Bambergs Korbjäger wollen Würzburg nach zwei dominanten Auftritten sweepen
Die Brose Baskets haben am Sonntag ab 17 Uhr die Möglichkeit, ihre Viertelfinalserie gegen den unterfränkischen Rivalen aus Würzburg vorzeitig zu beenden und ins Halbfinale einzuziehen. Dafür braucht der deutsche Meister noch einen weiteren Sieg, der angesichts der ersten beiden Duelle mit den s.Oliver Baskets sehr wahrscheinlich ist.
Sowohl beim 95:54 (dritthöchster Sieg in der seit 1998 geführten digitalen Datenbank) als auch beim 108:71 ließen die Mannen von Headcoach Andrea Trinchieri ihrem Gegenüber nicht den Hauch einer Chance und stellten am Donnerstag mit ihrem 37-Punkte-Auswärtssieg nebenbei noch einen neuen Playoff-Rekord auf. Damit übertraf Bamberg seine eigene Bestmarke auf dem Jahr 2005 (88:56 in Gießen im vierten Halbfinale).
Dabei trat der Meister in Unterfranken einmal Mehr als geschlossene Einheit auf. Coach Trinchieri brachte alle zwölf Akteure zum Einsatz und alle konnten sich auch punktemäßig in die Statistik eintragen. Fünf Bamberger erzielten dabei eine zweistellige Punktausbeute. Standen in Spiel eins noch Brad Wanamaker (19) und Darius Miller (16) an der Scoringspitze, avancierte in Würzburg Janis Strelnieks (19 Zähler in nur 17 Minuten Einsatzzeit bei einer Wurfqoute von 92,3 Prozent), dessen Einsatz nach dem ersten Spiel noch fraglich war und der mit bandagierter Wade spielte, zum Brose-Topscorer, unterstützt von Nikos Zisis (17). 60 Prozent Trefferquote aus dem Feld standen am Ende für den deutschen Meister auf dem Scoutingbogen.
Doch auch nach dem zweiten sehr beeindruckenden Auftritt bleiben die Oberfranken auf dem Boden der Tatsachen und wollen am Sonntag fokussiert ins Spiel gehen. „Dieses Spiel ist nicht der Gradmesser. Würzburg kann mehr als sie heute gezeigt haben“, warnte Brose-Geschäftsführer Rolf Beyer bereits am Donnerstag davor, die Würzburger am Sonntag auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch Bambergs italienischer Power Forward, Nicolò Melli, zeigte sich nach der Schlusssirene wenig euphorisch: „Wir haben den Heimvorteil und wir haben zwei solide Spiele abgeliefert. Ich bin optimistisch. Aber wenn du nachher aufs Feld kommst, weißt du nie vorher was passiert. Wir müssen fokussiert bleiben. Wenn wir unseren Basketball so weiter spielen, sollte es funktionieren.“
„Wir werden nicht aufgeben, sondern weiterkämpfen und auch am Sonntag alles versuchen, um ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen“, versuchte Würzburgs Trainer Douglas Spradley noch einmal etwas Hoffnung zu verbeiten. Angesichts des bisherigen Serienverlaufs dürfte für den Aufsteiger die Saison 2015/2016 jedoch am Sonntagabend zu Ende sein. Die s.Oliver Baskets waren bisher nicht nur auf jeder Position sondern auch in allen statistischen Kategorien klar unterlegen, sodass für Sonntag eigentlich nur die Frage nach der Höhe des Bamberger Sieges bleibt. Den bislang höchsten Playoff-Sieg in der BBL-Geschichte verbuchten ebenfalls die Brose Baskets. In der Finalserie 2010 gelang den Oberfranken im dritten Spiel gegen die Fraport Skyliners ein Erfolg mit satten 45 Punkten Unterschied (97:52), am letzten Sonntag waren es bekanntlich bereits 41.