Tourismusentwicklung in Bamberg: „Nur“ Minus 15 Prozent

Tourismusentwicklung in Bamberg: „Nur“ Minus 15 Prozent
Nachrichten

Der Bamberg-Tourismus ist im Juli vergleichsweise glimpflich davongekommen

Die aktuelle Übernachtungsstatistik für Bamberg, Franken und ganz Bayern spricht eine sehr deutliche, Corona-geprägte Sprache. Der Juli 2020 scheidet die einzelnen Städte und Regionen überdeutlich voneinander, weist nur wenige Gewinner aus und zeigt die großen Verlierer der Pandemie. Im ganzen Städtedreieck Nürnberg-Erlangen-Fürth zum Beispiel sind die Übernachtungen im Juli im Vergleich zum Vorjahr um rund 50% zurückgegangen. München verbucht für diesen Sommermonat ein Minus von sage und schreibe 59%. Bamberg und vor allem das Bamberger Land schlagen sich hingegen sehr wacker. In Bamberg liegen die Verluste „nur“ bei -14,9%, im Bamberger Land sind es lediglich -7,8% zum Juli des Jahres 2019. Andere fränkische Städte verlieren mehrheitlich rund -30% ihrer Übernachtungsgäste.

Für den Gesamtzeitraum Januar bis Juli inklusive der Monate März bis Mai mit quasi Null-Tourismus liegt Bamberg mit insgesamt 220.100 Übernachtungen allerdings weiter bei erschreckenden -45,7%, das Bamberger Land mit 129.077 bei -41,3%, Zahlen die landauf, landab für ganz Franken vergleichbar sind.

Der städtische Wirtschafts- und Tourismusreferent Dr. Stefan Goller macht zwei wesentliche Faktoren aus, die diesen Trend für Bamberg erklären können: „Die positive Entwicklung der Übernachtungszahlen der letzten Jahre war in Bamberg größtenteils auf einen Boom des Inlandstourismus zurückzuführen. Der Anteil unserer Gäste aus dem Ausland betrug 2019 nur noch rund 14%. Somit ist das Potential derer, die aktuell ‚Urlaub im eigenen Land‘ machen, größer als in Reisezielen, die stark von Auslandsmärkten abhängig sind.“ Bambergs drei stärkste Auslandsmärkte jenseits der US-Amerikaner sind zudem Gäste aus der Schweiz, aus Österreich und den Niederlanden, alles Länder, bei denen das Pandemiegeschehen zuletzt eine gemäßigte Entwicklung zeigte.

Im Gegensatz zu München oder Nürnberg sei Bamberg auch bei weitem nicht so abhängig vom Kongress- und Messetourismus. Die Übernachtungen dieses Sommers seien überwiegend Einzelreisenden, Familien und Kleinstgruppen zuzuordnen. Die Kooperation mit dem Bamberger Land sei ein weiterer Pluspunkt für Bamberg, betont auch Michael Heger vom Tourismus & Kongress Service. „Seit Jahren kommunizieren wir nach außen die Verbindung des Welterbes mit den Attraktionen des Bamberger Landes. In unserem Neustart-Programm im Mai legten wir auch einen großen Schwerpunkt auf die Region. Und genau das suchen die Gäste derzeit: Kultur mit Freiraum, Stadterlebnis und Aktivangebote wie Wandern und Radfahren im Umland.“

Es ist trotzdem ein großes Minus. In der Relation allerdings stimmt es die Touristiker hoffnungsfroh, dass Bamberg durch die touristische Arbeit der vergangenen Jahre so gut aufgestellt ist, dass eine möglichst rasche Erholung trotz Pandemie möglich ist. Umsätze in der Tourist-Info in Bamberg liegen für die beiden Sommermonate Juli und August bei ca. 85%, Stadtführungen und Erlebnisangebote wurden sehr gut angenommen. Was noch gänzlich fehlt, ist das Gruppen- und Tagungsgeschäft, letzteres wird vor allem in den Wintermonaten schmerzlich fehlen, so Heger.

Bildunterschrift: Stadtführungen werden auch in Corona-Zeiten sehr gut angenommen.

Text: Medieninformation Pressestelle Stadt Bamberg
Foto: TKS