Lediglich eine kurze Phase Mitte des ersten Viertels, in der Bologna von einem 7:14-Rückstand wieder zum Unentschieden (14:14) kam, dürfte Johan Roijakkers nicht gefallen haben.

Bamberg nach dem Ausgleich dominant

Nach dem Ausgleichstreffer von Adrian Banks, der zusammen mit Stefano Mancinelli in einem dezimierten Fortitudo-Team (drei wichtige Rotationsspieler fehlten verletzungs- oder krankheitsbedingt) die Hauptlast im Angriff trug, war Bamberg aber sofort wieder auf der Höhe und setzte sich bis zum Seitenwechsel sukzessive und unaufhaltsam ab. Dies gelang in erster Linie, da die Roijakkers-Jungs an diesem Abend wieder Einsatz, Willen und Intensität an den Tag legten, hinten extrem hart verteidigten – Bologna erlaubte sich in Halbzeit eins 14 Ballverluste -, im Angriff den Ball hervorragend bewegte und seine freien Würfe traf. Neben Larson sind hier noch Michele Vitali und Dominic Lockhart, der viel Energie von der Bank brachte, zu nennen. Zur Pause hatten sich die Oberfranken zawr eine hoch verdiente 20-Punkte-Führung (51:31) erarbeitet, diese hätte allerdings noch deutlich höher ausfallen können. Brose hatte immer mal wieder kleinere Phasen, in denen kleine Fehler im Spiel waren, und traf in den ersten 20 Minuten nur magere 33 Prozent (4/12) von der Freiwurflinie.

Nach dem Seitenwechsel versuchte Bolognas Headcoach Meo Sacchetti, sein Gegenüber – Johan Roijakkers und seine Bamberger – mit einer Zonendefense zu überraschen. Auch wenn der Gäste-Vorsprung daduch nochmal kurzzeitig unter die 20-Punkte-Marke rutschte, blieben Larson & Co. ruhig und spielten ihre Systeme weiter durch. So gelang es, die Führung sogar noch weiter auszubauen, weil Bologna aber auch insgesamt zu schwach auftrat, um die Bamberger ernsthaft in Gefahr zu bringen. Konnte Bologna mal ein paar Punkte aufholen, hing dies oftmals mit Bamberger Unkonzentriertheiten oder Offensivfouls, von denen die Referees auf beiden Seiten etliche ahndeten, zusammen.

Homogene Mannschaftsleistung

Mit einem Plus von 30 Punkten (77:47) ging es ins Schlussviertel und Bamberg dachte immer noch nicht ans Aufhören. Allen voran Lockhart und Vitali, die im zweiten Durchgang das Hauptscoring von Larson übernommen hatten, netzten immer wieder von jenseits der 6,75-Meter-Linie ein – beide zusammen trafen am Ende 9/9 Dreier. Aber auch Chase Fieler wusste mit seinem Allround-Paket (16 Pkte., 7 Reb., 6 Ass.) einmal Mehr zu überzeugen. Am Ende war es eine homogene Teamleistung, die Brose Bamberg den nie gefährdeten 100:63-Auftaktsieg gegen eine zwar dezimiertes, unter dem Strich aber auch ganz schwach auftretende Mannschaft von Fortitudo Bologna bescherte und auf einen besseren internationalen Saisonverlauf als im vergangenen Spieljahr hoffen lässt. Dennoch dürfte bei Coach Johan Roijakkers ein etwas fader Beigeschmack aufkommen, denn sowohl David Kravish, als auch Michele Vitali, der on seiner Heimatstadt groß aufspielte, musste in der Schlussminute angeschlagen vom Parkett.

Fortitudo Bologna: Mancinelli (17 Punkte), Banks (14), Palumbo (10), Withers (8), Tote (6), Sabatini (4), Aradori (2), Simon (2), Dellosto
Brose Bamberg: Larson (23), Lockhart (19), Vitali (17), Fieler (16), Kravish (8), Sengfelder (8), Ogbe (4), Hundt (3), Lasisi (2), Odiase

Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:

„Glückwunsch an meine Spieler zu einem guten Sieg. Natürlich war Bologna geschwächt, dennoch: wir haben gezeigt, dass wir es besser können, als am Sonntag gegen Ludwigsburg. Dabei war entscheidend, dass wir über 40 Minuten das Tempo hochgehalten haben. Am Ende zählt das Ergebnis, klar. Dennoch ist auch die Spielweise wichtig, dass wir als Mannschaft wachsen. Wir haben heute viele Sachen gut gemacht, einige gibt es noch zu verbessern. Das Entscheidende: wir sind mit einem Sieg in die Champions League gestartet, den haben wir auch noch auswärts geholt. Ich wünsche den verletzten und kranken Spielern von Bologna alles Gute, auf dass sie schnell wieder gesund werden.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Logo: Brose Bamberg
Hintergrundbild: Matthias Schramm