Der Bamberger Weg zur inklusiven VHS

Der Bamberger Weg zur inklusiven VHS
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Neues Praxishandbuch für mehr kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderung

Lebenshilfe Lehrbuch
v.l.n.r.: Joachim Schön (Leiter VHS Bamberg Land), Dr. Matthias Pfeufer (Leiter Bildungsbüro Stadt Bamberg), Dr. Anna Scherbaum (Leiterin VHS Bamberg Stadt), Michael Hemm (Leiter OBA), Landrat Johann Kalb und Kulturreferent Bürgermeister Dr. Christian Lange. Foto: Stadtarchiv Bamberg / Lara Müller

„So gelingt inklusive Erwachsenenbildung: Der Bamberger Weg zu einer inklusiven Volkshochschule“ lautet der Titel eines Praxishandbuchs, das der Leiter der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg (OBA), Michael Hemm, verfasst hat.

Statt weiterhin ein eigenes exklusives Bildungsangebot für erwachsene Menschen mit Lernschwierigkeiten fortzuschreiben, startete die OBA gemeinsam mit den Volkshochschulen Bamberg Stadt und Land ein dreijähriges Inklusionsprojekt. Die Erfahrungen bei der Umsetzung sowie die Ergebnisse sind Gegenstand des Buches, das kürzlich vorgestellt wurde.

Schritt für Schritt beschreibt der Leitfaden, wie es durch die Entwicklung von nachhaltigen Strukturen und Unterstützungshilfen gelingt, die Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention nach lebenslangem Lernen innerhalb des allgemeinen Bildungssystems an der Volkshochschule erfolgreich und nachhaltig umzusetzen. „Mit dem Inklusionsprojekt ist es uns gelungen, Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungsarten den Zugang zu den allgemeinen Kursen der VHS zu ermöglichen“, freuen sich die Leiterin der VHS Bamberg Stadt, Dr. Anna Scherbaum und der Leiter der VHS Bamberg-Land, Joachim Schön. Bundesweit steht der Volkshochschulverband noch ganz am Anfang bei der Verankerung von Inklusion als einem Leitprinzip der öffentlich verantworteten Bildung. „Der Bamberger Weg zu einer inklusiven VHS ist daher ein Leuchtturmprojekt und beispielgebend für ganz Deutschland“ betonen Oberbürgermeister Starke und Landrat Kalb in ihrem Vorwort zum Buch. Auch für Klaus Gallenz, dem Vorsitzenden der Lebenshilfe Bamberg e. V., ist das Buch eine beeindruckende „Gebrauchsanleitung“ für die Verbesserung von kultureller Teilhabe und Inklusion in der Erwachsenenbildung. Zusätzlich wird aufgezeigt, wie das Konzept der „Inklusiven Volkshochschule“ auch in den Bereichen Freizeit, Sport, Ehrenamt, kulturelle Bildung, und Kultur auf kommunaler Ebene umgesetzt werden kann.

Die größte Herausforderung für die Umsetzung von Inklusion sieht Michael Hemm in der fehlenden Bereitschaft notwendige inklusive Strukturen ausreichend finanziell auszustatten. „Für die Zukunft ist es wichtig, dass die Politik bei der Finanzierung von Erwachsenenbildung und Behindertenhilfe die Förderung von Inklusion stärker unterstützt“, bestätigt die VHS-Leiterin mit Blick auf das Ende der Projektfinanzierung durch Aktion Mensch. „Insofern sollte dieses Leuchtturmprojekt auf Bezirks- und Landesebene noch stärker bekannt gemacht werden, um dringend notwendige Veränderungsprozesse allerorts zu fördern.“. In Bamberg sind wir mit Unterstützung der Stadt auf einem guten Weg betont Michael Hemm und dies ist ein Gewinn für alle Bürgerinnen und Bürger, denn je intensiver Menschen mit Behinderung mitten unter uns leben, umso sozialer und inklusiver entwickelt sich unsere Region Bamberg.

Infos zum Buch:

Michael Hemm (2018): „So gelingt inklusive Erwachsenenbildung: Der Bamberger Weg zu einer inklusiven Volkshochschule – ein Praxisleitfaden“, Verlag der Bundesvereinigung Lebenshilfe, 144 Seiten, 19,50 Euro, ISBN: 978-3-88617-915-2.

Das Buch kann portofrei mit Angabe der Rechnungsadresse bestellt werden bei: sibylle.riemer@lebenshilfe-bamberg.de

Text: Pressestelle Stadt und Landkreis Bamberg
Foto: Lara Müller