Brose Bamberg konnte seinen Auswärtsfluch auch in Valencia nicht brechen und unterlag mit 70:86. Das erste Viertel verschlief der deutsche Meister komplett (11:28), konnte den Rückstand jedoch durch einen starken zweiten Abschnitt (23:9) zur Pause bei drei Punkten halten: 34:37. Nach einem ausgeglichenen dritten (20:23) setzte Valencia im Schlussviertel die entscheidenden Akzente. Vor allem die insgesamt 15 Dreier der Spanier waren am Ende für die Niederlage ausschlaggebend. Bester Werfer bei Brose, bei dem Luka Mitrovic nach dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback gab, war Dejan Musli mit 14 Zählern.
Ilias Kantzouris: „Valencia hat verdient gewonnen. Sie spielten gut und hatten eine starke Dreierquote, zu der alle Spieler ihren Teil beitrugen. Wir waren defensiv nicht so auf der Höhe, wie wir hätten sein müssen. Wir haben nur zeitweise gezeigt, zu was wir im Stande sind. Aber wie teilweise im zweiten Viertel, wo wir defensiv gut standen, hätten wir über die gesamten 40 Minuten spielen müssen.“
200 mitgereiste Brose-Fans sahen ein erstes Viertel zum Vergessen. Schnell lag Bamberg mit acht Punkten hinten (0:8, 2.). Erst nach gut zweieinhalb Minute traf der deutsche Meister erstmals, nach zwei Dubljevic-Dreiern aber war der Rückstand zweistellig (2:16, 4.). Auf teilweise 19 Zähler zog Valencia davon, nach zehn Minuten waren noch 17 übrig: 11:28.
Völlig anders das zweite Viertel. Brose begann mit einem Hackett-Dreier, der den Auftakt zu nahezu perfekten zehn Minuten gab. Sukzessive kamen die Gäste, die plötzlich vor allem in der Verteidigung stark standen, ran. Hickman brachte den Rückstand Mitte des Abschnitts wieder in den einstelligen Bereich (21:30, 5.). Bis zur Pause konnte Brose weiter verkürzen und ging nur mit drei Punkten Rückstand in die Kabine: 34:37. Das Viertel alleine betrachtet gewann Bamberg mit 23:9.
Den besseren Beginn in die dritten zehn Minuten erwischte ebenfalls der deutsche Meister. Augustine Rubit brachte seine Mannschaft per Dreipunktspiel sogar erstmals überhaupt im Spiel nach vorne (42:39, 24.). Es folgte ein kleiner Dreier-Shoot-Out: Dubljevic, San Emeterio und Sastre trafen für Valencia, Lô für Bamberg. Mitte des Viertels führten wieder die Hausherren mit drei Punkten: 45:48. Und weiter jetzt die Spanier, die vor allem von jenseits der 6,75-Linie nicht zu stoppen waren. Neun Stück versenkten sie bis Ende des dritten Viertels. Die Folge: 54:60 aus Bamberger Sicht nach 30 Minuten.
Im Schlussabschnitt ließ die spanische Trefferquote nicht nach, im Gegenteil. Abalde traf zwei, Doornekamp einen Dreier – Valencia zog davon (56:71, 33.). Und Brose hatte zum Ende hin offensiv nichts mehr entgegenzusetzen. So stand es zum Schluss 70:86 für die Gastgeber, die damit nach Pluspunkten mit Bamberg gleich-, aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs in der Tabelle sogar vorbeizogen. Für Brose heißt es die Partie schnell abhaken, denn am Sonntag wartet in Gießen eine viel wichtigere und entscheidendere Aufgabe auf das Team von Ilias Kantzouris.
Brose Bamberg: Hackett 11, Hickman 5, Wright 9, Zisis 6, Nikolic 5, Staiger, Mitrovic 1, Lô 5, Olinde, Rubit 9, Musli 14, Radosevic 5