87:94! Broses erbitterter Fight wird nicht belohnt

87:94! Broses erbitterter Fight wird nicht belohnt
Sport

Bambergs Basketballer unterliegen trotz starker Leistung gegen München

Brose Bamberg musste am 16. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga seine sechste Heimniederlage (die zehnte insgesamt) in der laufenden Saison hinnehmen. Im packenden Duell mit dem FC Bayern München Basketball zogen die Oberfranken vor lautstarken 6.150 Zuschauern (ausverkaufte BROSE ARENA) mit 87:94 den Kürzeren. Bester Punktesammler der gesamten Partie war Bambergs Patrick Miller, der am Ende 23 Punkte und acht Assists im Statistikbogen stehen hatte. Auf Bayern-Seite glänzte in erster Linie der ehemalige Brose-Spieler Augustine Rubit (23 Pkte., 5 Rebs.).

easyCredit BBL 22/23 - 16. Spieltag: Brose Bamberg vs. FC Bayern München BasketballBei diesem Südschlager legten beide Seiten einen sehr ordentlichen Offensivrhythmus an den Tag und netzten ihre Wurfversuche hochprozentig ein. Mit 52,3 Prozent – darunter 40 Prozent erfolgreiche Dreier – war Brose Bamberg sogar einen Tick treffsicherer als der Kontrahent aus Oberbayern, die exakt 50 Prozent ihrer Würfe im Korb unterbrachten (34,6 Prozent Dreier). Einen kleinen Vorteil zog das Trinchieri-Team aus dem gewonnenen Reboundduell (37:30 – 12:7 offensiv) und zwölf Bamberger Ballverlusten (Bayern 9). Der wohl gravierendste Unterschied lag allerdings bei der Foulverteilung von 26:18 zu Ungunsten der Hausherren. Dieses Missverhältnis bescherte den Münchnern 13 Freiwürfe mehr (11:24 Versuche), woraus der Gast aus der Landeshauptstadt am Ende auch insgesamt zehn Zähler mehr generieren konnte als Brose.

Offensivgeführter Zweikampf

Die ausverkaufte Arena schien die heimischen Brose-Boys zusätzlich zu motivieren, denn sie kamen mit viel Elan aus den Startlöchern. Allerdings präsentierten sich auch die Gäste aus München von Beginn an extrem fokussiert. So entwickelte sich schnell ein offensivgeführtes Duell auf Augenhöhe, bei dem es jedoch die Bamberger waren, die zumeist hinterherlaufen mussten, da die Bayern-Basketballer nicht nur die etwas besseren Trefferquoten an den Tag legten, sondern auch am Brett den Rebound kontrollierten. Dennoch schafften es die Hausherren mit ihren Fans im Rücken stets auf Tuchfühlung zu bleiben.

Erstmals deutlicher konnten sich die Südbayern in der zweiten Hälfte des zweiten Viertels absetzen, als zunächst Münchens bis dato auffälligster Scorer, Augustine Rubit, vier Zähler in Serie auflegte und dann auch noch die Referees das ein oder andere klare Foul der Gäste „übersahen“, was die Hausherren aus dem Rhythmus brachte und der Bamberger Bank wenige Sekunden vor dem Seitenwechsel ein technisches Foul einbrachte. Bis auf zehn Zähler waren die Bayern, die auch defensiv die Stellschrauben etwas anzogen, beim 49:39 (19. Min.) enteilt, als sich Patrick Miller, der bis dato gut von Nick Weiler-Babb aus dem Spiel genommen wurde, noch einmal aufbäumte und mit vier Punkten in Folge zumindest für einen einstelligen Rückstand (43:51) seiner Mannschaft sorgen konnte. Der Hauptunterschied zwischen beiden Mannschaften lag bis hierhin an der Freiwurflinie: Während Bamberg nur viermal an die Linie treten durfte (zwei Treffer), hatten die Bayern satte zehn Versuche mehr (10/14).

Freiwurfverhältnis macht den Unterschied

easyCredit BBL 22/23 - 16. Spieltag: Brose Bamberg vs. FC Bayern München BasketballAuch im zweiten Durchgang setzte sich das offensivgeprägte Duell zwischen beiden Klubs fort. Dabei kam Brose wieder wild entschlossen aus der Kabine und konnte den Pausenrückstand binnen zwei Minuten auf nur noch einen Zähler (52:53) eindampfen. In der Bamberger Sturm- und Drangphase blieben die Oberbayern abermals cool und setzten über Winston, Rubit und Giffey ihre Nadelstiche und hielten die Oberfranken so weiter auf Distanz. Was dem Gast dabei auch immer wieder in die Karten spielte, waren teils fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen, wodurch das Trinchieri-Team weiterhin ein klares Plus an Freiwurfversuchen hatte. Dieser Vorteil gegenüber dem Gastgeber machte weiterhin den großen Unterschied, sodass es vor der letzten Viertelpause 75:64 zugunsten des FCBB stand.

Doch auch im Schlussviertel steckten die Mannen von Coach Oren Amiel den Kopf nicht in den Sand und kämpften sich auch von einem zwischenzeitlichen 16-Punkte-Rückstand (64:80, 32.Min.) unter anderem durch erfolgreiche Dreier von Jaromir Bohacik und Christian Sengfelder nochmals zurück. Näher als auf fünf Punkte sollte Brose an diesem Abend jedoch nicht mehr herankommen, da man beim Zwischenstand von79:84 und noch drei Minuten Restspielzeit zu viele Chancen in Folge ungenutzt ließ und es dadurch verpasste, das entstandene Momentum, welches durch einen eingestreuten 10:0-Run der Hausherren entstanden ist, komplett auf seine Seite zu ziehen. In der Schlussphase trafen dann die auffälligsten FCBB-Scorer an diesem Abend, Cassius Winston und Augustine Rubit, dank ihrer individuellen Klasse die Münchner Big Shots und entschieden die Partie. Endstand: 87:94.

Brose Bamberg: Miller (23 Punkte), Bohacik (15), Young (15), Sengfelder (7), Wohlrath (6), Bell (6), Heckmann (5), Chachashvili (5), Reaves (3), Simmons (2)
FC Bayern München Basketball: Rubit (23), Winston (16), Giffey (11), Weiler-Babb (9), Bonga (9), Gillespie (8), Walden (6), Jaramaz (5), Wimberg (4), Harris (3), Seeley

Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:

„Wir hatten heute den stärksten auszudenkenden Gegner: sie haben extremes Talent, extreme Physis, starkes Mindset. Wir haben heute viel lernen können, das ist immer wichtig. Dennoch: wir haben über weite Strecken des Spiels gut mitgehalten. Sie hatten immer wieder Phasen, wo sie relativ einfach auf 20, 25 Punkte hätten davonziehen können, aber wir wussten sie zu stoppen. Wir hatten das Selbstbewusstsein, ins Spiel zurückzufinden. Das nehme ich positiv mit.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm