Fasching 2020/2021: Pauschale Absage wäre verfrüht und politisch falsch

Fasching 2020/2021: Pauschale Absage wäre verfrüht und politisch falsch
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Stadtmarketing Bamberg äußert sich zu den Plänen von Gesundheitsminister Spahn

Vor einer Woche sprach sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn während einer Telefonkonferenz für eine bundesweite Absage der bevorstehenden Faschingssaison 2020/2021 aus. Während kleinere Ortsvereine, wie der MCC Memmelsdorf, Verständnis für eine mögliche Absage hätten, äußerst sich Klaus Stieringer, Geschäftsführer des Stadtmarketing Bamberg, kritisch.

„Das närrische Treiben 2020/2021 wird unseres Erachtens zweifelsohne anders aussehen, wie im vergangenen Jahr. Die närrische Zeit lebt von Unbeschwertheit und auch Nähe. Ausgelassenes Feiern ist in der derzeitigen Lage allerdings nicht möglich. Trotzdem halten wir eine pauschale Absage für verfrüht und politisch falsch“, äußerte sich Bambergs Citymanager auf unsere Nachfrage hin.

Stieringer vertraut auf Kreativität der Vereine

Das Stadtmarketing Bamberg hat den großen Faschingsumzug durch die Innenstadt mit rund 40.000 Besuchern bislang noch nicht abgesagt. „Nach der Absage nahezu aller Veranstaltungen im Jahr 2020 laufen wir, mit der Absage des Faschings- und Karnevaltreibens in Gefahr, ein weiteres Stück Heimatidentität zu verlieren“, begründet Stieringer die Entscheidung. Der SPD-Fraktionsvorsitzende vertraut darauf, „dass die verantwortlichen Veranstalter mit viel Kreativität und Ideenreichtum Veranstaltungsformate entwickeln können, bei denen die Gesundheitsvorgaben beachtet werden können.“ Er traue den Vereinen zu, Konzepte zu entwickeln, die die Menschen schützen, „so dass wir dennoch Freude haben werden“, sagt Stieringer weiter, betont dabei im gleichen Atemzug aber natürlich, dass dabei der Gesundheitsschutz über allem steht.

Aus Sicht des Stadtmarketings sei es wichtig, eine gemeinsame Lösung mit der Stadt, Landkreis und allen Veranstaltern zu finden. Es dürfe keine Insellösungen geben, denn „eine Lösung kann nur mit den Veranstaltern zusammen getroffen werden“, schließt Klaus Stieringer.

Foto: Frank Märzke