Ein großer Bauklotz gewinnt an Leichtigkeit

Ein großer Bauklotz gewinnt an Leichtigkeit
Nachrichten

Manifestierung der Umbaupläne für das neue Atrium in Bamberg

In der öffentlichen Sitzung des Stadtgestaltungsbeirats am Donnerstag, 26. September, hat Architekt Matthias Bornhofen seine überarbeiteten Pläne für das neue Atrium vorgestellt. Der Ausschuss zeigte sich angetan, ist die Umgestaltung des riesigen Bauwerks von 1990 doch eine große Herausforderung.

Programmpunkt zwei, zwischen der Erläuterung der architektonischen Pläne für den Neubau eines Bürogebäudes an der Dr.-Robert-Pfleger-Straße und dem Umbau und der Maria-Ward-Schule, bildete die Umstrukturierung des ehemaligen Einkaufszentrums Atrium. Das Mammut-Einkaufszentrum eröffnete 1990 mit einer Verkaufsfläche von 12.000 Quadratmetern, was etwa einem Viertel der Verkaufsfläche der gesamten Bamberger Innenstadt entspricht. Nachdem das letzte Geschäft dort 2013 seine Türen schloss, steht der Bauklotz leer. Lediglich das Kino CineStar sorgt noch für etwas Leben im sonst leergefegten Gebäude. Das mächtige und schwerfällige Atrium ist seit der Schließung ein Schandfleck in Bamberg. Das wird sich bald ändern.

Das Atrium: Umgestaltung von 4.000 Quadratmetern Fassade und weitere Aufgaben

In einem plastischen und überzeugenden Vortrag hinsichtlich der architektonischen Pläne überzeugte Matthias Bornhofen den Stadtgestaltungsbeirat und auch die Zuhörerschaft. Belebt soll das Gebäude durch ein Hotel, ein Fitness-Studio, Wohnungen, Einzelhandel und Gastronomie werden. Die Herausforderung besteht darin, das Gebäude homogen und dadurch einheitlich, gleichzeitig aber auch lebendig und innovativ zu gestalten.

Was verändert sich?

„Homogenität wird das ganze Monstrum retten“, konstatierte Prof. Dipl.-Ing. Ludwig Wappner, Vorsitzender des Stadtgestaltungsbeirats Bamberg. Die wesentlichen Punkte der Neugestaltung sind:

  • Generelle wird die Immobilie verschlankt, dabei aber offener und zeitgemäßer gestaltet.
  • Die bestehende Vertikalität des Gebäudes wird aufgenommen und nach modernen Maßstäben weiterentwickelt. Die wellige Fassadenstruktur wird dahingehend modernisiert, indem sie nicht mehr gleichförmig fließt, sondern variiert und in ihrer Struktur aufbricht.
  • Die Vorplätze hin zum Bahnhof und vor dem Atrium (Ludwigstraße) werden verbunden. Eine optische Auflockerung erfolgt durch silbergraue und helle Betonplatten (3 x 2 Meter) sowie Anpflanzungen. So integrieren sich die Plätze gut in das Gesamtambiente.
  • Begrünung soll als wesentliches Element in den Innenhöfen des Hotels eingesetzt werden, aber auch eine Fassaden- sowie Dachbegrünung ist vorgesehen.
  • Auch an die Radfahrer ist gedacht. Sie können ihre Räder an vertikalen Stangen, die Teil des Gebäudes sind, relativ ordentlich und problemlos parken.

Eine große Herausforderung nimmt langsam Form und Gestalt an. Gut für Bambergs Stadtbild, seine Bewohner und Gäste, die unwillkürlich, wenn sie den Bahnhof verlassen, das Atrium in Augenschein nehmen.

Foto: Frank Märzke