Solider Arbeitssieg beim Debüt von Dejan Musli

Solider Arbeitssieg beim Debüt von Dejan Musli
Sport

Brose Bamberg feiert ungefährdeten Heimsieg gegen Jena

Brose Bamberg hat sich binnen 46 Stunden gut von der Euroleague-Heimniederlage gegen ZSKA Moskau erholt. Im Heimspiel gegen Science City Jena holte das Team von Andrea Trinchieri einen 80:71-Sieg und behauptet damit weiterhin Rang fünf in der Tabelle.

easyCredit BBL 17/18 - 12. Spieltag: Brose Bamberg vs. Science City JenaTrotz ihres sehr eng getakteten Zeitplans zeigten die Bamberger, die ihre Nachverpflichtung Dejan Musli bereits im Aufgebot hatten, gegen ihren thüringischen Kontrahenten aus Jena von Beginn an eine grundsolide Offensivleistung und nutzten mehrere Läufe, um ihren Vorsprung herauszuarbeiten. Den Grundstein dafür legten die Mannen von Coach Andrea Trinchieri allerdings in der Defense, wo man es den Jenaern lange Zeit fast unmöglich machte, den Ball unter den Korb zu bringen.

Vier Jenkins-Dreier, dann legt Bamberg los

Der Tabellen-13. musste gerade zu Beginn der Partie verstärkt auf seinen Distanzwurf vertrauen und hatte dafür genau den richtigen Mann in seinen Reihen: Julius Jenkins. Der frühere Brose-Meisterspieler zeigte an seiner ehemaligen Wirkungsstätte, dass er trotz seines hohen Basketball-Alters noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Der 36jährige Scharfschütze netzte binnen drei Minuten vier Dreier in Serie ein und konterte damit eine Bamberger 6:0-Führung im Alleingang zum 12:6 aus.

Da Jenas Nummer elf mit Martynas Mazeika und Brandon Spearman zwei wichtige Adjutanten fehlten, konnte Brose Bamberg anschließend aber das Kommando übernahmen. Aus ihrer guten Verteidigung heraus starten die Hausherren den ersten Lauf. Bambergs Fans durften in der Folge zunächst 14 unbeantwortete Punkte in Serie bejubeln – darunter auch die ersten BBL-Punkte von Dejan Musli, der in der siebten Spielminute erstmals für seinen neuen Arbeitgeber auf dem Parkett stand und insgesamt mit zwölf Punkten und zwei Rebounds einen ordentlichen Einstand feierte. Anschließend gab es zum Start in Viertel zwei noch einmal einen 14:2-Zwischenspurt.

Die Saalestädter wollten sich naturgemäß aber nicht kampflos ergeben und nutzten ein unsportliches Foul von Nikos Zisis, um ihrerseits wieder näher heranzukommen, da neben Jenkins in erster Linie Ermen Reyes-Napoles und Skyler Bowlin langsam zu ihrem Spiel fanden und ihre Distanzwürfe trafen. Maodo Lô und Dorell Wright hatten allerdings die passenden Antworten parat, sodass zur Pause eine 44:34-Führung der Gastgeber zu verzeichnen war.

Nach der Pause alles im Griff

easyCredit BBL 17/18 - 12. Spieltag: Brose Bamberg vs. Science City JenaMit dieser zweistelligen Führung im Rücken ließen die Domstädter in den letzten 20 Minuten nichts mehr anbrennen. Jena versuchte zwar immer wieder, Bambergs Offensivfluss mit einer eingestreuten Zonenpresse zu stören, hatte damit jedoch nur mäßigen Erfolg. Auf der Gegenseite traf der Gast insbesondere aus dem Zwei-Punkte-Bereich zu unkonstant, als dass man Bambergs Vorsprung noch einmal hätte ernsthaft gefährden können.

Unter der Führung von Maodo Lô und Dorell Wright baute Brose sein Punktepolster zwischenzeitlich bis auf 17 Zähler (56:39, 25. Min.) aus. Weiter davonziehen konnte der Meister allerdings nicht, da Jena weiterhin sehr gut aus der Distanz traf (43 Prozent Dreierquote, Bamberg 45), nie aufgab und bemüht war, jeden Bamberger Fehler zu seinem Vorteil zu nutzen. Auf der Gegenseite nutzte Andrea Trinchieri die verbleibende Spielzeit zum einen dazu, die Minuten gut und ausgeglichen zu verteilen, zum anderen, um Neuzugang Dejan Musli, der ohne ein richtiges Training seinen Einstand feierte, zu integrieren.

So konnte Jena dank seines unbändigen Einsatzes vor allem im Schlussviertel noch einmal Ergebniskosmetik betreiben und kam in der Schlussminute sogar noch einmal bis auf neun Zähler (69:78) heran. Mit derselben Differenz endete die Partie schlussendlich, der 80:71-Erfolg von Brose Bamberg geriet dabei aber zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr.

In der Liga verteidigen die Oberfranken somit Platz fünf vor den Fraport Skyliners. Bereits am Montag geht es für den Titelverteidiger mit dem Nachholspiel des vierten Spieltages weiter. Zu Gast in der BROSE ARENA sind dann die Eisbären Bremerhaven. Ob Maodo Lô seinem Team in dieser Partie zu Verfügung steht, ist aktuell unklar. Der Nationalspieler knickte zu Beginn des letzten Viertels um und kam nach seiner Auswechslung nicht mehr zurück.

Brose Bamberg: Wright (16 Punkte), Musli (12), Lô (12), Rubit (12), Nikolic (10), Heckmann (7), Staiger (6), Hackett (2), Radosevic (2), Müller (1), Zisis, Olinde
Science City Jena: Jenkins (23), Bowlin (16), Reyes-Napoles (10), Ugrai (9), Allen (4), Clay (4), Mackeldanz (3), McElroy (2), Wolf, Rahn

Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Jena ist eine gute Mannschaft, die gut organisierten Basketball spielt. Es war nicht einfach mein Team innerhalb von 48 Stunden auf das Spiel vorzubereiten, aber wir haben gute Verteidigung gespielt, vor allem unsere Veteranen. An Anfang haben wir nicht gut gegen Jenkins ausgesehen, dann aber solide Ganzfeldverteidigung gespielt. Jena ist mit seinen beiden Guards ein schnelles Team, es ist uns aber gelungen die Partie zu kontrollieren. In den letzten fünf Minuten haben wir die Sache nicht mehr richtig ernst genommen. Unsere jungen Spieler müssen lernen, dass sie keine ‚Garbage Time‘ haben, sondern Zeit, um auf dem Feld zu lernen. Sie können sich Lucca Staiger als Vorbild nehmen. Er hat gegen Moskau gar nicht gespielt und war heute voll fokussiert und sehr gut in der Verteidigung und im Angriff.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm