Brose Bamberg reist zur Überraschungsmannschaft nach Bayreuth
Von wegen ruhige und besinnliche Weihnachtszeit! Nach einer ganz kurzen Verschnaufpause für Spieler und Fans von Brose Bamberg geht es bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag munter weiter. An diesem Montagnachmittag wartet ab 15:30 Uhr eine ganz spezielle Aufgabe auf den deutschen Meister: Es steht das Oberfrankenderby gegen Medi Bayreuth an.
In dieser Spielzeit bekommt das Aufeinandertreffen der beiden oberfränkischen Vertreter durch die Tabellenkonstellation zusätzlich einen besonderen Anreiz. Bayreuth ist bislang die Überraschungsmannschaft schlechthin in der easyCredit Basketball Bundesliga. Das Team von Raoul Korner liegt nach 14 Saisonspielen mit zum Teil sensationellen zwölf Siegen punktgleich mit dem FC Bayern München Basketball auf Rang vier und könnte im Falle eines Sieges nach Minuspunkten mit dem großen Rivalen aus der Domstadt gleichziehen.
Bayreuths österreichischer Headcoach, der im Sommer aus Braunschweig in die Wagnerstadt wechselte, musste ein komplett neues Team aufbauen. Lediglich Steve Wachalski, Andreas Seiferth und Bastian Doreth standen aus dem letztjährigen Medi-Team noch unter Vertrag. Korner nahm sich der Aufgabe an und löste diese mit Bravour. Binnen kürzester Zeit formte er eine Einheit, die bislang nur schwer zu schlagen ist. An der Spitze eines Spieler-Quintetts mit durchschnittlich zweistelligen Punktwerten steht Trey Lewis (14,7 PpS.), dicht gefolgt von De´Mon Brooks (12,4 PpS). Toprebounder ist der Ägypter Assem Marei, der sich pro Partie etwas mehr als sechs Abpraller von den Brettern pflückt.
Medi Bayreuth – bestes Dreierteam der BBL!
Durch ihre Ausgeglichenheit in der Offensive ist Bayreuth sehr schwer auszurechnen. Diesen Umstand nutzen die Korner-Jungs zu 85 Zählern pro Partie. Dabei ist Medi Bayreuth mit knapp 43 Prozent Erfolgsquote dasbeste Dreierteam der Liga – Bamberg liegt mit 39,8 Prozent auf Rang drei. Mit ihren Fans im Rücken werden die Bayreuther sicherlich nichts unversucht lassen, um dem Meister ein Bein zu stellen. Aus bislang 14 digital erfassten Duellen mit Brose Bamberg konnte Medi Bayreuth noch nie einen Sieg davon tragen.
Das dies auch nach dem 15. Anlauf so ist, ist auf der Gegenseite natürlich das Bestreben der Bamberger. Diese haben bis zum Montag jetzt zwar nur drei Tage Vorbereitungszeit (Bayreuth absolvierte sein letztes Spiel am 16.12. in Bremerhaven), gehen dafür allerdings mit positiver Energie ins Oberfrankenderby. Dank des kongenialen Duos Darius Miller/Fabien Causeur besiegte Bamberg am Donnerstagabend das griechische Topteam Olympiakos Piräus deutlich mit 82:68 und demonstierte dabei wieder einmal seine eigene Homogenität. Während Miller und Causeur für das Groß der Punkte sorgten, sammelte Nicoló Melli neun Rebounds ein und Janis Strelnieks stellte mit sieben Assists seinen persönlichen Euroleague-Bestwert auf.
Coach Trinchieri muss zwar weiterhin auf Kapitän Elias Harris verzichten, hat allerdings noch ein Ass im Ärmel. Am Mittwoch gaben die Regnitzstädter die Verpflichtung von Jerel McNeal bekannt. Der US-Guard stand gegen Piräus zwar noch nicht im Aufgebot, war aber bereits in der Halle und sammelte seine ersten Erfahrungen in Freak City. Ob McNeal in der ausverkauften Oberfrankenhalle sein Debüt im Brose-Trikot geben wird, ist weiterhin offen.
