200 Kilometer zu Fuß: Von Frankfurt nach Bamberg in acht Tagen

200 Kilometer zu Fuß: Von Frankfurt nach Bamberg in acht Tagen
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Der gebürtige Bamberger Christian Fiedler legt 200 Kilometer zu Fuß zurück

Der gebürtige Bamberger Christian Fiedler legt 200 Kilometer zu Fuß zurück

„Eine Wanderung durch die Natur der Heimat“ – das setzte Christian Fiedler mit seiner achttägigen Wanderung von Frankfurt nach Bamberg in die Tat um.

200 Kilometer liegen zwischen der hessischen Metropole Frankfurt am Main und der fränkischen Domstadt Bamberg. Eine Distanz, für die die meisten von uns wohl in Auto, Bahn oder Flugzeug steigen würden. Christian Fiedler hingegen entschied sich für eine weniger klassische Methode.

„Ich wollte mal wieder etwas machen, wozu man sich sonst nie Zeit nimmt.“ So lautet die Antwort des gebürtigen Bambergers Christian Fiedler auf die Frage, wie er auf die Idee kam, die 200 Kilometer lange Strecke zwischen Frankfurt und Bamberg zu Fuß zu bewältigen – statt sich ganz bequem in ein Auto zu setzen. „Ein paar Tage in der Heimat wandern und mit offenen Augen durch die Natur gehen“ – das war sein Plan und so reifte vergangenes Jahr sein Vorhaben, den Rucksack zu packen und von seinem Wohnort in der hessischen Großstadt zu seinem Elternhaus in Bamberg zu marschieren.

Planung ist das A und O

Der gebürtige Bamberger Christian Fiedler legt 200 Kilometer zu Fuß zurück

Gutes Schuhwerk ist bei so einer langen Tour natürlich Pflicht.

Bevor er schließlich am 21. Mai die Wanderschuhe schnürte, begann der Hobbywanderer etwa ein halbes Jahr im Voraus mit den Vorbereitungen für seine Tour. Und neben Wanderkarten lesen und der richtigen Ausrüstung gehörte dazu auch etwas Training: Erst ohne, dann mit Gepäck stand so etwa einmal die Woche ein Fußmarsch zwischen 15 und 25 Kilometern auf dem Plan. Eine Herausforderung bei der Planung war der genaue Weg: „Weil es keinen beschilderten Wanderweg zwischen Frankfurt und Bamberg gibt, habe ich mir eine App für das Smartphone gekauft, die mich über Feldwege und kleine Pfade gelotst hat. Das hat super funktioniert!“

Ebenfalls vorher musste sich außerdem um passende Übernachtungsmöglichkeiten gekümmert werden. Ob als einziger Gast in einem Wellnesshotel im Spessart, an einem Autohof an der A7 oder in einer Pension, die ihn mit einem winzigen Fernseher in die 60er Jahre zurückversetzte – hier erlebte Christian Fiedler die ganze Bandbreite an Angeboten. Und auch das Packen des Rucksacks war schon eine kleine Herausforderung: „Hier kommt es auf jedes Gramm an“ – ein Grund, warum er sich auf knapp sieben Kilogramm beschränkte und die Regenjacke bei Aussicht auf gutes Wetter für den Rest der Tour in der Unterkunft zurückblieb.

Natur pur

Der gebürtige Bamberger Christian Fiedler legt 200 Kilometer zu Fuß zurück

Hallo Bamberg! Nach 8 Tagen und 200km erreicht Christian Fiedler das Bamberger Ortsschild.

Besonders genossen hat Fiedler die landschaftliche Schönheit des Spessarts oder das Durchlaufen der fränkischen Fachwerkorte. Auch das Aufeinandertreffen mit einigen Waldbewohnern zählt er zu den Highlights seiner Tour. „Denn wann sieht man als Städter schon mal ein Reh, einen Fuchs oder auch eine Ringelnatter aus nächster Nähe? Nur als mir im Spessart plötzlich mitten auf dem Waldweg sieben Jungbullen gegenüberstanden, war mir ein bisschen mulmig zumute und ich habe eine etwas größeren Bogen durch den Wald gemacht.“

Hallo Bamberger Altenburg!

Anstrengend war die Tour natürlich trotzdem, das merkt Fiedler vor allem an Tag vier, nach etwa der Hälfte der Strecke. „Gezwickt hat es irgendwo jeden Tag, mal waren es die Knie, mal die Hüfte und in der Unterkunft anzukommen, war immer ein erleichterndes Gefühl. Aber nach einem Radler und einer Dusche ist man auch schnell wieder fit und mit einem ordentlichen Frühstück bereit für den nächsten Tagesmarsch.“ Begleitet wurde Fiedler die ersten zwei Tage von einem Freund, den Rest der Tour wanderte seine Freundin an seiner Seite bis nach Bamberg. Hier wurde er nach seinem achttägigen Marsch am 28. Mai schlussendlich vom Anblick der Altenburg begrüßt.

Momentan ist keine neue Herausforderung dieser Art geplant:

„Es gibt noch keine Pläne für die nächste Wanderung, aber ich bin sicher, dass ich hin und wieder kleinere Strecken machen werde, zum Beispiel für drei Tage“.

Fotos: Christian Fiedler