Oberfrankenderby: In Bayreuth das Energielevel hochhalten

Oberfrankenderby: In Bayreuth das Energielevel hochhalten
Sport

Brose Bamberg reist zum oberfränkischen Nachbarn nach Bayreuth

Die kürzeste Auswärtsfahrt der Saison ist für Brose Bamberg auch gleichzeitig die Letzte. Am vorletzten Spieltag der BBL-Hauptrunde geht es für den amtierenden Pokalsieger zum oberfränkischen Nachbarn nach Bayreuth. Dort wollen die Brose-Boys am Freitag ab 19 Uhr ihre guten Ansätze aus dem Oldenburg-Spiel fortsetzen.

easyCredit BBL 18/19 - 14. Spieltag: Brose Bamberg vs. Medi BayreuthBeim Duell mit Medi Bayreuth ist für die Domstädter aber Vorsicht geboten. Die Wagnerstädter haben nach ihrer jüngsten Niederlage im Frankenderby gegen s.Oliver Würzburg (84:99) keine Chance mehr auf die Playoff-Teilnahme – und genau das macht sie so gefährlich. Das Oberfrankenderby ist für die Jungs von Coach Raoul Korner das letzte Heimspiel der Saison und man möchte sich sicherlich mit Anstand von den eigenen Fans verabschieden. Zumal die Leistung zuletzt gegen Würzburg alles andere als überzeugend war.

Coach Korner platzt der Kragen

Bayreuths österreichischer Übungsleiter zeigte sich nach dem Schlusspfiff höchst unzufrieden mit seiner Mannschaft und hielt auf der Pressekonferenz eine kleine Wutrede. „Ich bin jetzt seit 20 Jahren Profitrainer und ich habe mich noch nie so für eine Leistung geschämt wie heute. Was wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war ein Witz, eine Frechheit. Es spottet jeglicher Beschreibung. Jedes Wort wäre dafür zu wenig. Mir ist es zu tiefst unangenehm. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken und würde es am liebsten jetzt noch tun. Ich habe höchsten Respekt vor unseren Fans, denn ich wäre in der Halbzeit gegangen, hätte gepfiffen oder etwas geworfen“, so Korner.

Am ehesten überzeugen konnte noch Michael Stockton, der nach monatelanger Aussortierung (überzähliger Ausländer) mal wieder zum Einsatz kam und mit 19 Zählern Topscorer des Medi-Teams wurde. Im bisherigen Saisonverlauf zählen Eric Mika (12,7), De´Mon Brooks (12,5) und Kassius Robertson (12,2) zu Bayreuths besten Scorern. Mika, der sich den Ausländer-Spot unter dem Korb meistens mit Hassan Martin teilt, greift zudem mit 5,4 im Schnitt die meisten Rebounds, Kyan Anderson verteilt mit 4,2 die meisten Assists, dicht gefolgt von Stockton mit 4,1.

Bamberg will Rang fünf absichern

easyCredit BBL 18/19 - 14. Spieltag: Brose Bamberg vs. Medi BayreuthWährend es für Bayreuth also eher um die Ehre und ein versöhnliches Saisonende geht, steht für Brose Bamberg noch einiges auf dem Spiel. Zwar hat die Truppe von Headcoach Federico Perego die Playoff-Teilnahme sicher, die finale Platzierung ist allerdings noch offen. Durch die 86:93-Niederlage gegen Oldenburg am Mittwochabend haben es Tyrese Rice & Co. verpasst, ihren fünften Platz definitiv abzusichern. So ist ein Abrutschen auf Rang sechs durchaus noch möglich, sollte Verfolger Ulm seine letzten beiden Partien gewinnen und Bamberg seine verlieren.

Angetrieben von Tyrese Rice, der mit 33 Punkten – darunter der Saison-Rekord für getroffene Dreier in einem Spiel (9) – einen Sahnetag erwischte, zeigten die Brose-Boys nach dem enttäuschenden Champions League-Final Four gegen Oldenburg phasenweise die erhoffte Reaktion, konnten ihre Leistung aber nicht bis zum Schluss durchziehen. „Für uns gilt, dass wir genauso fokussiert in die Partie starten wie gegen Oldenburg. Wir müssen versuchen, unser Energielevel so lange wie möglich hoch zu halten“, fordert Perego daher nochmals eine Steigerung. Insbesondere der Rest der Mannschaft muss wieder zu seiner Form finden, denn abgesehen von Augustine Rubit erhielt Rice zu wenig Unterstützung.

Und gerade gegen Bayreuth ist eine geschlossene Mannschaftsleistung von Nöten. Zuletzt unterlag Bamberg zweimal in Folge gegen die Wagnerstädter. Im Hinspiel konnte der oberfränkische Nachbar erstmals seit 21 Jahren wieder in Bamberg gewinnen. Am Ende hieß es 84:94 aus Brose-Sicht. Ebenfalls eine Niederlage (75:85) gab es beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams in der Oberfrankenhalle.

„Bayreuth ist eine der am schwersten zu bespielenden Hallen der BBL. Das haben wir nicht zuletzt in der letzten Saison erfahren müssen. Zudem ist es ein Derby und deren letztes Heimspiel. Sie werden hochmotiviert sein“, mahnt Perego sein Team abschließend zur Konzentration.

Nach dem Oberfrankenderby geht es für Brose Bamberg im Saisonfinale gleich gegen den nächsten fränkischen Nachbarn. Am Sonntag gastiert s.Oliver Würzburg in Freak City.

Fotos: Matthias Schramm