Im Herbst beginnt eine neue Ausbildung für zertifizierte Bamberg-Gästeführer:innen
Gut gelaunte Menschen, die einem staunend hinterherlaufen, gebannt zuhören, an den richtigen Stellen lachen, interessiert nachfragen, und am Ende sogar applaudieren – Glückspilz, wer ein solches Publikum sein eigen nennen kann. Wer dieser Tage durch Bamberg läuft, begegnet ihnen wieder auf Schritt und Tritt, diesen Glückspilzen. Es sind Gästeführerinnen und Gästeführer mit ihren Gruppen. Nach zwei Jahren Corona und langen Phasen gänzlich ohne Führungen ist heuer das Lächeln im Gesicht so mancher Gästeführerinnen umso breiter, wenn sie endlich wieder unterwegs sind.
Aber das Dasein als Glückspilz und Gästeführer ist hart erarbeitet und erfordert eine gute Ausbildung sowie stete Erneuerung des Wissens für den Einsatz „auf der Straße“.
Im Herbst beginnt nun wieder ein neuer Ausbildungslehrgang des BAMBERG Tourismus & Kongress Service für „Zertifizierte Bamberg-Gästeführer (m/w/d)“. Ab sofort können sich Interessierte bewerben. Auf blog.bamberg.info stehen die näheren Informationen zu dieser spannenden Ausbildung samt den Bewerbungsunterlagen.
Städtetourismus wird bis 2023/24 wieder zu seiner alten Kraft finden
„Auch wenn wir derzeit touristisch gesehen immer noch nicht wieder auf dem Niveau von 2019 sind, gehen wir davon aus, dass die Gäste auf mittlere Sicht gerade in so lebendige Städte wie Bamberg zurückkehren werden und der Städtetourismus spätestens 2023/24 wieder zu seiner alten Kraft findet. Dann werden auch die beliebten Führungen – aller Digitalisierung zum Trotz – wieder stark gefragt sein“, so Ulrike Siebenhaar, Tourismusreferentin der Stadt. „Auch bei uns sind während Corona viele Strukturen durcheinandergeraten und einige unserer Partner haben sich coronabedingt zurückgezogen. Aber wir müssen darauf vorbereitet sein, dass die Nachfrage nach Stadtführungen bald deutlich anzieht und wir dann ausreichend Guides haben. Daher starten wir im Herbst eine neue Ausbildungsrunde, vor allem mit Blick auf die englischsprachigen Führungen“, ergänzt Michael Heger, Leiter des städtischen Tourismus Service. Seit vielen Jahren zählen die Stadtführungen zu den beliebten Zugpferden im Angebot des BAMBERG Tourismus & Kongress Service (TKS). „Unsere Kunden wissen, dass sie sich bei uns auf qualitativ hochwertige Führungen mit sehr gut ausgebildeten Fachkräften verlassen können“, so Heger.
Gute ausgebildete Gästeführer:innen entlasten auch Hotspots
Eine bestmögliche Ausbildung der Gästeführerinnen und Gästeführer sorge nicht nur für begeisterte Besucherinnen und Besucher der Stadt, sondern sei auch ein sehr wichtiger Baustein in den Bemühungen um Tourismusverträglichkeit. Denn wenn die Guides jederzeit in der Lage sind, flexibel umzuplanen, mit ihren Gruppen spontan einen ruhigeren Weg einschlagen oder zur Überbrückung einfach noch etwas anderes erzählen können als das auswendig Gelernte, ist das ein Beitrag zur Entlastung der engen Altstadtgassen und der stark frequentierten Hotspots.
Von der Stadtgeschichte über Kirchen- und Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Hexenverfolgung, bis zum Modernen Bamberg und dem Wirtschaftsstandort sowie den Höhepunkten des Bamberger Landes – die Ausbildung verfolgt einen breiten Ansatz. Auch an Einheiten zu didaktischen Methoden, Stimmhygiene und Führungspraxis fehlt es nicht. Als Dozentinnen und Dozenten wirken hochqualifizierte Persönlichkeiten der Stadtgesellschaft, die Leitungen wichtiger Institutionen und erfahrene Praktiker. Die Ausbildungsleitung übernehmen zwei langgediente Gästeführerinnen, die beide selbst die Ausbildung vor Jahren durchlaufen haben.
„Es war echt eine große Herausforderung damals, sich wieder in der Rolle einer Studentin einzufinden, aber ich habe so unheimlich viel gelernt in diesem Kurs, dass ich meine Stadt mit ganz neuen Augen gesehen habe und bis heute davon profitiere in meinen Führungen“, erinnert sich Anneke Groot, eine der beiden Ausbildungsleiterinnen. „Es macht einfach große Freude, den Leuten die Stadt zu zeigen.“
Bewerbungen bis zum 10. Juli
Bewerben kann sich jede und jeder Interessierte bis 10. Juli direkt beim TKS. Bis Ende Juli soll dann ein Kreis von ca. 20 Personen ausgewählt werden, die im November mit der halbjährigen Ausbildung beginnen können. Beinahe 100 Unterrichtseinheiten sieht der kostenpflichtige Kurs vor, je eine schriftliche und praktische Prüfung muss bestanden werden. Unterricht ist immer montags und mittwochs nachmittags, die sichere Beherrschung des Englischen ist Voraussetzung.
Alle Infos zu den Voraussetzungen und zur Bewerbung stehen auf dem Tourismusblog des TKS: blog.bamberg.info