Saisonstart in Würzburg wird eine „harte Angelegenheit“

Saisonstart in Würzburg wird eine „harte Angelegenheit“
Sport

Brose Bamberg eröffnet beim unterfränkischen Nachbarn die 52. BBL-Spielzeit

Endlich ist es wieder soweit! Nachdem Brose Bamberg am 11. Juni die Saison 2016/2017 mit dem Double aus Meisterschaft und Pokal beendet hatte, eröffnen die Oberfranken nun am Freitagabend die neue Spielzeit der Basketball-Bundesliga. Dabei kommt es ab 20:15 Uhr gleich zum Derby-Kracher bei s.Oliver Würzburg.

Preseason-Game 2017: Brose Bamberg vs. Basket Swans GmundenVor dem Duell mit dem unterfränkischen Nachbarn in dessen „Turnhölle“ spricht Brose-Headcoach Andrea Trinchieri ganz deutlich von einer „harten Angelegenheit“ für sein Team und führt weiter aus: „Sie sind uns voraus. Sie sind bereits im Wettkampfmodus, haben schon zwei offizielle Spiele absolviert. Dazu hatten sie nicht das Problem, dass sie auf Nationalspieler in der Vorbereitung verzichten mussten.“

In der Tat hatte der in Bamberg bestens bekannte Würzburg-Coach Dirk Bauermann nahezu sein komplettes Team während der Vorbereitung zusammen. Lediglich Nationalspieler Robin Benzing, dessen Verpflichtung für einen echten Paukenschlag sorgte, stieß erst nach dem Ausscheiden Deutschlands bei der EuroBasket zum Team. Ansonsten nutzte Bauermann, der Bamberg zu zwei Meisterschaften und als erstes deutsches Team ins Euroleague-Top16 führte, die Zeit, um in Würzburg ein schlagkräftiges Team zu formieren, das die ehrgeizigen Ziele des Trainers umsetzen kann.

Bauermann schickt schlagkräftige Truppe ins Rennen

Neben Benzing sollen dabei auch zwei ehemalige Bamberger mithelfen: Leon Kratzer und Maurice Stuckey. Center-Talent Kratzer stand noch in der vergangenen Saison für Brose auf dem Parkett, wurde im Sommer allerdings für ein Jahr nach Unterfranken ausgeliehen und soll dort neben Spielpraxis vor allem von Würzburgs Center-Routinier Kresimir Loncar profitieren und lernen. Stuckey, der von 2009 bis 2012 im Bamberger Programm aktiv war und daraufhin ebenfalls ein Jahr gen Unterfranken ausgeliehen wurde, gehört inzwischen zu den festen Größen im Spiel der s.Oliver-Korbjäger. Auf dem Feld angeführt werden die Mainstädter von Clifford Hammonds. Der Point Guard ist in er BBL kein Unbekannter und gewann 2014 und 2015 jeweils die Auszeichnung „Best Defensive Player“.

Wie von Bamberg-Coach Trinchieri bereits erwähnt, befinden sich die „Bauermänner“ – im Gegensatz zum deutschen Meister – schon im Wettkampfmodus. s.Oliver Würzburg trat in der ersten Runde der Qualifikation zum FIBA Europe Cup gegen Istanbul Büyüksehir an und verlor das Hinspiel in heimischer Halle mit 62:75. Im Rückspiel am Bosporus siegte Würzburg zwar mit 76:65, in der Endabrechnung fehlten dann allerdings drei Punkte, um in die nächste Runde einzuziehen. War im Hinspiel noch Loncar mit 16 Punkten und neun Rebounds der überragende Würzburger Spieler, übernahm diese Rolle in Istanbul Maurice Stuckey (21 Punkte und drei Rebounds). Trotz des Ausscheidens sah Bauermann im Rückspiel gute Ansätze bei seiner Mannschaft und forderte für den Saisonstart: „Gegen den Deutschen Meister müssen wir mit unseren Fans im Rücken mit derselben Energie, derselben Entschlossenheit und demselben Selbstvertrauen spielen wie heute.“

„Spirit und Seele“ im Bamberger Team

Preseason-Game 2017: Brose Bamberg vs. Basket Swans GmundenFür Brose wird wohl erst der Spielverlauf am Freitag zeigen, wo man derzeit wirklich steht. Andrea Trinchieri hat sein Team erst seit Kurzem komplett und musste zuletzt eine enttäuschende Vorstellung beim Abschlussspiel des Zadar Basketball Tournaments mit ansehen. Dort unterlagen die Oberfranken auch aufgrund von 27 Ballverlusten gegen Liga-Konkurrent Bayern München deutlich mit 58:71. Nach dem anfänglichen Ärger zeigt sich Bambergs italienischer Übungsleiter seit der Rückkehr aus Kroatien jedoch durchaus zufrieden.

„Wir konnten bislang drei Trainingseinheiten mit dem kompletten Kader bestreiten. Was uns momentan auszeichnet ist der Spirit und die Seele einiger Spieler. Natürlich, Nikos ist das Herz der
Mannschaft. Mich beeindrucken außerdem Daniel Hackett und Ricky Hickman sehr. Wie sie sich ins Team einbringen ist einmalig“, lobt Trinchieri seine Routiniers, vergisst dabei aber auch die jüngeren  Akteure nicht: „Dazu haben wir einen Europameister, der sein Märchen bei uns weiterträumen will und darf. Dazu kommt Maodo Lô, der sich im Sommer extrem entwickelt hat. Ich erwarte eine großartige  Saison von ihm.“

Nach dem Frankenderby steht dann auch schon die Heimpremiere des neuen Brose Bamberg an. Am 3. Oktober gastieren die Gießen 46ers in der BROSE ARENA. Jump am Tag der deutschen Einheit ist um 15 Uhr.

Fotos: Matthias Schramm