Stadtmarketing Bamberg bestätigt stabilen Kurs auf Jahreshauptversammlung

Stadtmarketing Bamberg bestätigt stabilen Kurs auf Jahreshauptversammlung
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Vorstand warnt vor Absagen der großen Innenstadtveranstaltungen

Auf der Jahreshauptversammlung 2025 des Stadtmarketing Bamberg e.V. zog die Vorstandschaft eine äußerst positive Bilanz.

Der Verein verfügt mit rund 260 Mitgliedern über eine stabile Basis, getragen von Unternehmen, Einzelhändlern und Institutionen der Region. Diese Stabilität belege, so der Vorstand, die breite Unterstützung aus Wirtschaft, Handel und kommunalen Institutionen in herausfordernden Zeiten.

Auf der Versammlung des Stadtmarketing Bamberg e.V. wurden zudem neue Vorstandsmitglieder und Beisitzer gewählt. Der Vorstand unter dem Vorsitz von Andreas Jakob berichtete über das abgelaufene Geschäftsjahr und zog Bilanz. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um den Zuschuss vom Stadtmarketing Bamberg, warnte der Vorstand vor der Absage beliebter Innenstadtveranstaltungen.

Neuer Vorstand und Beisitzer gewählt

Die Versammlung wählte einstimmig Anne Rudel (REWE Rudel, Bezirksvorsitzende des Handelsverbands Oberfranken, Kreis Bamberg) und Debora Matino (Inhaberin Macron Store Bamberg) in den Vorstand. Beide bekannten Bamberger Unternehmerinnen sollen künftig die Interessen von Handel und Gewerbe noch stärker vertreten. Neu in den Beirat wurden Dr. Inken Seelmann (Hausärztin), Claus Riegl (Fotograf) und Simon Kelhetter (Geschäftsführung CMP Werbeagentur) gewählt.
Finanzierung und Bedeutung von Großveranstaltungen

Andreas Jakob, 1. Vorsitzender des Stadtmarketing Bamberg, machte in seinem Bericht erneut deutlich, dass ohne städtische Zuschüsse wichtige Bamberger Großveranstaltungen in der bisherigen Form nicht realisierbar wären. Veranstaltungen wie das Straßen- und Varietéfestival „Bamberg zaubert“ oder der traditionelle Faschingsumzug sind feste Bestandteile des Veranstaltungskalenders und ziehen jedes Jahr tausende Besucher an. Jakob betonte, dass diese Events „gesellschaftliche Leuchttürme“ seien, die Identität und Zusammenhalt der Stadtgesellschaft stärken. Zugleich warnte er: „Ohne die Finanzierung sind beliebte Formate wie ‹Bamberg zaubert› oder der Faschingsumzug akut gefährdet und müssten eventuell abgesagt werden.“ (Zitat Andreas Jakob, 13.11.2025)

Kritik an Kürzungsanträgen

Die Versammlung nahm mit Verwunderung zur Kenntnis, dass ausgerechnet einzelne Mitglieder des städtischen Beirats – namentlich Sebastian Niedermaier (SPD) und Ursula Redler (stellv. CSU-Fraktionsvorsitzende) – im Vorfeld der Haushaltsberatungen einen Antrag eingebracht haben, der die Streichung des städtischen Zuschusses vorsieht. Diese Haltung überraschte das Stadtmarketing, da gerade solche Zuschüsse zur wirtschaftlichen Stabilität des Innenstadt-Handels und zur kulturellen Vielfalt in Bamberg beitragen.

Finanzielle Struktur und regionaler Wirtschaftsfaktor

• PPP-Modell: Das Stadtmarketing arbeitet nach dem Public-Private-Partnership-Prinzip, bei dem jeder Euro Mitgliedsbeitrag aus der Wirtschaft durch einen Euro der Stadt verdoppelt wird.
• Finanzierung: Der Verein erzielt selbst praktisch keine eigenen Einnahmen – er finanziert sich fast ausschließlich aus den Mitgliedsbeiträgen, Sponsoren und dem kommunalen Zuschuss.
• Wirtschaftlicher Mehrwert: Die durch Stadtmarketing-Veranstaltungen ausgelöste Wertschöpfung übersteigt die kommunalen Zuschüsse bei Weitem. Ein erheblicher Teil (über 90 Prozent) der durch Events erwirtschafteten Wertschöpfung fließt indirekt in den städtischen Haushalt und in den Wirtschaftsraum Bamberg zurück.
• Regionale Investitionen: Über 90 % der Vereinsausgaben (Miete für Veranstaltungsflächen, Personal, lokale Dienstleister etc.) kommen direkt der regionalen Wirtschaft zugute und stärken Handel sowie Dienstleister in Bamberg.

