Beim Antrittsbesuch im Rathaus bei OB Starke und Bürgermeister Glüsenkamp ging es um Barrierefreiheit in Bamberg.
Seit April hat der Beirat für Menschen mit Behinderung einen neuen Vorstand: So wurde Volker Hoffmann zum Vorsitzenden gewählt, Claudia Ramer und Markus Loch sind Stellvertreter:innen. Oberbürgermeister Andreas Starke bedankte sich beim Antrittsbesuch des neuen Vorstandsteams im Rathaus gemeinsam mit Zweitem Bürgermeister Jonas Glüsenkamp für das große Engagement und gab auch gleich ein Versprechen mit auf den Weg: „Den weiteren barrierefreien Ausbau des Domplatzes nehmen wir für das Haushaltsjahr 2024 in Angriff“, so der OB. „Das ist absolut notwendig, um allen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen“, unterstrich Starke.
Bei dem Austausch im Rathaus, an dem auch Bertrand Eitel, Leiter des Amts für Inklusion, und die Behindertenbeauftragte Nicole Orf teilnahmen, wurde deutlich, dass noch mehr Sensibilität beim Thema Mobilität erforderlich ist. „Ein ‚Mischverkehr‘, wie er für die Lange Straße in der Diskussion ist, stellt Menschen mit Behinderung vor große Herausforderungen“, sagte Vorsitzender Volker Hoffmann. Blinde benötigten taktil erfassbare Bodenindikatoren und Sonderbordsteine als Abgrenzung zu Straße oder Fahrradweg. Zudem sei für unsichere, langsame Menschen oder für Menschen mit kognitiven bzw. sensorischen Behinderungen ein Schutzraum vor einem parallel existierenden Auto- oder Fahrradverkehr nötig.
Auch Aufzüge stellen aufgrund der unzuverlässigen Technik für Rollstuhlfahrer keine barrierefreie Lösung dar, stattdessen müssten Rampen gebaut werden, verdeutlichte das neue Vorstandsteam. „Es kann nicht sein, dass im Jahr 2023 bei Baumaßnahmen Barrierefreiheit noch immer nicht konsequent umgesetzt wird. Noch unverständlicher ist dies bei Großprojekten wie dem anstehenden Bahnausbau“, so Bürgermeister und Sozialreferent Glüsenkamp. Auch bei anderen Themen will die Stadt weiterhin eng mit dem Beirat zusammenarbeiten.
Neues Vorstandsteam mit viel Erfahrung
Für mehr Teilhabe engagieren sich die neuen Vorstandsmitglieder schon lange: Vorsitzender Volker Hoffmann organisiert seit 2012 Treffen für Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen. In der Arbeitsgemeinschaft chronisch kranker und behinderter Menschen (ARGE) vertritt er die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke. Markus Loch sitzt seit einem Unfall in jüngeren Jahren im Rollstuhl und war in der Vergangenheit bereits ARGE-Vorsitzender. Claudia Ramer ist seit 1999 ehrenamtlich tätig beim Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB). Sie war bereits bei der Gründung des Beirats für Menschen mit Behinderungen im Jahr 2004 dabei.
Der Beirat für Menschen mit Behinderung besteht aus 25 Mitgliedern und hat folgende Aufgaben:
- den Stadtrat und dessen Gremien sowie die Stadtverwaltung bei Belangen, die behinderte Menschen betreffen, zu beraten und Empfehlungen zu geben,
- Mitwirkung bei der Schaffung von Rahmenbedingungen für ein behindertenfreundliches kommunales Umfeld,
- Initiierung von Projekten zur Verbesserung der Integration behinderter Menschen,
- Förderung der Barrierefreiheit auf allen Ebenen und Pflege und Verbesserung des Erfahrungsaustausches zwischen den Trägern der Behindertenarbeit in Bamberg
Bildunterschrift: Oberbürgermeister Andreas Starke (3.v.r.), Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (2.v.r.), Inklusionsamtsleiter Bertrand Eitel (r.) und Behindertenbeauftragte Nicole Orf (l.) tauschten sich im Rathaus mit dem neuen Vorstandsteam des Beirats für Menschen mit Behinderung aus: Vorsitzender Volker Hoffmann (2.v.l.), Stellvertreterin Claudia Ramer (3.v.l.) und Stellvertreter Markus Loch (4.v.l.).