Brose Bamberg will Hinrunde mit Auswärtssieg beenden
Es ist Halbzeit in der easyCredit Basketball Bundesliga – der 17. Spieltag, und damit der Hinrundenabschluss, steht am Wochenende auf dem Plan. Für Brose Bamberg geht es in dessen Rahmen erneut auf Reisen, sind die Mannen rund um Cheftrainer Oren Amiel am Samstagabend (20:30 Uhr) beim direkten Tabellennachbarn ratiopharm ulm gefordert.
Beide Mannschaften erleben aktuell einen ähnlichen Saisonverlauf und stehen daher folgerichtig mit sieben Siegen nahezu gleichauf in der Tabelle. Dass Ulm aktuell Platz zehn innehat und damit zwei Plätze vor den Oberfranken rangiert, liegt daran, dass Brose mit dem vorgezogenen Heimspiel gegen Braunschweig (18. Spieltag) bereits eine Partie mehr absolviert und auch eine Niederlage mehr kassiert hat. Gerade auch deshalb ist es für beide Kontrahenten ein richtungsweisendes Spiel: Der Sieger kommt den Playoff-Rängen wieder ein Stückchen näher, der Verlierer verliert vorerst den Blickkontakt zu den Top Acht.
Ups and Downs in Bamberg und Ulm
Ansonsten erleben aber auch die Ulmer mit ihrem Headcoach, dem früheren Bamberger Erfolgsspieler Anton Gavel (vier Meisterschaften und drei Pokalsiege mit Brose), einen Saisonverlauf im Achterbahnformat. Starke Spiele mit tollen Siegen wechseln sich mit schwachen Leistungen und unnötigen Niederlagen ab. Doch – im Gegensatz zu Brose – gehen die Schwaben mit wettbewerbsübergreifend zwei Siegen in Serie ins Duell mit den Bambergern. Einem hart erkämpften 91:87-Erfolg in Weißenfels folgte unter der Woche im EuroCup, wo Ulm mit einer Bilanz von 7:5 mehr als im Soll ist und aktuell gute Karten für das Erreichen der Zwischenrunde hat, ein 85:72-Sieg in Brescia. Bester Ulmer dabei war Aufbauspieler Yago dos Santos, der mit 18 Punkten (Topscorer seiner Mannschaft) und starken zehn Assists sein erstes Double-Double der Saison auflegte. Unterstützung bekam der „kleine“ Brasilianer (1,75m) von Ulms letzten Neuzugängen, Brandon Paul (15 Zähler) und Bruno Caboclo, der mit zehn Punkten und acht Rebounds nur knapp an einem Double-Double vorbeischrammte.
Überhaupt war Big Man Caboclo, seines Zeichens ebenfalls Brasilianer, ein echter Glücksgriff, den Ulms Cheftrainer Gavel getätigt hat, denn in wettbewerbsübergreifend drei seiner absolvierten fünf Partien war er bester Werfer seines Teams und führte die Ulmer unter anderem mit 24 Punkten zum letzten BBL-Auswärtserfolg in Weißenfels. Auf nationalem Parkett führt Caboclo, der in seinen zwei BBL-Spielen im Schnitt auf 22 Punkte und 7,5 Rebounds kommt, ein Quartett an, das regelmäßig zweistellig für die Donaustädter punktet – darunter auch Nationalspieler Karim Jallow (11,7 PpS, 4,6 RpS).
Brose muss wieder Defense spielen
„Wir dürfen sie nicht ins Laufen kommen lassen, müssen sie frühzeitig hart stören“, fordert Bambergs Solomon Young daher vor allem eine verbesserte Defensivleistung von sich und seinen Mitstreitern. Denn genau das, die Defense, war unter der Woche, bei der empfindlichen 84:95-Pleite im FIBA Europe Cup in Oradea, das große Bamberger Problem. Ohne Verteidigung und mit Wurfpech in der Offensive wird es extrem schwer bis unmöglich, Spiele zu gewinnen. „Und wir müssen schnellstmöglich wieder physisch verteidigen. Nur so können wir erfolgreich sein, wie unsere Siege zuletzt gezeigt haben“, weiß Broses Big Man genau, wo der Hebel angesetzt werden muss. Dass die Mannen von Coach Oren Amiel eine starke Defense spielen können, hat man bei den Siegen gegen Heidelberg, Würzburg und Oldenburg gesehen, als man seinem Gegenüber keine 80 Punkte gestattete.
Doch auch im eigenen Angriff müssen Patrick Miller & Co. wieder mehr zurück zum Teamplay finden und dürfen sich nicht zu oft in Einzelaktionen verzetteln. Man muss den Ball wieder mehr laufen lassen und die Systeme bis zum Ende durchspielen – also all das, was zuletzt Zuhause gegen die Bayern sehr gut geklappt hat, nur leider nicht mit dem Sieg belohnt wurde. Diesen will Brose jetzt in Ulm einfahren und Solomon Young weiß, was er und seine Kollegen dafür brauchen: „Wir müssen unsere Leichtigkeit wiederfinden. Aktuell sind wir zu verkrampft.“
Nach der Partie in Ulm geht es für Brose direkt weiter mit richtungsweisenden Partien. Am 1. Februar trifft man in der heimischen BROSE ARENA im FIBA Europe Cup auf Keravnos BC und braucht gegen die Zyprioten zwingend den Heimsieg, will man eine Woche später beim Gastspiel in Wloclawek das Weiterkommen in die K.O.-Runde noch selbst in der Hand haben.