Zitate des Vorsitzenden

Andreas Jakob fasste die Bedeutung der Veranstaltungen für die Stadt folgendermaßen zusammen: „Unsere Großveranstaltungen sind wichtige Begegnungs- und Identifikationspunkte für die Bamberger Bevölkerung. Sie finden bei allen sozialen Schichten großen Zuspruch, gerade weil wir keine Eintrittsgelder erheben – so wird die Innenstadt zu einem offenen ‚Wohnzimmer‘ für alle.“ Gleichzeitig warnte er unmissverständlich: „Können wir die Finanzierung nicht sichern, ist das Aus dieser Formate unvermeidlich.“

Netzwerkformate und Business Lounge

Die Vereinsformate setzen vor allem auf Vernetzung: Die Business-Lounge-Veranstaltungen haben sich als zentrale Plattform für branchenübergreifenden Austausch fest etabliert. Hier kommen regelmäßig Unternehmer, Führungskräfte und Entscheider aus Stadt und Umland zusammen. Für 2026 sind im Jahresprogramm fünf solcher Business-Lounge-Termine eingeplant. Geschäftsführung und Vorstand betonten, dass dieses exklusive Netzwerktreffen das Modell der Public-Private-Partnership (PPP) in der Metropolregion Oberfranken lebendig umsetzt.

Jahresprogramm 2026 einstimmig verabschiedet

Die Mitgliederversammlung verabschiedete einstimmig den Jahresplan 2026, die erneut zahlreichen Großveranstaltungen, Innenstadtaktionen und Netzwerktreffen umfasst. Geplant sind unter anderem:

  • Bamberger Faschingsumzug (der große Festumzug durch die Bamberger Innenstadt)
  • AOK-Familientage (eintrittsfreies Familienevent auf der Jahnweise)
  • Acht Bamberger Einkaufsnächte (Einzelhandels-Aktionen in der Innenstadt),
  • Zwei verkaufsoffene Sonntage (City-Shopping-Aktionen),
  • Bamberg zaubert (Bambergs großen Straßenfestival),
  • Bamberger Blues- & Jazzfestival (Europas großes eintrittsfreies Musikfestival)
  • Bamberger Weinfest
  • Festa Italica
  • Tag der regionalen Wirtschaft
  • Business-Lounge-Reihe (insgesamt fünf Termine),
  • Weitere Service-Aktionen für Handel und Gastronomie (z. B. Cross-Marketing, CitySchexs).

Mit diesen Programmpunkten will der Verein Wirtschaft und Innenstadtleben weiter stärken.

Herausragender Beitrag für Stadt und Region

Stadtmarketing Bamberg spielt eine herausragende Rolle für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Wirtschaft und Tourismus in Bamberg. Im Jahr 2024 lockten etwa die eigenen Großveranstaltungen insgesamt rund 465.000 Tagesbesucher in die Stadt (davon etwa 100.000 Übernachtungsgäste). Davon entfielen etwa 250.000 Besucher auf „Bamberg zaubert“ und 150.000 auf das Blues- & Jazzfestival. Trotz eines städtischen Zuschusses von nur 70.000 Euro generierte das Stadtmarketing 2024 eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von rund 18 Millionen Euro für Bamberg.

Diese Bilanz unterstreicht die Bedeutung des Stadtmarketings für die Stadtentwicklung, den Wirtschaftsraum und das Tourismusprofil Bambergs. Vorstand und Geschäftsführung sehen ihr Konzept der Öffentlich-Privaten Partnerschaft (PPP) als beispielhaft an – sowohl für Oberfranken als auch deutschlandweit. Das Stadtmarketing Bamberg gilt damit als Vorreiter für erfolgreiches kommunales Stadtmarketing im PPP-Modell, der sich durch effektives Netzwerken und innovative Veranstaltungsformate auszeichnet.
In dieser Sache sendet der Vorstand ein deutliches politisches Signal an die Lokalpolitik: Für Handel, Gastronomie und Kultur vor Ort ist der Erhalt des städtischen Zuschusses existenziell.

Bei Rückfragen: Andreas Jakob

Text: und Foto: Stadtmarketing Bamberg e.V.