Heckmann: „Müssen unsere neuen Systeme aufs Parkett bringen“

Heckmann: „Müssen unsere neuen Systeme aufs Parkett bringen“
Sport

Brose Bamberg steht mit Neu-Coach Amiel in Chemnitz unter Zugzwang

Nach einem spielfreien Wochenende und einer daraus resultierenden 14tägigen Vorbereitungszeit kehrt Brose Bamberg am Samstagabend auf das Bundesliga-Parkett zurück. Ab 20:30 Uhr gastieren die Oberfranken bei den NINERS Chemnitz und stehen im Geisterspiel in der Messe Chemnitz unter Erfolgsdruck.

Nach der knappen Heimniederlage im Oberfrankenderby gegen medi bayreuth (84:87), für die Bambergs neuer Cheftrainer Oren Amiel aufgrund mangelnder Trainingseinheiten mit der Mannschaft eine Art Freifahrtsschein hatte, gilt es nun zurück in die Erfolgsspur zu finden. Neben den neuen Systemen des Trainers stand natürlich auch die Integration von Akil Mitchell, Broses letztem Neuzugang, im Fokus. „Natürlich ist keiner von uns mit den aktuellen Ergebnissen zufrieden. Wir haben in den letzten zwei Wochen allerdings sehr viel und gut mit dem neuen Coach gearbeitet, bekommen langsam aber sicher seine Philosophie verinnerlicht“, blickt Patrick Heckmann auf die vergangenen zwei Trainingswochen zurück und betont dabei, dass der Umstieg auf einen neuen Trainer und dessen Philosophie nie einfach sei. Dennoch sei es laut Heckmann, „natürlich unser Anspruch, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen.“

Starke Mannschaft aus Chemnitz

Ein Sieg im kommenden Spiel wird aus Bamberger Sicht jedoch alles andere als einfach. Mit den NINERS aus Chemnitz wartet eine schwere Auswärtsaufgabe auf die Oberfranken, auch wenn in der Messe Chemnitz der Faktor „Zuschauer“ aufgrund der aktuellen Coronalage wegfällt. Doch auch ohne die eigenen Fans im Rücken haben die Sachsen am vergangenen Spieltag beim 82:75-Heimerfolg über Gießen gezeigt, dass sie um jeden Ball und um jeden Punkt kämpfen können und werden. NINERS-Coach Rodrigo Pastore hat es auch im zweiten Jahr der Erstligazugehörigkeit geschafft, eine schlagkräftige Truppe aufzubauen, die auch nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nelson Weidemann und dem Abgang von Gerald Robinson mehr als konkurrenzfähig ist. Zudem konnte sich Chemnitz, das aktuell sechs Siegen und vier Niederlagen den begehrten achten und damit letzten Playoff-Platz hält, jüngst mit Trent Lockett verstärken. Dass der BBL-erfahrene 31-Jährige tatsächlich eine Verstärkung ist, hat er gleich in seinem ersten Spiel gegen Gießen mit 13 Punkten, sechs Rebounds und drei Assists eindrucksvoll bewiesen.

Offensiv angeführt wird das NINERS-Team vom ehemaligen Bamberger Darion Atkins, der mit 11,5 Punkten und 6,3 Rebounds jeweils Topscorer und -rebounder seiner Mannschaft ist. Dicht dahinter folgt mit durchschnittlich 11,3 Zählern und ebenfalls 6,3 eingesammelten Abprallern Isiaha Mike. Der Überathlet spielt bereits sein zweites Jahr bei den Südwest-Sachsen und ist dank seiner spektakulären Spielweise auch weiterhin Dauergast in den Top Ten von MAGENTA SPORT. Ebenso eine starke Saison absolviert Frantz Massenat. Der neben Atkins zweite Veteran im Team übernimmt nach der Weidemann-Verletzung und dem Robinson-Abgang das Lenken des Chemnitzer Spiels und erzielt zu seinen knapp fünf verteilten direkten Korbvorlagen bislang auch rund zehn Punkte im Schnitt. Mit Nationalspieler Niklas Wimberg, Jonas Richter und Kapitän Malte Ziegenhagen gehören zudem drei einheimische Akteure, die auch im Angriff für Entlastung sorgen können, zur Stammrotation des argentinischen Cheftrainers.

Dank Atkins und Mike präsentieren sich die Chemnitzer vor allem aus der Nah- und Mitteldistanz extrem abschlussstark, trafen bislang rund 60 Prozent ihrer Würfe – zweitbester Wert aller BBL-Teams. Weniger erfreulich für Coach Pastore ist hingegen der Blick in die Statistikspalte der Ballverluste, wo sich seine Akteure auf dem Feld durchschnittlich 18 in den ersten zehn Spielen leisteten.

Bamberg muss „intensivst spielen und verteidigen“

„Chemnitz ist ein starkes Team, das nicht umsonst München aus dem Pokal gekegelt hat“, warnt Patrick Heckmann und erinnert an den Chemnitzer Sensationserfolg, durch den die NINERS erstmals in ihrer Vereinsgeschichte ins Pokal-Top Four einziehen konnten. Heckmann weiter: „Wir sind gewarnt, wissen worauf wir achten müssen. Allerdings ist es aktuell wichtiger, weniger auf den Gegner zu schauen, sondern in erster Linie auf uns: wir müssen unsere neuen Systeme aufs Parkett bringen und vor allem über 40 Minuten intensivst spielen und verteidigen.“

Die Bilanz zwischen Bamberg und Chemnitz ist ausgeglichen. In der vergangenen Spielzeit gab es die ersten zwei Aufeinandertreffen beider Teams in Deutschlands höchster Liga. Jede Seite konnte dabei ihr Heimspiel gewinnen, wobei Bambergs Niederlage in Chemnitz erst durch einen Buzzerbeater von Marcus Thornton, der inzwischen ja bekanntlich das Bayreuther Trikot trägt, zugunsten der Sachsen entschieden wurde.

Wer dachte, dass die Brose-Boys nach dieser Partie eine besinnliche Weihnachtszeit einläuten könnten, hat die Rechnung ohne die Spielplan-Macher der easyCredit Basketball Bundesliga gemacht. Noch am 23. Dezember steht für die Amiel-Jungs das Gastspiel bei den HAKRO Merlins Crailsheim an. Nach den Weihnachtsfeiertagen, an denen natürlich Training ansteht, klingt das Jahr mit den Spielen gegen Ludwigsburg (27.12.) und in Weißenfels (29.12.) aus, um dann bereits am 2. Januar das neue Jahr mit dem Kracher-Duell gegen München einzuläuten.

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Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm