Thomas Kastura stellt ungewöhnlichen Krimi vor

Thomas Kastura stellt ungewöhnlichen Krimi vor
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Im Roman „Dark House“ ermitteln keine Kommissare, sondern die Beteiligten

Für seinen neuen Kriminalroman hat der Schriftsteller Thomas Kastura aus Bamberg bewusst eine abgeschiedene Gegend an der Südküste Englands gewählt, anstatt eine deutsche Umgebung. „Hätte ich das Geschehen in Deutschland spielen lassen, wäre der Roman in Krimi-Sparten gesteckt und unweigerlich zum Touristenkrimi, Küstenkrimi oder Regionalkrimi geworden“, erzählte Kastura am Donnerstag, dem 16. April, im Buch und Medienhaus Hübscher am Grünen Markt.

"Dark House" - Ein ungewöhnlicher Krimi von Thomas Kastura„Ich wollte eine ernsthafte Thriller-Geschichte erzählen und das funktioniert nicht in Deutschland, deswegen habe ich die Küste Großbritanniens mit seinen einsamen Inseln gewählt.“ Und allein durch diese bedrohliche Gegend, mit verwilderten Landschaften und steilen Felsküsten, gewinnt der Roman an Spannung.

In „Dark House“ findet ein Treffen von zehn alten Studienfreunden auf einem Anwesen auf einer Halbinsel in Dorset statt. Zehn Jahre sind vergangen, manche von ihnen haben es zu großen Karrieren gebracht, andere sind kläglich gescheitert und jeder führt ein eigenständiges Leben. Doch es gibt eine Sache, die alle verbindet: das Dark House.

Mit ihrem ehemaligen Professor haben die jungen Studenten vor zehn Jahren ein heikles Experiment durchgeführt und ein Haus gemietet, in dessen verdunkelten Räumen keine Regeln mehr galten und alles erlaubt war. Es ging um Sex, Gewalt, Unterwerfung und Kontrolle.

"Dark House" - Ein ungewöhnlicher Krimi von Thomas KasturaDer Erzähler lässt jeden der zehn Protagonisten einzeln auftreten bis hin zum großen Treffen auf „Culls Cove“, das nicht ohne Spannungen abläuft. Kurz darauf vermissen die zehn ihren ehemaligen Professor, der das Treffen initiiert hatte und finden ihn tot auf. Damit war „der Keim des Misstrauens gesät“.

Neben den gegenseitigen Verdächtigungen und Feindschaften auf der Halbinsel greift der Erzähler in Abschnitten auf die Ereignisse im Dark House von vor zehn Jahren zurück. Eine spannende und mitreißende Geschichte entwickelt sich.

Kastura experimentiert in „Dark House“ mit dem Krimigenre und verzichtet auf die klassische Kriminalermittler – Täter-Kombination, was dem Leser eine andere Sicht auf das Geschehen erlaubt und gekonnt Spannungen aufbaut. Für Krimiliebhaber, die gerne etwas frischen Wind brauchen und zu viel vom Privatleben der Detektive und von Polizeiermittlerdetails haben, ist „Dark House“ ein Muss.

Fotos: Frank Märzke