Wenn die ersten Töne von „So Far Away“ erklingen und der Klang einer Mark-Knopfler-Gitarre durch den Kulturboden schwebt, ist eines sofort klar:
Die Magie der Dire Straits lebt weiter – und zwar kraftvoll und authentisch durch Brothers in Arms.
Bereits zum dritten Mal gastierte die etablierte Tribute-Band am vergangenen Freitag im Kulturboden Hallstadt und verwandelte den Konzertsaal in einen Ort musikalischer Nostalgie. Rund zwei Stunden lang präsentierten die Musiker mit Präzision und Herzblut die Klassiker einer der erfolgreichsten britischen Rockbands der 1980er-Jahre – und das vor ausverkauftem Haus.
Was Brothers in Arms dabei auszeichnet, ist mehr als bloße technische Finesse: Es ist die spürbare Leidenschaft für das musikalische Erbe von Mark Knopfler und seinen Mitstreitern, die das Publikum unmittelbar in ihren Bann zieht. Songs wie „Money for Nothing“, „Walk of Life“ oder „Sultans of Swing“ rufen Erinnerungen wach – an Vinylplatten, Radiokonzerte und die Glanzzeit der MTV-Ära.
Die sechsköpfige Formation um Frontmann Wolfgang Uhlich, die sich seit 2006 dem Werk der Dire Straits verschrieben hat, versteht es meisterhaft, die stilprägende Mischung aus Rock, Blues und Folk zu inszenieren. Dabei kommen nicht nur eingefleischte Fans auf ihre Kosten: Auch ein jüngeres Publikum zeigt sich beeindruckt vom nuancenreichen Gitarrenspiel und der musikalischen Dichte.
„Näher am Original geht nicht“, war nach dem Konzert aus vielen Reihen zu hören – und tatsächlich gelingt es Brothers in Arms, den unverkennbaren Sound der Dire Straits nahezu detailgetreu auf die Bühne zu bringen. Besonders die Gitarrensoli, die Mark Knopfler einst zum Markenzeichen seiner Band machte, wurden mit Hingabe und beeindruckender technischer Präzision interpretiert.
Ein besonderes Highlight des Abends: Die musikalische Reise durch das 1985 erschienene Erfolgsalbum „Brothers in Arms“, das weltweit über 30 Millionen Mal verkauft wurde und als eines der ersten digital aufgenommenen Alben Musikgeschichte schrieb.
Dass Dire Straits seit über 30 Jahren nicht mehr gemeinsam auf der Bühne stehen – ihr letztes Konzert fand 1992 statt – verleiht dem Auftritt von Brothers in Arms eine zusätzliche emotionale Tiefe. Sie sind nicht nur eine Hommage, sondern eine lebendige Fortsetzung dessen, was viele Musikliebhaber schmerzlich vermissen: echtes Handwerk, unverwechselbare Klangwelten und Songs, die auch Jahrzehnte später noch berühren.
Der Abend im Kulturboden war somit mehr als ein Tribute-Konzert – er war eine liebevolle Erinnerung daran, wie zeitlos Musik sein kann. Und der Beweis dafür, dass große Klänge nie wirklich verstummen.
Hintergrund: Die Dire Straits
Gegründet 1977 von Sänger und Gitarrist Mark Knopfler, gehörten die Dire Straits zu den einflussreichsten Rockbands ihrer Zeit. Mit Alben wie „Making Movies“, „Love Over Gold“ und dem Meilenstein „Brothers in Arms“ prägten sie die Musiklandschaft der 1980er Jahre entscheidend. Der charakteristische, fingergezupfte Gitarrensound Knopflers sowie die tiefgründigen Texte machten die Band einzigartig. 1995 wurde die Band offiziell aufgelöst.






























