Gründliche Vorbereitungen laufen für einen Grundsatzbeschluss: Auch mit neuen Interessenten wird gesprochen.
Welche Zukunft hat der Bamberger Schlachthof? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Geschäftsführung des städtischen Tochterunternehmens und das Wirtschaftsreferat mit Hochdruck, um dem Stadtrat im Sommer eine umfassende Grundlage für eine Entscheidung liefern zu können.
„Wir verfolgen dabei mehrere Varianten“, erklärt Oberbürgermeister Andreas Starke. „Erstens klären wir, welche Investitionen für eine Fortführung der Einrichtung nötig sind. Zweitens beraten wir eine Machbarkeitsstudie zur alternativen Nutzung des Areals, falls der Betrieb aufgegeben werden muss. Drittens gibt es neuerdings auch sorgfältige Gespräche mit neuen Interessenten für eine mögliche Nachnutzung des Schlachthofgeländes“, so OB Starke.
Bereits im vergangenen Jahr haben Schlachthof-Geschäftsführer Julian Müller und Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller detailliert erarbeitet, was in Technik und in die Immobilien langfristig investiert werden muss. Dies wird momentan aktualisiert. Dabei soll auch eine weitere Reduzierung der Emissionen erzielt werden, um auch auf die Nachbarschaft Rücksicht zu nehmen.
„Derzeit stehen wir außerdem in intensiven Verhandlungen mit den beiden Großkunden: Diese müssen einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Beitrag leisten“, sagte Dr. Goller. Daneben laufen Gespräche mit der Bayerischen Staatsregierung über Fördermittel für die notwendigen Investitionsmaßnahmen. Außerdem wurde eine Arbeitsgruppe zwischen Stadt und Landkreis Bamberg gegründet, um zu klären, ob und in welcher Form sich auch der Landkreis Bamberg künftig am Betrieb des Schlachthofs beteiligen kann.
Parallel dazu schreiten die Überlegungen voran, wie das Gelände und die 14 Einzelbauten bei einer Schließung des Schlachthofs genutzt werden könnten. Es handelt sich dabei meist um denkmalgeschützte Gebäude, die 120 Jahre alt sind und vom damaligen Stadtbaumeister Hans Erlwein errichtet wurden. Eine Machtbarkeitsstudie zeigt auf, welche Entwicklungspotentiale und Rahmenbedingungen für eine alternative Nutzung des Areals bestehen. Mit dem Stadtrat ist vereinbart, dass die Ergebnisse rechtzeitig vor der Entscheidung im Sommer vorliegen.
IRODIMA und D+W melden Interesse an
Seit kurzer Zeit gibt es auch einen konkreten Interessenten für eine mögliche Alternativnutzung des Areals. Die Firmen IRODIMA und Denscheilmann + Wellein wollen mit dem Food Campus Bamberg Start-ups und etablierten Unternehmen ein innovatives Umfeld sowie Infrastruktur bieten, neue Lebensmittel zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten.
„Die Transformation des Schlachthofes zu einem Ort, an dem Unternehmen gemeinsam mit regionalen Erzeugern an der Zukunft gesunder Ernährung arbeiten, ist für uns ein zeitgemäßer Beitrag zur Lösung der allgegenwärtigen Problemstellungen bei Landwirtschaft, Gesundheit und Klimaschutz“, erklärt IRODIMA-Geschäftsführer Friedrich Büse, der auch Gründer und Gesellschafter der Firma „endori“ ist, in deren Standort in Stegaurach auch weiter investiert werden soll. „Zudem schafft der Campus neue, attraktive Perspektiven für die regionale Landwirtschaft und die Gärtnerstadt, die ein wesentlicher Teil des Bamberger Welterbes ist“, ergänzt Johannes Weigand, Mitinhaber von Denscheilmann + Wellein (Bamberg).
Zwischen der Stadt und den Firmen haben bereits erste Gespräche stattgefunden. Diese Gespräche sollen ergebnisoffen weitergeführt werden mit dem Ziel, das Konzept eines Food Campus Bamberg weiter zu konkretisieren und dem Stadtrat im Sommer zu präsentieren. Oberbürgermeister Starke ordnet das Angebot realistisch ein: „Wir freuen uns über das Interesse dieser Unternehmensgruppe aus der zukunftsträchtigen Lebensmittelbranche. Diese Möglichkeit ist eine von mehreren Optionen, die von uns sorgfältig aufgeschlossen und gründlich geprüft wird. Sobald Ergebnisse vorliegen, werden der Aufsichtsrat und der Stadtrat und damit die Öffentlichkeit unverzüglich informiert.“
Bildunterschrift: Die Stadt Bamberg prüft derzeit mehrere Varianten, wie es auf dem Schlachthofgelände weitergehen könnte
Text: Medieninformation der Stadt Bamberg
Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth
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