Großgewachsener Point Guard soll Brose auf dem Feld anführen

Großgewachsener Point Guard soll Brose auf dem Feld anführen
Sport

Vaidas Kariniauskas wechselt vom litauischen Meister Vilnius nach Bamberg

Gut zwei Wochen vor dem Trainingsauftakt konnte Brose Bamberg die so wichtige Position des Point Guards besetzen. Vom litauischen Champion Rytas Vilnius wechselt Vaidas Kariniauskas nach Bamberg und hat in der Domstadt einen Einjahresvertrag unterschrieben.

„Vaidas hat das Wissen, den Basketball-IQ, die Erfahrung und die Führungsqualitäten, die wir gesucht haben. Er ist ein vielseitiger Aufbauspieler, der gerne den Ball passt und alle um ihn herum besser macht“, beschreibt Broses Headcoach Oren Amiel seinen neuen verlängerten Arm auf dem Feld. Bereits bei den ersten Gesprächen habe der Israeli gemerkt, „dass er unglaublich gerne zu uns, zu den Fans, nach Freak City will. Das ist ein großer Pluspunkt, den wir beim Recruiting schätzen und beachten.“

Auch der knapp zwei Meter große Aufbauspieler hat die Unterhaltung mit Coach Amiel noch in guter Erinnerung. „Ich hatte ein tolles Gespräch mit Trainer Oren. Er kannte mich bereits aus seiner Zeit in Nymburk. Ich hatte sofort das Gefühl, dass ich gut in seine Philosophie passe“, blickt der Neuzugang zurück und betont dabei auch Bambergs Bekanntheitsgrad als Basketballstadt und die große Geschichte des Klubs als ausschlaggebenden Grund nach Oberfranken zu wechseln. Kariniauskas, der bereits mit 16 Jahren in seinem Heimatland Litauen im Trikot von Aiscial Kaunas als Profi debütierte, sieht sich zwar vorwiegend als mannschaftsdienlichen Akteur, der am Ende aber all das macht, „was es benötigt, damit wir alle ganz vorne mit dabei sein werden“. Trotzdem ist sich der 28-Jährige auch seines Größenvorteils, den er auf seiner Position oftmals hat, bewusst. „Ich bin auf meiner Position normalerweise größer als meine Gegner, kann gut aufposten, dazu punkten“, so Vaidas Kariniauskas.

Viele Stationen im In- und Ausland

Nach seinem Karriere-Startschuss bei Aisciai Kaunas wechselte er anschließend ins Nachwuchsprogramm des Stadtrivalen Zalgiris, für deren Profimannschaft er erstmals 2012/2013 auf dem Parkett stand und schon ein Jahr später war er vollwertiges Mitglied des EuroLeague-Teams, absolvierte 43 nationale und 14 internationale Partien. Über erste Auslandsstationen in Griechenland und Italien zog es den Litauer nach Rumänien, wo er mit Cluj-Napoca zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg holen konnte.

Im November 2018 kehrte Vaidas Kariniauskas zurück in die Heimat und schloss sich dem – neben Kaunas und Vilnius – dritten litauischen Spitzenklub Lietkabelis an. Mit den Nordlitauern traf der Neu-Bamberger im Januar 2019 im Rahmen der BCL-Gruppenphase erstmals auf das Brose-Team und fügte diesem eine bittere 67:84-Niederlage zu, zu der er als zweitbester Scorer seiner Mannschaft zwölf Punkte beisteuerte. Im Sommer 2019 kehrte Kariniauskas zurück nach Griechenland und zog von dort aus weiter nach Bosnien, nur um 2020 wieder in der Heimat für Kedainiai und Utenos aufzulaufen. Zur letzten Spielzeit schloss sich Vaidas Kariniauskas Rytas Vilnius an. In 36 nationalen Partien war er durchschnittlich für 7,7 Punkte und 3,4 Assists verantwortlich, womit er sein Team zunächst ins Halbfinale des Pokals und schließlich zur vielumjubelten Meisterschaft führte. In der Basketball Champions League erzielte er im Schnitt 8,8 Zähler und verteilte 2,3 direkte Korbvorlagen.

Der aktuelle Kader Brose Bambergs für die Saison 2022/2023:

Amir Bell, Tyreese Blunt, Jaromír Bohačík, Leon Bulić, Gabriel Chachashvili, Patrick Heckmann, Vaidas Kariniauskas, Spencer Reaves, Christian Sengfelder, Jannis Sonnefeld, Kevin Wohlrath, Justin Wright-Foreman

Bambergs BCL-Qualifikation in Lissabon

Der Weg von Brose Bamberg in die Basketball Champions League führt in diesem Jahr über Lissabon. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, ist die portugiesische Hauptstadt eine von vier Austragungsorten der vier Qualifikationsturniere. Die anderen Turniere finden in Malaga (Spanien), Belgrad (Serbien) und Skopje (Nordmazedonien) statt. Am letztgenannten Standort kämpft Bambergs Bundesligakonkurrent, die NINERS Chemnitz, ebenfalls um einen Platz in der BCL-Hauptrunde. Die Qualifikationsturniere finden vom 21. Bis 25. September statt.

Im Gegensatz zu den Sachsen steigt Brose Bamberg bei seinem Turnier im Pavilhao da Luz, der Heimspielstätte von Benfica Lissabon, erst im Halbfinale ein. Dort trifft die Mannschaft um Kapitän Christian Sengfelder am 23. September auf den Sieger der Partie Norköpping Dolphins (Schweden) – Budivelnyk Kiew (Ukraine). Das Finale steigt dann zwei Tage später (25.9.). Schafft Brose den Finaleinzug könnte der Gegner dort entweder KB Ylli (Kosovo) oder Benfica Lissabon (zweites Viertelfinalduell) oder aber auch das ebenfalls fürs Halbfinale gesetzte Keravnos (Zypern) sein. Nur der Gewinner des Qualifikationsturniers erhält einen Platz im 32 Mannschaften starken Teilnehmerfeld der BCL-Saison 2022/2023.

Logo: Brose Bamberg
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm