Bambergs Basketballer gewinnen beim Aufsteiger in Rostock
Es ist endlich geschafft, der erste Saisonsieg ist eingefahren! Brose Bamberg setzte sich am sechsten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga beim Aufsteiger ROSTOCK SEAWOLVES mit 97:86 durch und verabschiedet sich so mit dem so wichtigen Erfolgserlebnis in die Nationalmannschaftspause. Beste Bamberger Scorer an der Ostsee waren Solomon Young, der mit 20 Punkten und sieben Rebounds sein mit Abstand bestes Spiel ablieferte, und Kevin Wohlrath, der mit 17 Punkten ein neues persönliches Career-High verbuchen konnte und ebenfalls sieben Abpraller (drei davon offensiv) einsammelte.
Abgesehen vom zweiten Viertel, das die Rostocker mit 36:23 gewinnen konnte, zeigten sich die Jungs von Cheftrainer Oren Amiel im Vergleich zum letzten Auftritt unter der Woche im FIBA Europe Cup stark verbessert. Insbesondere unter dem Korb beim Rebound hatte Brose seine Vorteile. Dank der starken Leistungen von Young und Wohlrath (beide je sieben Rebounds, davon je drei offensiv) sowie Christian Sengfelder (6 Rebounds, drei offensiv) und Amir Bell, der fünf Abpraller eingesammelt hat, gewannen die Domstädter das Duell an den Brettern 35:25 (12:4 offensiV). Zudem hatten die Bamberger die insgesamt bessere Trefferquote (53:52 Prozent, 39:44 Prozent Dreier), verteilten mehr Assists (24:13, Bell und Bohacik je sechs) und leisteten sich weniger Ballverluste (8:10). Da nutzte es den Seewölfen auch nichts, dass sie elf Mal mehr an der Freiwurflinie standen (34:23, 26:17 Treffer).
Bamberg legt vor, Rostock kontert
Beim ersten Auftritt überhaupt in der Rostocker Stadthalle übernahmen die Gäste aus Bamberg früh die Spielkontrolle und gefielen dabei an beiden Seiten des Feldes. Offensiv lief der Ball sehr gut durch die eigenen Reihen (14 Assists zur Pause) und die Würfe fielen hochprozentig. Aber auch in der Verteidigung standen die Oberfraken sicher und ließen die Rostocker kaum zur Entfaltung kommen. Bereits in der neunten Minute konnte sich die Gastmannschaft über den stark aufspielenden Solomon Young (sechs Punkte im ersten Viertel, zehn bis zur Halbzeit) eine zweistellige Führung erarbeiten – Spencer Reaves traf den Dreier zum 19:9. Diese wurde dann durch eine starke Phase von Patrick Heckmann, der Ende des ersten und Anfang des zweiten Viertels sieben schnelle Punkte (darunter ein Vier-Punkte-Spiel) auflegte, noch bis auf 14 Zähler (28:14) ausgebaut.
Im Gefühl des vermeintlich sicheren Vorsprungs schien bei den Brose-Boys in der Folge allerdings die Konzentration etwas nachzulassen. Da sich dies vorwiegend in der Abwehrarbeit bemerkbar machte (Bamberg sammelte Foul um Foul), konnte Rostock zusehends besser sein Offensivspiel aufziehen und so zum Rhythmus finden. Allen voran Aufstiegsheld Tyler Nelson, Derrick Alston Jr. und Gabriel de Oliveira holten sich erst über Freiwürfe Selbstvertrauen und ließen anschließend weitere Punkte folgen. In der Schlussphase holte Nijal Pearson von der Freiwurflinie die Führung erstmals wieder seit dem 4:2 aus der Anfangsphase auf Rostocker Seiten (41:40, 18. Min.). Bis zum Seitenwechsel ging es dann hin und her, am Ende nahmen die Seawolves dank eines 36-Punkte-Viertels ein 49:47 mit in die Kabine. Da die Hausherren ihren Flow auch nach dem Wiederanpfiff beibehalten konnten und nicht von ihrem Erfolgsrezept aus dem zweiten Viertel abwichen, wurde der Abstand zwischen den Kontrahenten noch etwas größer. Immer wieder wurde der Bamberger Korb attackiert, Fouls gezogen oder der Ball wieder nach draußen gepasst.
Wohlrath und Young übernehmen
Nach einem kurzzeitigen Sechs-Punkte-Rückstand (49:55, 22. Min.), merkte man, dass Brose sichtlich darum bemüht war, defensiv wieder mehr Zugriff auf den Gegner zu bekommen. Im Angriff übernahm neben Jaromir Bohacik, der ein ums andere Mal erfolgreich zum Korb zog, vor allem Kevin Wohlrath erfolgreich Verantwortung. Bambergs Nummer elf packte jetzt immer wieder ordentlich beim Rebound zu und nutzte seine Offensivrebounds zu einfachen Punkten direkt aus der Zone. So robbten sich die Domstädter langsam wieder heran und spätestens nach dem erneuten Führungswechsel in der 26. Spielminute (63:61) war es ein Duell auf Augenhöhe, bei dem der Vorsprung bei fast jedem Angriff zwischen den Kontrahenten hin- und herwechselte.
Zu Beginn des Schlussviertels waren die beiden besten Bamberger an diesem Nachmittag, Wohlrath und Young, sichtlich darin bestrebt, die knappe 72:69-Führung zur Viertelpause schnell weiter auszubauen, um dem ersten Saisonsieg ein großes Stück näher zu kommen – was auch gelang, denn Brose setzte sich bis Mitte des Schlussviertels wieder zweistellig ab (87:75, 36. Min.). Auch wenn die Korbjäger von der Ostsee in der Endphase des Spiels noch einmal alles in die Waagschale warfen, ließ Brose keine großartige Aufholjagd mehr zu und sicherte sich am Ende im sechsten Anlauf endlich den ersten Saisonsieg – Endstand: 97:86!
ROSTOCK SEAWOLVES: Nelson (19 Punkte), Alston Jr. (17), Pearson (15), de Oliveira (8), Carter (7), Lewis (6), Roland (6), Gloger (4), Mawugbe (2), Ilzhöfer (2)
Brose Bamberg: Young (20), Wohlrath (17), Chachashvili (12), Kariniauskas (11), Sengfelder (10), Bell (9), Bohacik (8), Heckmann (7), Reaves (3)
Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:
„Ich möchte mit einem Dank an die Fans beginnen. Wir haben die letzten Wochen nicht die Ergebnisse gebracht, die wir uns gewünscht und die sie verdient gehabt hätten. Und dann komme ich hier in die Halle und hinter uns sind 50 lautstarke Bamberger, die uns das gesamte Spiel gepusht haben. Das ist viel mehr als Basketball, das sagt so viel aus über sie, über unseren Club. Zum Spiel: wir haben gut angefangen, haben mit Selbstvertrauen gespielt. Ein paar Jungs sind heute vorausgegangen, allen voran Kevin Wohlrath und Solomon Young. Wir haben gegen das bis dato beste Offensivteam gespielt, haben sie gut verteidigt. Am Ende hat man gesehen: solche Teams wie Rostock geben nie auf. Das haben aber auch wir nicht. Es war ein großer Sieg für uns.“