Saison-Aus! Brose verliert zum dritten Mal gegen Vechta

Saison-Aus! Brose verliert zum dritten Mal gegen Vechta
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86:90-Heimniederlage beendet die Saison 18/19 für Brose Bamberg im Playoff-Viertelfinale

Brose Bamberg hat es nicht geschafft, im Playoff-Viertelfinale ein entscheidendes Spiel fünf zu erzwingen. Im vierten Spiel der „best of five“-Serie unterlagen die Oberfranken in eigener Halle mit 86:90 und verlieren die Serie gegen Rasta Vechta mit 1:3.

easyCredit BBL - Playoffs 2019, Viertelfinale 4: Brose Bamberg vs. RASTA VechtaObwohl die Brose-Boys mit einem Dreier von Bryce Taylor gut in die Partie starteten, wurde von Beginn an deutlich, dass es gegen die Defense des Tabellenvierten wieder einmal sehr schwer werden würde. Die letzten sieben Aufrechten im Aufgebot von Rasta-Coach Pedro Calles machten einmal Mehr einen exzellenten Job und gestatteten den Bambergern durch eine geschickte Raumaufteilung nur wenig Freiräume. Zudem gingen alle Vechtaer bedingungslos zum Offensivrebound und erarbeiteten sich so immer wieder zweite Wurfchancen.

Kessens belebt das Rasta-Spiel

Selbst taten sich die Niedersachsen allerdings auch schwer im Angriff, sodass die Hausherren über weite Teile des ersten Viertels meist knapp in Führung lagen. Erst die Einwechslung von Michael Kessens schien Rastas Offensive zu beleben. Der Big Man war immer anspielbereit, scorte zuverlässig am Brett und griff auch bei den Rebounds ordentlich zu (bis zur Pause sammelte er drei von sieben Vechtaer Offensuvrebounds), sodass die Vechtaer 3:59 Minuten vor der ersten Viertelpause durch ihren Topscorer Austin Hollins erstmals einen Führungswechsel erzwingen konnten.

Über Elias Harris und Tyrese Rice setzte Brose zwar sofort zum Konter an, doch die Gäste hatten – wie schon in den vorangegangenen Begegnungen – meist eine passende Antwort parat. Bis tief ins zweite Viertel hinein liefen die Oberfranken einem knappen Rückstand hinterher, ehe Patrick Heckmann in der 18. Spielminute mit seinem Treffer von „downtown“ zum 40:38 Bambergs Schlussoffensive einläutete. Daniel Schmidt und erneut Harris erhöhten noch auf 44:38, ehe sich Vechta, auch begünstigt durch Bamberger Fehler, bis zur Pause wieder auf 42:46 herankämpfen konnte.

Spiel der Läufe in Durchgang zwei

Ihren Schwung aus der Schlussphase von Durchgang eins retteten die Hausherren über die Halbzeitpause und starteten gut in Durchgang zwei. Wieder war es dabei Bryce Taylor, der den Ball – jetzt zwei Mal in Folge – von jenseits der Dreierlinie durch die Reuse jagte und Bamberg damit erstmals einen zweistelligen Vorsprung (52:42, 22. Min.) verschaffte. Während Brose somit gut im Rhythmus zu sein schien, wirkte es auf der Gegenseite so, als müsse Vechta seiner Intensität aus den ersten drei Spielen nun Tribut zollen.

Doch weit gefehlt: Das Calles-Team zeigte sich angesichts des höheren Rückstands völlig unbeeindruckt und mobilisierte letzte Kraftreserven. Angetrieben von Austin Hollins und Michael Kessens starteten die Gäste ihre Aufholjagd und gingen noch im dritten Viertel selbst wieder in Führung und bauten diese zwischenzeitlich sogar bis auf acht Zähler aus. Bamberg ließ sich in dieser Phase wieder einmal vom körperlichen Einsatz der Rasta-Jungs beeindrucken und verstrickte sich zu oft in Diskussionen mit den Unparteiischen.

Bamberg kämpft – Vechta hat den längeren Atem

easyCredit BBL - Playoffs 2019, Viertelfinale 4: Brose Bamberg vs. RASTA VechtaDie Fans forderten ihr Team auf, zu kämpfen. Augustine Rubit & Co. folgten dieser Aufforderung postwendend – 8:22 Minuten vor dem Ende der Partie dunkte Rubit zum 70:70-Unentschieden ein. Die verbleibende Spielzeit sollte dann nichts für schwache Nerven werden. Beide Mannschaften kämpften verbissen um den Sieg. Die Brose-Boys wollten mit aller Macht am Donnerstag in Spiel fünf gehen, Vechta genau eben dieses verhindern.

Beide Seiten gingen sichtlich auf dem Zahnfleisch, sodass jeder Gegentreffer doppelt schmerzte. Es blieb bis in die Crunchtime hinein ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich keine Mannschaft mehr einen nennenswerten Vorteil erspielen konnte. Mit einem Ein-Punkte-Vorsprung (83:82) ging Brose Bamberg in die finalen 120 Sekunden. Dennoch sollte es am Ende nicht zum Sieg reichen. Die Hausherren hatten scheinbar ihre Nerven nicht im Griff und vertendelten ein paar Bälle oder waren zu unkonzentriert im Abschluss. In Person von Josh Young bestrafte Vechta diese Fehler. 29,9 Sekunden vor dem Ende brachte der Rasta-Guard seine Farben in Führung und besiegelte den Bamberger Playoff-K.O. Am Ende von Spiel vier stand eine 86:90-Niederlage und das 1:3 in der Viertelfinalserie – Saison-Aus für Brose Bamberg!

Brose Bamberg: Rice (19 Punkte), Taylor (15), Rubit (14), Harris (12), Olinde (7), Stuckey (5), Schmidt (5), Zisis (4), Heckmann (3), Hickman (2)
Rasta Vechta: Hollins (22), Kessens (18), Bray (15), Herkenhoff (15), Young (13), DiLeo (6), Carter (1)

Fazit von Brose-Headcoach Federico Perego:

„Glückwunsch an Pedro und seine Mannschaft. Wir haben eine solide Leistung gezeigt, aber Vechta war nicht nur heute, sondern in der gesamten Serie das bessere Team. Mir bleibt nur noch ihnen viel Glück im Halbfinale zu wünschen. Es ist eine schmerzhafte Niederlage, die wir heute einstecken mussten, nicht nur, da es das Saisonende bedeutet. Ich finde keine Worte zum jetzigen Zeitpunkt. Aber: wir haben in den letzten drei Monaten viel geleistet, sind Pokalsieger geworden, haben das Final Four erreicht. Wir haben gegen ein starkes Team verloren. Das gilt es anzuerkennen.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm