Niederlage in Peristeri: Kampf wird wieder nicht belohnt

Niederlage in Peristeri: Kampf wird wieder nicht belohnt
Sport

Brose Bamberg verliert in Griechenland und scheidet aus der Champions League aus

Die Saison in der Basketball Champions League ist für Brose Bamberg bereits einen Spieltag vor dem Abschluss der Gruppenphase gelaufen. Im „Do or die“-Spiel bei Peristeri winmasters unterlagen die Oberfranken trotz einer guten kämpferischen Leistung knapp mit 75:78. In einer von Beginn an spannenden Partie fehlte den Brose-Boys in den Schlussminuten wieder einmal das Quäntchen Glück und ein Spieler, der die Entscheidung erzwingen kann.

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. BC Nizhny NovgorodIn dieses für beide Seiten immens wichtige Spiel starteten die Bamberger extrem nervös und mit zu wenig Aggressivität. Die Mannen aus Peristeri hingegen wirkten von Beginn an hellwach und erspielten sich eine schnelle 9:0-Führung (3. Min.). Es bedurfte also einer frühen Brose-Timeout, in der Roel Moors seine Akteure zu mehr Aggressivität in der Verteidigung und mehr Ruhe im Angriff aufforderte, ehe die Gäste besser ins Spiel fanden. Im Anschluss fand Brose zwar etwas besser seinen Rhythmus, doch so richtig Schwung kam erst durch die Einwechslungen von Kameron Taylor, Elias Harris und kurz darauf Darion Atkins auf.

Spiel der Läufe

Ein eigener 9:0-Run brachte die Oberfranken noch im ersten Viertel bis auf 13:14 heran. Zu einem Führungswechsel sollte es jedoch im gesamten Verlauf der ersten Halbzeit nicht kommen. Immer, wenn die Bamberger auf Tuchfühlung zu Peristeri waren und die Chance auf den eigenen Vorsprung hatten, leistete man sich unnötige Ballverluste – Brose erreichte mit neun Turnover schon zur Pause fast seinen eigentlichen BCL-Schnitt – und traf schlechte Defensiventscheidungen, was die Hausherren ihrerseits immer wieder zu kleineren Läufen nutzten. Insbesondere die drei US-Amerikaner der Griechen, William Hatcher, Steven Gray und Kingsley Moses (je neun Punkte bis zur Pause), brachten die Gäste aus Deutschland kaum unter Kontrolle. Dass der Rückstand nach 20 Minuten dennoch nur einen Zähler betrug (40:41) war in erster Linie Kameron Taylor zu verdanken, der in zwölf Minuten Spielzeit 14 Punkte auflegte.

In der Pausenansprache schien Coach Moors – ähnlich wie zuletzt in Braunschweig – erneut an den richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. Der Belgier schickte Kameron Taylor für Bryce Taylor zum Wiederanpfiff aufs Parkett und der Shooting Guard riss seine Kollegen weiter mit. Ausgestattet mit einer komplett anderen Körpersprache setzte Bamberg zu einem 16:9-Run an und ging auch erstmals selbst in Front (56:50). Auffällig war in dieser Phase, dass jetzt die Dreier durch Kameron Taylor, Christian Sengfelder und zwei Mal Paris Lee fast schon reihenweise durch die Reuse flutschten.

Steven Gray, der Go-to-Guy von Peristeri

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. BC Nizhny NovgorodDoch auch die Griechen fanden Mittel und Wege, um im Spiel zu bleiben. Mit einer Timeout und ihrer ebenfalls aggressiv zu Werke gehenden Verteidigung brachten die Mannen aus dem Athener Vorort Bambergs Offensivrhythmus wieder zum Erliegen. Auf der Gegenseite nahm Steven Gray das Heft des Handelns in die Hand und holte die Führung und das Momentum wieder auf die griechische Seite. Noch vor der letzten Viertelpause gab Brose seinen Sechs-Punkte-Vorsprung aus der Hand, sodass sich auch in den finalen zehn Minuten ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen abzeichnete.

Unter den Augen ihrer ehemaligen Spieler Tyrese Rice und Augustine Rubit kämpften die Bamberger im Schlussabschnitt verbissen um ihre Überlebenschance in der Champions League, schafften es allerdings nicht mehr, sich deutlicher von Peristeri abzusetzen. Die Athener Vorstädter fighteten ebenfalls mit allem, was sie hatten und sorgten so für eine an Spannung kaum zu überbietende Cruchtime. Mit 75:72 ging Brose nach einem Freiwurftreffer von Assem Marei, der an diesem Abend kein gutes Händchen von der Linie hatte (1/8), in die letzten 60 Sekunden der Partie. Abermals reichte es in einer knappen Partie aber nicht zum Sieg: Steven Gray mit fünf Punkten und Kingsley Moses (ein Freiwurf) holten am Ende noch den Sieg (78:75) für ihre Farben und beenden Bambergs Champions League-Saison damit vorzeitig.

Peristeri winmasters: Gray (22 Punkte), Moreira (20), Moses (14), Hatcher (10), Blake (4), Karampelas (2), Saloustros (2), Skordilis (2), Cousins (2), Agravanis
Brose Bamberg: K. Taylor (19), Harris (13), Marei (13), Lee (11), Obasohan (7), Sengfelder (6), McLean (5), Atkins (1), Olinde, B. Taylor

Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:

„Es ist eine harte Niederlage. Wir haben die richtige Einstellung gezeigt, hatten in der Schlussphase aber zu viele Unzulänglichkeiten. Kleine Details, die uns den Sieg gekostet haben. Wie gesagt, es ist eine schwer zu verdauende Niederlage. Wir sind immer noch in einem Prozess, aber wir benötigen auch Ergebnisse. Und heute haben wir nicht das Ergebnis bekommen, das wir wollten.“

Headerbild: championsleague.basketball
Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm