Brose Baskets: Königlicher Top16-Auftakt

Brose Baskets: Königlicher Top16-Auftakt
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Bambergs „Eurofighter“ fordern den amtierenden Champion Real Madrid

Euroleague: Brose Baskets vs. Dinamo Banco di Sardegna SassariNach der vorzeitigen Qualifikation für die zweite Gruppenphase wird es für die Brose Baskets nun auch in der Euroleague wieder ernst. Kurz vor dem Jahreswechsel startet der deutsche Meister am Mittwochabend (20:45 UHr) beim Euroleague-Titelverteidiger Real Madrid ins Top16.

In der ersten Gruppenphase tat sich das Team von Cheftrainer Pablo Laso ungewöhnlich schwer und konnte sich erst am vorletzten Spieltag durch einen Sieg beim ausgeschiedenen FC Bayern München Basketball das Ticket für das Teilnehmerfeld der 16 besten Mannschaften Europas sichern. Ohne Druck brillierten die Madrilenen dann aber am letzten Spieltag und stellten mit 36 Assists in einer Partie einen neuen Euroleague-Rekord auf.

Doch nicht nur dieser Meilenstein lässt Brose Baskets-Cheftrainer Andrea Trinchieri ins Schwärmen geraten. „Sie könnten mit dieser Mannschaft in der NBA spielen. Madrid ist das Beste vom Besten“, weiß der Italiener um die Qualität im Kader der Spanier. Diese macht die Aufgabe für die Bamberger Korbjäger nicht gerade einfach. Trinchieri hofft, dass sich seine Spieler nicht so schnell frustrieren lassen. „Denn die Wahrheit ist, dass, wenn Madrid einfach nur gut spielt und wir das beste Spiel unserer Saison abliefern, Madrid trotzdem noch gewinnen würde“, verteilt Trinchieri klar die Rollen in diesem Spiel. Weiter stellte er klar, dass zwischen beiden Mannschaften ein Klassenunterschied bestehe, „dennoch werden wir alles versuchen, diesen Unterschied mit allem was wir haben zu egalisieren“, so der Italiener.

Trotz aller Mühen seiner Mannschaft ist es nicht ausgeschlossen, dass am Ende eine Niederlage steht. Trotzdem gäbe es nichts Besseres, um zu lernen, als gegen so ein Team zu spielen. „Ich würde immer wieder gegen solche Teams spielen, denn am Ende siehst du genau wo du stehst“, so Trinchieri, der weiß, dass diese Erkenntnis auch schmerzhaft sein kann. „Der Ausgang des Spiels ändert auf keinen Fall meine Meinung über meine Spieler. Ich habe dort gespielt und verloren, was nichts Ungewöhnliches ist. Es ist für uns eine Möglichkeit, sich mit den Besten zu messen. Und das liebe ich.“

Euroleague: Brose Baskets vs. Dinamo Banco di Sardegna SassariDennoch, die Königlichen sind und bleiben eine Klasse für sich. Madrid steht unter den Top3-Teams der wettbewerbsweiten Reboundstatistik. Von den insgesamt 38 Rebounds pro Partie gehen allein über sieben auf das Konto von Gustavo Ayon. Wer gegen den Mexikaner zum Korb zieht, muss damit rechnen, abgeräumt zu werden, denn mit 1,4 Blocks steht der Center auf Platz zwei der Statistik. 11,3 Punkte machen ihn zudem zum zweitbesten Werfer der Madrilenen. Einzig Sergio Llull übertrifft Ayon in Sachen Punkten mit im Schnitt 13,8 Punkten. Durch ihr schnelles Spiel ziehen die Spanier auch die meisten Fouls aller Teams.

Beide Mannschaften mussten in der ersten Gruppenphase Verletzungen hinnehmen. Während auf Bamberger Seiten Elias Harris nach wie vor an seiner Bauchmuskelverletzung aus dem Sassari-Spiel laboriert, fehlt dem Team von Pablo Laso, seines Zeichens Euroleague-Trainer der Spielzeit 2014/2015, Rudy Fernandez. Die Madrilenen reagierten jedoch auf den längerfristigen Ausfall ihres Flügelspielers und holten K.C. Rivers zurück. Der Amerikaner wechselte im Sommer von Madrid nach München, entschied sich jedoch nach dem Aus der Bayern wieder für eine Rückkehr zum neunmaligen Euroleague-Champion.

Fotos: Matthias Schramm